Zeitalter der Audiovision? Zeithistorische Perspektiven auf das Verhältnis von Medien und Gesellschaft. 10. Potsdamer Doktorandenforum zur Zeitgeschichte

Zeitalter der Audiovision? Zeithistorische Perspektiven auf das Verhältnis von Medien und Gesellschaft. 10. Potsdamer Doktorandenforum zur Zeitgeschichte

Veranstalter
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Veranstaltungsort
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.10.2012 - 20.10.2012
Deadline
15.06.2012
Von
Katrin Jordan

Anm. d. Red.: Die Bewerbungsfrist wurde bis zum 15.06.2012 verlängert.

Moderne Gesellschaften werden zunehmend als auditive und visuelle Kulturen verstanden. Audiovisuelle Massenmedien beeinflussen in einem bisher nicht gekannten Ausmaß politische, kulturelle und soziale Prozesse. Auch die Geschichtswissenschaft muss sich dieser Entwicklung stellen. Die Medialisierung weiter gesellschaftlicher Lebensbereiche, wie sie spätestens seit der Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtet werden kann, ist ein wichtiger Teilaspekt dieser Entwicklung. In der Zeitgeschichte haben sich als Reaktion auf diesen Wandel neue Forschungsfelder etabliert, die diesen Prozess in seinen unterschiedlichen Facetten analysieren und audio/visuelle Quellen in ihre Untersuchungen einbeziehen. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang theoretische Konzepte wie die der Visual History oder der Sound Studies, die innovative und interdisziplinäre Sichtweisen eröffnen.

Aus diesem Grund beschäftigt sich das mittlerweile zehnte Potsdamer Doktorandenforum mit zeithistorischen Perspektiven auf das Verhältnis von Medien und Gesellschaft. Es geht damit der Frage nach, welche Herausforderungen sich für die Zeitgeschichte aus dem Perspektivwechsel von der klassischen Mediengeschichte hin zur Untersuchung der Interaktion von Medien und Gesellschaft ergeben und welche neuen Erkenntnisse damit verbunden sind. Das Forum möchte daher einen Raum für Arbeiten bieten, die im Spektrum einer medial reflektierten Gesellschaftsgeschichte einerseits und einer gesellschaftlich orientierten Mediengeschichte andererseits angesiedelt sind. Es geht hierbei darum, ein Bewusstsein dafür zu erzeugen, dass viele Forschungsthemen der Zeitgeschichtsforschung durch eine medienhistorische Perspektive erweitert und bereichert werden können. Wünschenswert sind in diesem Zusammenhang auch Arbeiten, die audio/visuelle Quellen bei der Behandlung von Untersuchungsgegenständen einbeziehen, obwohl sie nicht primär über diese Medien selbst definiert sind. Angesprochen sind klassische Studien zum Film, Fernsehen und Rundfunk, aber auch Untersuchungen zu Printmedien, insofern sie einen innovativen medien-gesellschaftlichen Fokus aufweisen. Gleichermaßen interessant sind experimentellere Ansätze wie beispielsweise die Auseinandersetzung mit dem Hybridmedium Internet oder anderen Formen der Multimedialität. Die Vorschläge für Beiträge sollten sich möglichst auf dem Feld der Zeitgeschichte bewegen. Um die mit dem Thema verbundenen methodischen Fragen und Zusammenhänge diskutieren zu können, sind selbstverständlich auch DoktorandInnen eingeladen, deren Forschungs- oder Promotionsprojekte sich explizit mit theoretisch-methodischen Herausforderungen des Umgangs mit audio/visuellen Medien befassen.

Somit will das Forum vor allem Promovierende ansprechen, deren Forschungsvorhaben sich mit vielfältigen Formen der Print-, Bild-, Ton- oder audiovisuellen Medien und ihrer gesellschaftlichen Kontextualisierung beschäftigen. Zusammengefasst können – neben zahlreichen anderen – folgende Fragen zum Verhältnis von Gesellschaft und Medien im Mittelpunkt des Doktorandenforums stehen:
- Wie wirken Medien und Gesellschaften aufeinander, welche Transformationsprozesse wurden maßgeblich durch Medien und Medialisierung ausgelöst?
- Wie entfalten Medien ihre Wirkung als Akteure, Impulsgeber und Katalysatoren in historischen Wandlungsprozessen?
- Welche Bedeutung hat der transnationale bzw. globale Charakter audio/visueller Medien für die gesellschaftlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts?
- Welcher Zusammenhang besteht zwischen Medialität, Wahrnehmung und Wissensbildung in der Zeitgeschichte?
- Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten stellen sich bei der Beschaffung, Archivierung und Nutzung von audio|visuellen Quellen für den Forschungsprozess?

Durch eine Erweiterung von kultur- und sozialgeschichtlichen Ansätzen um medienhistorische Fragestellungen lassen sich neue thematische Perspektiven gewinnen. Indem sich die Geschichtswissenschaft ihrerseits interdisziplinär öffnet, werden die methodischen Instrumentarien des Faches erweitert und bereichert. Die Nachwuchstagung will den wissenschaftlichen Austausch und die Vernetzung junger WissenschaftlerInnen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften fördern und Raum für die Diskussion aktueller Forschungsprojekte bieten. Neben Papers zu Dissertationsprojekten aus dem Fach Geschichte sind deshalb ausdrücklich auch Projekte aus den benachbarten Disziplinen erbeten. Der Abgabetermin für die Beitragsvorschläge (Deutsch oder Englisch, max. 500 Wörter, als Word- oder PDF-Datei) ist der 31. Mai 2012 (doktorandenforum@zzf-pdm.de).

Die Dauer der Präsentationen ist auf 20 Minuten begrenzt. Den ReferentInnen kann ein Zuschuss zu Reise- und Unterkunftskosten gewährt werden. Teilnehmende, die nicht vortragen möchten, sind herzlich willkommen, werden jedoch um Anmeldung bis zum 30. September 2012 gebeten.

Programm

Kontakt

Anna Jehle

Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

doktorandenforum@zzf-pdm.de

http://www.zzf-pdm.de/site/489/default.aspx
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung