Akademisches Leben, Öffentlicher Raum und Politische Kultur in Westeuropa und den Vereinigten Staaten, 1945-90

Akademisches Leben, Öffentlicher Raum und Politische Kultur in Westeuropa und den Vereinigten Staaten, 1945-90

Veranstalter
Riccardo Bavaj, University of St. Andrews/Universität Bonn; Dominik Geppert, Universität Bonn; Mark Edward Ruff, Saint Louis University
Veranstaltungsort
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.04.2012 -
Von
Riccardo Bavaj, University of St Andrews, School of History

Wie hat sich das akademische Leben in Westeuropa und den Vereinigten Staaten im Zeitalter des Kalten Krieges verändert? Was waren die Ursachen für diesen Wandel? Das sind die beiden Leitfragen einer Tagung, die den Wandel akademischen Lebens vor dem Hintergrund weitreichender Transformationen von Öffentlichkeit und politischer Kultur untersucht. Sowohl die sich wandelnde Struktur der Massenmedien als auch die sich verändernde politische Ideenlandschaft stehen im Mittelpunkt der Tagung, die vor allem solche Professoren in den Blick nimmt, die immer wieder den sprichwörtlichen „Elfenbeinturm“ verlassen haben und in den Raum des Politischen vorgedrungen sind: als Intellektuelle, politische Berater oder Experten in den Print-, Rundfunk- und Fernsehmedien.

Die Tagung ist an der Schnittstelle von Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte sowie von Medien- und Intellektuellengeschichte angesiedelt und beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Inwiefern beeinflussten nationale Unterschiede in der Struktur der Öffentlichkeit die Produktion und Vermittlung von Wissen und Ideen? Welche Zeitungen, Zeitschriften und Verlage sowie Rundfunk- und Fernsehprogramme standen Professoren zur Verfügung, um politisch zu intervenieren? Welchen Einfluss hatten unterschiedliche Vorstellungen von intellektueller Autorität und professoralem Habitus auf den Wissens- und Ideentransfer? Auf welche Weise wirkten transnationale Kommunikationsräume und Netzwerke nationalen Unterschieden entgegen? Welche Bedeutung kam in dieser Hinsicht akademischen Emigranten zu, und welche Rolle spielten grenzübergreifende Foren wie der Kongress für Kulturelle Freiheit, das Harvard International Seminar oder das International Council on the Future of the University?

Die Tagung wird gefördert durch die Alexander von Humboldt-Stiftung.

Programm

9:00 Einführung

Marcel vom Lehn (Jena): Wissenschaftler oder Intellektuelle? Westdeutsche und italienische Historiker im Umgang mit der Zäsur 1943/45 (1943/45-1960)

Merel Leeman (Amsterdam): The Cold War West: George Mosse and Peter Gay’s Views on the Role of European Cultural Traditions in Cold War-America

Siegfried Weichlein (Fribourg): Kommentar

11:00 Kaffeepause

Elke Seefried (Augsburg): Weltinnenpolitik und Wachstumskritik: Carl Friedrich von Weizsäcker, Politik und Expertise in transatlantischer Perspektive

Franziska Reinfeldt (Berlin): Der öffentliche Intellektuelle als Grenzgänger: Ralf Dahrendorf in der Bundesrepublik und in Großbritannien

Jens Hacke (Hamburg): Kommentar

13:30 Mittagessen

Matthias Oppermann (Potsdam): Ein transatlantisches „vital center“? Raymond Aron und der amerikanische Liberalismus (1945-1983)

Nikolai Wehrs (Potsdam): „University Emergency“ und „Freiheit der Wissenschaft“: Die internationale Dimension des „Professorenprotestes“ der 1970er Jahre

Morten Reitmayer (Trier): Kommentar

16:30 Schlussdiskussion

Kontakt

Riccardo Bavaj

University of St Andrews
School of History
KY16 9AR, UK

rbflb@st-andrews.ac.uk

http://st-andrews.academia.edu/RiccardoBavaj