Referentin:
Dr. Kerstin von Lingen, Historisches Seminar
der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
SS-Obergruppenführer Karl Wolff arrangierte 1945 mit dem US-Geheimdienstler Allen Dullesdie vorzeitige Kapitulation der Wehrmacht in Italien. Ist das der Grund, warum er nie vor ein
alliiertes Kriegsgericht gestellt wurde?
Wolff, der als vormaliger Persönlicher Adjutant Himmlers Wewelsburg häufig besuchte, war als höchster SS- und Polizeiführer in Italien für zahlreiche kriegsrechtswidrige Maßnahmen gegen Zivilisten mitverant -
wortlich. Er saß bei den Nürnberger Prozessen lediglich auf dem Zeugenflügel, wurde relativ milde entnazifiziert, kehrte in die Freiheit
zurück, bis er 1962 von den westdeutschen Behörden verhaftet und 1964 zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Kerstin von Lingen zeigt auf, wie ein vom amerikanischen und britischen Geheimdienst aufgebautes Netzwerk Wolff vor jeder Verfolgung schützte.
Die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" ist an diesem Tag bis Vortragsbeginn um 19.00 Uhr geöffnet.
Vortrag ab 19.00 Uhr mit anschließender Diskussion
Eintritt frei