Wirtschaft und Umwelt vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart: Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit?

Wirtschaft und Umwelt vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart: Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit?

Veranstalter
Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Veranstaltungsort
Ort
Salzburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.04.2013 - 06.04.2013
Deadline
01.08.2012
Von
Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Prof. Dr. Günther Schulz, Bonn

Die in den 1970er-Jahren einsetzende Diskussion über die Grenzen wirtschaftlichen Wachstums und über „nachhaltige Entwicklung“ – als Reaktion auf Umweltprobleme und zunehmenden Ressourcenverbrauch – hat seit den 1980er-Jahren auch zu intensiverer historischer Beschäftigung mit der „Umwelt“ geführt, meist in enger Verbindung mit der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 1981 diskutierte die GSWG das Thema „Wirtschaftsentwicklung und Umweltbeeinflussung“, hob dabei insbesondere negative Folgen wirtschaftlichen Wachstums und der Nutzung natürlicher Ressourcen hervor und betonte das analytische Potential der historischen Perspektive. Neuere Forschungen sind über das Leitmotiv „Krise und Verschmutzung“ hinausgegangen und nehmen vor allem die Interaktion zwischen Mensch und Natur in den Blick. Auf zahlreichen Feldern der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte wurden die ökologischen Dimensionen wirtschaftlichen Handelns weiter vertieft. In enger Verbindung mit der Agrargeschichte hat sich z. B. die Klimageschichte entwickelt.

Dass die aktuelle Debatte um den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen um die Frage kreist, ob wir uns grundsätzlich auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit befinden, verweist auf die Notwendigkeit, den historischen Dimensionen des genannten Paradigmenwechsels nachzuspüren und Stationendes historischen Wandels zu identifizieren. Wo z. B. lagen Wegmarken eines solchen Wandels? Bilden der „Columbian Exchange“, die Industrialisierung oder das 1950er-Syndrom mit der entstehenden Wegwerfgesellschaft solche Zäsuren? Angesichts der globalen wirtschaftlichen Verflechtung ist hier eine umfassende Perspektive auf den „Blue Planet“ gefordert.

Die Diskussion um „nachhaltige Entwicklung“ lenkt den Blick ferner auf spezifische Ressourcen und den langfristigen historischen Umgang mit ihnen bzw. mit Strategien der Nutzung. Gerade auf diesem Feld profitiert das „Brückenfach“ Sozial- und Wirtschaftsgeschichte auch vom Dialog mit den Nachbardisziplinen: Der Produktionsfaktor „materielle Ressourcen“ ist – etwa im Rahmen von Konzepten zur Integration der Ressourcennutzung in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung – wieder in den Fokus der Wirtschaftswissenschaften gerückt,und die theoretische Integration von „Umwelt“ (und Umweltproblemen) in ökonomische und sozialwissenschaftliche Modelle bzw. Theorien ist auch für die historische Annäherung an die Tagungsthematik fruchtbar.

Die 25. Arbeitstagung der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (GSWG) vom 3. bis zum 6. April 2013 in Salzburg möchte zum Thema „Wirtschaft und Umwelt vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart: Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit?“ umfassende wie beispielhaft auswählende, theoretisch-systematische wie empirische Beiträge zusammenführen und damit zugleich die Spannweite, Vielfalt und Einheit der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in inhaltlicher, theoretischer und methodischer, räumlicher und zeitlicher Hinsicht demonstrieren. Vorschläge für Tagungsbeiträge werden im Umfang von 1 bis 2 Seiten bis zum 1. August 2012 an die unten angegebene Adresse erbeten.

Darüber hinaus bietet die Tagung Sozial- und Wirtschaftshistorikern in einem „Offenen Forum“die Möglichkeit, laufende Forschungen vorzustellen, die nicht notwendig im Zusammenhang mit dem Thema der Tagung stehen. Bewerbungen (Lebenslauf und Abstract) senden Sie bitte bis 15. September 2012 an an den Vorsitzenden der GSWG, Prof. Dr. Günther Schulz, Bonn.

Programm

Kontakt

Günther Schulz

Universität Bonn, Inst. für Geschichtswissenschaft, Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

+49 228/73-5172
+49 228/73-5171
gswg@uni-bonn.de

http://www.gswg.net/
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung