Entwicklungsrhetoriken. Doktoranden-Workshop

Entwicklungsrhetoriken. Doktoranden-Workshop

Veranstalter
Luise Stein / Katharina Pohl, BGHS, Universität Bielefeld
Veranstaltungsort
Universität Bielefeld
Ort
Bielefeld
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.09.2012 - 19.09.2012
Deadline
01.07.2012
Website
Von
Stein, Luise

Der geplante Workshop wird sich mit der Frage beschäftigen, welche Konzepte die internationale Entwicklungshilfe bzw. -politik geprägt und wie sich diese Konzepte über die Jahrzehnte gewandelt haben. Ein weiterer Aspekt, der thematisiert werden soll, ist die Überlegung, wie sich die Verwendung dieser Konzepte auf die Darstellung bzw. Wahrnehmung der „Nehmer“ sowie der „Geber“ ausgewirkt hat.

In diesem Kontext wäre etwa auf die Verschiebung der Benennungspraxis von „Entwicklungshilfe“ zu „Entwicklungszusammenarbeit“ hinzuweisen: Welche Auswirkung hat diese Umbenennung auf die Darstellung und Konstruktion von an entwicklungspolitischen Maßnahmen beteiligten Akteuren? Wie verwenden unterschiedliche Akteure, wie zum Beispiel Missionsgesellschaften oder parteinahe Stiftungen, verschiedene Begrifflichkeiten? Welche Praktiken werden durch Benennungsveränderungen legitimiert bzw. delegitimiert? Oder grundlegender gefragt: Ergibt sich durch sich wandelnde Benennungspraktiken überhaupt ein Bedeutungswandel? Zwar soll durch die Verschiebung von „Entwicklungshilfe“ hin zu „Entwicklungszusammenarbeit“ das gleichberechtigte Wirken der „Partner“ hervorgehoben werden, jedoch muss kritisch hinterfragt werden, ob die herrschenden Selbst- und Fremdzuschreibungen sowie Hierarchisierungen durch diese sprachliche Maßnahme tatsächlich überwunden werden. Weitere Konzepte, die sich für die Untersuchung der oben angerissenen Fragestellungen anbieten würden, sind die des Fortschritts, der Entwicklung oder der Modernisierung.

Den Problemkreisen soll anhand von Beiträgen nachgegangen werden, die sich mit Entwicklungshilfe von (westlichen) Staaten in Afrika beschäftigen und sich im Zeitraum von 1918 bis heute bewegen. Diese weit gefasste Zeitspanne erlaubt es, einen Bogen von den (spät-)kolonialen Entwicklungsprojekten über die Modernisierungstheorien der 1960er und 1970er Jahre bis hin zu zeitgenössischen, scheinbar gegensätzlichen Rhetoriken wie „gleichberechtigte Partnerschaft“ oder „aid dependency“ zu schlagen.

Ablauf des Workshops:
Um die Diskussion zu fördern, werden die TeilnehmerInnen gebeten, eine kurze Zusammenfassung (max. 1200 Wörter) ihres Forschungsprojektes einzusenden (bis 01.08.2012). Diese Texte werden in einem Kompendium allen TeilnehmerInnen zugänglich gemacht. Vor Beginn des Workshops werden die Veranstalterinnen eine Reihe von Fragen und Thesen vorschlagen, auf deren einzelne Aspekte sich die Kurzpräsentationen der Teilnehmenden explizit beziehen sollen.

Bewerbung:
InteressentInnen werden gebeten, bis zum 01.07.2012 eine Skizze ihres Projektes (ca. 250 Wörter) und einen kurzen Lebenslauf an die Veranstalterinnen zu schicken (katharina.pohl@uni-bielefeld.de oder luise.stein@uni-bielefeld.de).

Die Übernachtungskosten aller TeilnehmerInnen (eine Übernachtung, ggf. im Doppelzimmer, vom 18. zum 19.09.) übernimmt die BGHS. BewerberInnen, die ihre Reisekosten nicht selbst tragen können, haben die Möglichkeit, sich um ein Reisestipendium zu bewerben. Dieses sollte (mit einer kurzen Begründung und einem Kostenvoranschlag) bis zum 01.07.2012 beantragt werden.

Programm

Kontakt

Luise Stein
Katharina Pohl

BGHS
Universität Bielefeld
Postfach 10 01 31
33501 Bielefeld

luise.stein@uni-bielefeld.de, katharina.pohl@uni-bielefeld.de


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