Kultur des Kalten Krieges

Kultur des Kalten Krieges

Veranstalter
David Eugster, Deutsches Seminar, Universität Zürich; Sibylle Marti, Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Universität Zürich
Veranstaltungsort
Universität Zürich Zentrum
Ort
Zürich
Land
Switzerland
Vom - Bis
31.05.2012 - 01.06.2012
Website
Von
Sibylle Marti

Die Blocksituation des Kalten Krieges drang als dichotome Spaltung der Welt in sämtliche Bereiche der Gesellschaft ein. Bisher beschäftigte sich die historische Forschung zum Kalten Krieg jedoch, von einigen Ausnahmen abgesehen, hauptsächlich mit politikgeschichtlichen Fragestellungen oder aber mit der Rezeption des Kalten Krieges in Belletristik, Film und Fiktionen der Populärkultur. Demgegenüber fragt diese Tagung nach den gesellschaftlichen Dimensionen der Blockkonfrontation. Die Beiträge untersuchen wann, wie und wo der Kalte Krieg mit den durch die Blocksituation verursachten, vielfältigen Bedrohungslagen sowie Sicherheits- und Fortschrittsphantasmen für europäische Gesellschaften kulturell und sozial wirkmächtig wurde. Wann diente der Kalte Krieg als Bezugsrahmen für kollektive Imaginationen und Argumentationsmuster, wie wirkte er auf die sozialen Positionierungen von Akteuren, und inwiefern beeinflusste er die Emotionskultur ganzer Gesellschaften?

Programm

31. Mai 2012

09.15 Uhr: Begrüssung

Panel 1: Metaphern
Kommentar: Silvia Berger (Zürich)
Moderation: Manuel Klaus (Basel)

09.30 Uhr: Nicola Hille (Tübingen): Die Metapher der Unterwanderung in politischen Bildplakaten und Karikaturen der BRD und SBZ/DDR (1945-1955)

10.00 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

10.30 Uhr: Pause

10.45 Uhr: David Eugster (Zürich): Unsichtbare, unterirdische Operationen: Verkopplungen der Werbekritik mit den Bedrohungsmetaphoriken des Kalten Krieges in der Schweiz

11.15 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

11.45 Uhr: Pause

12.00 Uhr: Quinn Slobodian (Wellesley, MA): Red Flowers, Blue Ants, Yellow Peril: The Colors of Chinese Communism in the Cold War Germanies

12.30 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

Panel 2: Simulakren
Kommentar: Annette Vowinckel (Potsdam)
Moderation: Sophie Lorenz (Heidelberg)

14.15 Uhr: Sibylle Marti (Zürich): Katastrophenübungen als nationale Selbstvergewisserung in der Schweiz des Kalten Krieges

14.45 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

15.15 Uhr: Pause

15.30 Uhr: Susanne Schregel (Weimar): Atomkriegsszenarios in friedenspolitischer Absicht. Grossbritannien und Bundesrepublik in den 1980er Jahren

16.00 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

16.30 Uhr: Pause

16.45 Uhr: Joe Deville (London): Simulating Nuclear War: Problems in Preparing for the Apocalypse

17.15 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

17.45 Uhr: Ende 1. Tag

1. Juni 2012

Panel 3: Emotionen
Kommentar: Holger Nehring (Sheffield)
Moderation: Sibylle Marti (Zürich)

09.30 Uhr: Cornelia Kühn (Berlin): „Kunst ohne Zonengrenzen“- Die Verwendung der Volkskunst als Propagandamittel für die Kulturpolitik der DDR in den fünfziger Jahren

10.00 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

10.30 Uhr: Pause

10.45 Uhr: Sophie Lorenz (Heidelberg): „Rote Rosen für die schwarze Rose“: Nationale Identität, Emotion und Inszenierung im Kontext der DDR-Solidaritätskampagne für Angela Davis 1970-1973

11.15 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

11.45 Uhr: Pause

12.00 Uhr: Judith Michel (Berlin): Angst als Perzeptionsfaktor und Instrument in der westdeutschen Nachrüstungsdebatte der 1980er Jahre

12.30 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

Panel 4: Figuren
Kommentar: Torsten Hahn (Hagen)
Moderation: David Eugster (Zürich)

14.15 Uhr: Günther Stocker/Stefan Maurer (Wien): „Neutralisten“, „Fellow Traveller“, „trojanische Pferde“. Figuren des Dritten in der österreichischen Cold War Culture

14.45 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

15.15 Uhr: Pause

15.30 Uhr: Ralf Forster (Potsdam): Menschen zweiter Klasse: Zur Figur des Republikflüchtlings im DEFA-Spielfilm

16.00 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

16.30 Uhr: Pause

16.45 Uhr: Manuel Klaus (Basel): Das erneute „volle Boot“ und der „Judenstempel für die Chilenen“: Die Schweizer Diskussionen um die Sozialfigur des „roter Chilenen“ nach dem Militärputsch Pinochets im Jahr 1973

17.15 Uhr: Kommentar, anschliessend Diskussion

17.45 Uhr: Ende 2. Tag

Kontakt

Sibylle Marti

Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Rämistrasse 64, 8001 Zürich

sibylle.marti@access.uzh.ch


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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