Reflexe und Reflexionen der Kreolistik

Reflexe und Reflexionen der Kreolistik

Veranstalter
Emmy Noether-Nachwuchsgruppe "Philologie und Rassismus im 19. Jh." Universität Potsdam Institut für Romanistik
Veranstaltungsort
Campus Am Neuen Palais
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.06.2012 - 09.07.2012
Von
Philipp Krämer

Die DFG-Nachwuchsgruppe „Philologie und Rassismus im 19. Jahrhundert“ am Institut für Romanistik der Universität Potsdam lädt zu ihrer dritten Workshop-Reihe ein. Zwei Gast-Nachwuchswissenschaftler werden zu den historischen und gegenwärtigen Problemen der Reflexion über Kreolsprachen vortragen.

Vor den Sitzungen wählen die Vortragenden jeweils einen Schlüsseltext zur Lektüre, der in Auszügen auf der Homepage des Projekts zum Download bereitstehen wird. Auf der Basis der Texte erwarten wir uns wie in den bisherigen Workshopsitzungen intensive Gespräche.

Programm

Freitag, 29. Juni 2012, 09.00 – 12.00 Uhr (Haus 19, Raum 0.29)

Joseph T. Farquharson (University of the West Indies, St. Augustine / Trinidad): „Language and the Origin of the Creole-Speaking Jamaican Species“

Im öffentlichen Diskurs über Sprache und Kreolisierung in Jamaika ist bis heute eine Hierarchisierung zwischen Kreolisch und Englisch spürbar. Dabei wirken Vorstellungen wie Entwicklungsunterschiede, grammatische „Armut“ und vermeintliche Primitivität fort. Es wird zu diskutieren sein, inwieweit solche reflexhaften Vorstellungen bereits aus der wissenschaftlichen und populären Reflexion des 19. Jahrhunderts hervorgegangen sind, und welche gesellschaftlichen oder (sprach)politischen Probleme daraus bis heute entstehen.

(Vortrag und Diskussion finden in englischer Sprache statt.)

Montag, 09. Juli 2012, 09.00 – 12.00 Uhr (Haus 8, Raum 0.50)

Silvio Moreira de Sousa (Universidade do Porto / Portugal): „Kreolisten in Portugal am Beginn einer neuen Disziplin“

Die portugiesischen Kreolisten Leite de Vasconcelos und Adolpho Coelho standen im späten 19. Jahrhundert in intensivem Kontakt mit dem Grazer Romanisten Hugo Schuchardt. An ihren Arbeiten und Korrespondenzen lässt sich diskutieren, wie sich die Kreolistik zu dieser Zeit institutionell herausbildete, wie die individuelle Situation der Wissenschaftler auf sie einwirkte und welche methodischen und epistemologischen Probleme ihr begegneten. So können Verbindungen hergestellt werden zu den großen Linien der heutigen Kreolistik.

Kontakt

Philipp Krämer

Institut für Romanistik, Am Neuen Palais 10, Hs. 19
14469 Potsdam
0331-977-4198

pkraemer@uni-potsdam.de

http://www.uni-potsdam.de/philologie+rassismus/vortraegetagungen.html