Gender und ökonomischer Wandel

Gender und ökonomischer Wandel

Veranstalter
Arbeitskreis Politische Ökonomie
Veranstaltungsort
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.04.2012 - 29.04.2012
Deadline
01.03.2012
Von
Arbeitskreis Politische Ökonomie

Der ökonomische Wandel hat Auswirkungen auf das soziale Geschlecht (Gender) in unserer Gesellschaft, und umgekehrt haben Geschlechterstrukturen Einfluss auf die Gestaltung ökonomischen Wandels.

Wir möchten die Frühjahrstagung des Arbeitskreises Politische Ökonomie nutzen, einen Standort des sozialen Geschlechts in der Ökonomie vor dem Hintergrund von Wandelprozessen zu bestimmen.

In diesem Sinne möchten wir Sie dazu einladen, folgende Aspekte näher zu beleuchten:

Beruflichkeit
Die Beruflichkeit gilt sowohl als organisierendes Prinzip der deutschen Berufsausbildung als auch der akademischen Bildung. Die Arbeitsmarktsegregation ist ein Ergebnis vergeschlechtlichender Professionalisierungsprozesse. Hierbei sind Entwicklungen und Strukturen der Kontinuisierung sowie der De-Institutionalisierung von Geschlecht beobachtbar. Dass diese Strukturen keineswegs starr sind, lässt sich an wechselnden Geschlechtermajoritäten in Berufen erkennen. Die Behandlung dieses Themas soll sich in Richtung geschlechtergerechter Partizipation der am Arbeitsmarkt vorzufindenden Berufssegmente bewegen. Theorien, Entwicklungen, neue Beobachtungen, Legitimationsprozesse und Ursachen von Veränderungen können hier diskutiert werden.

Lebenswelt- und Care Ökonomie
Die Lebensweltökonomie charakterisiert die spezifischen ökonomischen Zusammenhänge einer kontextualisierten Lebenswelt durch interdisziplinäre Bezüge. Care Ökonomie kann hierbei als Teilgebiet der Lebensweltökonomie verstanden werden. Gerade in diesem Bereich behandelt eine genderorientierte Perspektive die gesellschaftliche und monetäre Geringbewertung von Pflege- und Sorgearbeit. Dies hat wiederum Rückwirkungen auf die Lebensweltökonomie der Geschlechter. Entwicklungen der Care Ökonomie und des neueren Begriffs der Lebensweltökonomie sollen in Bezug auf Gender diskutiert werden.

Feministische Ökonomie-Kritik
Prozesse ökonomischen Wandels können konstruktive Veränderungen beinhalten. Die Feministische Ökonomie-Kritik erkennt in „mainstream“ Theorieansätzen eine Vernachlässigung der Kategorie Gender sowie von Frauen als Wirtschaftssubjekte. Es stellt sich die Frage, inwiefern ökonomischer Wandel diesen Problemen entgegenwirkt oder sie umgekehrt gar verstärkt. Sie sind eingeladen, zu diesem Punkt theoretische Hintergründe, Diskurse, Entwicklungen und Standortbestimmungen vorzustellen.

Gender und Global Economic Governance
Die gegenwärtige Weltwirtschafts- und Finanzkrise macht deutlich, dass ein neuer Rahmen zur Regulierung von globalen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen gebraucht wird. Aktuelle politische Debatten, Entscheidungen und Prozesse sowie Occupy Bewegungen machen die Brisanz des Themas deutlich. Sozialwissenschaftliche Theorielagen zur Konstruktion und Kritik hegemonialer Männlichkeit verweisen schon lange auf die interdependenten Bedingungen der Konstitution von Gender und ökonomischem Handeln. Beiträge zu Phänomenen, politischen Diskursen und theoretischen Annäherungen im Rahmen von neuregulierten Globalisierungsprozessen und deren Auswirkungen auf das soziale Geschlecht sind herzlich willkommen.

Die Auflistung der Schwerpunkte ist nicht abschließend, sondern als Anregung zu verstehen. Wir freuen uns auch auf weitere Beiträge zum genannten Tagungsthema aus Ökonomie, Soziologie, Politikwissenschaften und verwandten Disziplinen.

Programm

Kontakt

Ilona Ebers
Univ. Flensburg
ilona.ebbers@uni-flensburg.de

http://www.uni-flensburg.de/aktuelles/notizen-aus-der-universitaet/gender-und-oekonomischer-wandel/
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung