Methodische Perspektiven der Alter(n)sforschung / Methodological Perspectives on Age Research

Methodische Perspektiven der Alter(n)sforschung / Methodological Perspectives on Age Research

Veranstalter
Graduiertenkolleg "Alter(n) als kulturelle Konzeption und Praxis"
Veranstaltungsort
Mutterhaus der Diakonie Kaiserswerth
Ort
Düsseldorf
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.11.2012 - 24.11.2012
Deadline
15.07.2012
Von
Seidler, Miriam

English version below

Das Alter(n) hat sich in der Gegenwart grundlegend gewandelt. Aufgrund der Entwicklung in der Medizin haben heute viele ältere Menschen die Möglichkeit, die Lebensphase Alter nicht nur länger, sondern vor allem länger gesund zu erleben. Dies stellt nicht nur gesellschaftliche Institutionen, sondern auch das Individuum vor neue Herausforderungen. Die Lebensphase Alter, die sich heute durch eine nie gekannte Wahlfreiheit auszeichnet, muss nun sinnvoll geplant und gelebt werden. Es entstehen neue Märkte und eine Vielfalt von Freizeitaktivitäten für ältere Menschen. Hochaltrigkeit, altersbedingte Krankheiten und Pflegebedürftigkeit nehmen zu und lassen das Bewusstsein für eine alternde Gesellschaft wachsen. Allerdings weckt die alternde Gesellschaft auch Ängste. Der demographische Wandel, der durch die Verbindung von steigender Lebenserwartung und sinkenden Geburtenraten ausgelöst wurde, ist nicht mehr aufzuhalten und wird in den nächsten Jahrzehnten eine Veränderung der gesellschaftlichen Altersverteilung mit sich bringen.

Die hier nur schlaglichtartig umrissene Entwicklung weckt auch das Forschungsinteresse der Wissenschaft und sensibilisiert Forscher für neue Fragestellungen. In der Alter(n)sforschung ist in den letzten Jahrzehnten eine immense Zunahme der Forschungsprojekte und -ansätze zu beobachten. Als aktueller Topos der Alter(n)sforschung entwickelt sich gegenwärtig die These, dass die disziplinäre Alter(n)sforschung so weit vorangeschritten sei, dass nun nach neuen inter- und transdisziplinären Forschungsmöglichkeiten gesucht werden sollte. Entgegen diesem Trend soll im vorliegenden Tagungsprojekt der Blick auf die methodische Ausrichtung der einzelnen Disziplinen gerichtet werden. Gerade weil das Alter als Prozess, die Lebensphase Alter und der alte Mensch selbst so komplexe Forschungsgegenstände sind, die die jeweiligen Forschungsgrenzen der einzelnen Disziplinen überschreiten, ist es innerdisziplinär von immenser Bedeutung zu reflektieren, welche methodische Herangehensweise einen Erkenntnisgewinn verspricht. Hier stellt sich die Frage, ob die recht junge Forschungsrichtung tatsächlich schon in allen Disziplinen eine sinnvolle Ausrichtung und adäquate Fragestellungen gefunden hat. Ist nicht gerade gegenwärtig die Suche nach einer innovativen Methode oder einem erkenntnisversprechenden Methodensetting charakteristisch für viele Disziplinen, die sich mit dem Komplexen Phänomen „Alter(n)“ beschäftigen?

Im Rahmen der Tagung „Methodische Perspektiven der Alter(n)sforschung“ des Graduiertenkollegs „Alter(n) als kulturelle Konzeption und Praxis“ soll aufgrund dieser Beobachtungen das skizzierte Feld der innerdisziplinären Alter(n)sforschung in den Blick genommen werden. Folgende Fragestellungen sind für die Tagung leitend:

- Wie sieht die aktuelle Forschungslandschaft in den einzelnen Disziplinen aus?
- Welches Verständnis von Alter(n) liegt der jeweiligen Disziplin zugrunde?
- Welches methodische Herangehen verspricht einen Erkenntnisgewinn?
- Welche multi- und interdisziplinären Forschungsfragen sind sinnvoll?

Da die Tagung einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Forschung in den einzelnen Disziplinen geben soll, ist für die Vorträge folgender Aufbau gewünscht:
- Eine kurze Skizze des Forschungsstandes in der jeweiligen Disziplin,
- verknüpft mit einem (erfolgversprechenden aktuellen) methodischen Ansatz,
- der an einem Fallbeispiel erläutert wird.

Erwünscht sind u.a. Beiträge aus folgenden Disziplinen: Anglistik und Amerikanistik, Germanistik, Japanologie, Kunstgeschichte, Geschichte, Geschichte der Medizin, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie, (medizinische) Soziologie, Kulturwissenschaften, Psychologie, Rechtsmedizin, Betriebswirtschaftslehre.

Die Tagung findet vom 22. bis 24. November 2012 im Mutterhaus der Diakonie Kaiserswerth in Düsseldorf statt. Wir bitten um Themenvorschläge (mit jeweils einem Abstrakt von rund einer Seite und einem Lebenslauf in deutscher oder englischer Sprache) für einen Vortrag von maximal 30 Minuten Dauer bis zum 15. Juli 2012 an ageing@hhu.de (Frau Dr. Brandes) und seidler@phil.hhu.de (Frau Dr. Seidler). Um im Anschluss an den jeweiligen Vortrag eine intensive Diskussion zu ermöglichen, ist es geplant, die Vorträge von einer Wissenschaftlerin/einem Wissenschaftler (aus der jeweiligen Disziplin) kommentieren zu lassen. Daher sollten die Vortragsmanuskripte bis zum 20. Oktober eingereicht werden. Reise und Aufenthaltskosten werden für eingeladene Referentinnen und Referenten erstattet. Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist geplant.

Für weitere Informationen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an Koordinatorin des Graduiertenkollegs Frau Dr. Brandes (ageing@hhu.de).

English version

Methodological Perspectives on Age Research

Age and aging have fundamentally changed today. Because of medical advancement many older people can live not only longer but also in a healthier condition. This, however, is not only a challenge for social institutions but also for the individual itself. They have to make reasonable plans and choose a lifestyle for their last phase of life. New markets and a variety of leisure-activities emerge for aged people. At the same time more people suffer from age-related diseases and need long-term care. As a consequence awareness of an aging society rises. However, this aging society also stokes fears. The demographic change which has been caused by rising life expectancy coupled with lowered birth-rates can no longer be stopped. It will create a shift in age distribution in societies.
This development which can be sketched only cursorily here also draws the attention of researchers to new questions. In the last decades research on age and aging has brought forth an immense surge of research projects and approaches. Currently it is argued that research on age in the scientific disciplines has advanced so far that one should look for new inter- and transdisciplinary potentials for research. In contrast to this trend the symposium will look at the methodological approaches of various disciplines. Especially since aging as a process, the life phase of aging and aged people are highly complex topics of research which transgress the disciplinary boundaries it is highly important to deliberate on which methodological approaches promise new insights. This casts doubt on whether this new direction of research has been implemented reasonably yet within all disciplines and led to adequate research questions. Is not the search for innovative methods and method settings typical for many disciplines which deal with the complex phenomena of age and aging?

These observations form the starting point of the symposium "Methodological Perspectives of Aging Research" organized by the graduate program "Aging as Cultural Conception and Praxis". The following questions are guidelines for the symposium:
- What do research landscapes of individual disciplines look like?
- How do various disciplines conceptualize age and aging?
- Which methodological approaches are promising?
- What multi- and interdisciplinary research questions are adequate?

Since the symposium’s scope is to provide an overview of the current conditions of research in individual disciplines, presentations should address
- a short introduction of the current research in the respective discipline
- combined with a promising new methodological approach
- illustrated by a case study.

We welcome presentations from researchers of disciplines such as English and American studies, German studies, East Asian studies, history of art, history, history of medicine, history of science, philosophy, sociology, cultural sciences, psychology, forensic pathology and economics.

The symposium will be held on November 22nd–24th 2012 in Dusseldorf, Germany. Please send proposals for presentations (abstract of about 350 words and a short CV) not exceeding 30 minutes to ageing@hhu.de (Dr. Brandes) and seidler@phil.hhu.de (Dr. Seidler). To enhance discussions on presentations, researchers (from the respective discipline) will be asked to comment. We therefore expect the manuscript of the presentation to be submitted before October, 20th. Travel and accommodation expenses will be covered. The papers will be published after the symposium.

For further information please contact the coordinator of the graduate program Dr. Simone Brandes (ageing@hhu.de).

Programm

Kontakt

Dr. Simone Brandes

Forschungszentrum der Philosophischen Fakultät, Gebäude 23.21, Erdgeschoss, Raum 46C
Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf
+49 (0) 211-81-11813
+49 (0)211-81-10431

ageing@hhu.de

www.phil.hhu.de/ageing