Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Staat nach 1945

Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Staat nach 1945

Veranstalter
Prof. Dr. Christian Kleinschmidt/DAAD-Gastprof. Dr. Jeffrey Fear, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Philipps-Universität Marburg
Veranstaltungsort
Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 5, 35037 Marburg
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.07.2012 - 06.07.2012
Deadline
31.03.2012
Website
Von
Kleinschmidt, Christian

Die Verbändeforschung ist vor allem eine Angelegenheit der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die wirtschaftshistorische Forschung hat sich des Themas seit den 1970er-Jahren angenommen und dabei vor allem am Konzept des (Neo-)Korporatismus oder des „Organisierten Kapitalismus“ orientiert. So entstanden einige Arbeiten über die Verbände der Schwerindustrie, die Industrie- und Handelskammern, aber auch über Agrarverbände und den BDI. In jüngerer Zeit ist es etwas ruhiger um die wirtschaftshistorische Verbändeforschung geworden, zugleich haben sich die Interessen - u.a. in Richtung Verbändepolitik und europäische Integration sowie Globalisierung - verschoben.

Die geplante Tagung soll bislang weniger bearbeitete Themenschwerpunkte, Branchen sowie methodische und theoretische Zugänge zum Verhältnis von Unternehmen, Verbänden und Staat (oder auch europäischen und weltweit agierenden Institutionen) beleuchten. Wie tragfähig sind die bisherigen Konzepte , nicht zuletzt aus unternehmenshistorischer Perspektive? Was spricht für, was gegen die Dominanz des Korporatismusansatzes? Welche Möglichkeiten bieten stärker akteurs- und handlungsorientierte Ansätze für eine wirtschafts- und unternehmenshistorische orientierte Verbändeforschung? Wie tragfähig sind in diesem Zusammenhang Netzwerktheorien, Pluralismustheorien, Fragen nach „varieties of capitalism“ oder die „Neue Politische Ökonomie“?

Der Untersuchungszeitraum umfaßt den Übergang von der nationalsozialistischen Diktatur zur Demokratie bis hin zu aktuellen Entwicklungen (z.B. Basel I, II, III oder der World Trade Organization WTO). Dementsprechend sind sowohl Beiträge aus dem Bereich der (Wirtschafts)Geschichte, der Soziologie, der Politikwissenschaften wie auch der Wirtschaftswissenschaften gefragt.

Die Tagung möchte Gelegenheit bieten, Fallbeispiele bislang wenig berücksichtigter Branchen ( Pharmaindustrie, Automobilindustrie, Energiewirtschaft, Lebensmittelbranche, Verbraucherschutzverbände, Finanzdienstleister, Banken und Versicherungen) zu beleuchten. Konkretisieren liessen sich die Fallbeispiele an Themen wie „Krisen/Krisenlösungen“, „Wiedervereinigung“, Verbraucherschutz, „Regulierung/Selbstregulierung“, „Lobbyismus/Korruption“ oder auch „Wirtschaftsverbände und Öffentlichkeitsarbeit“. Wie gestaltete sich das Verhältnis von Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Staat auf nationaler, europäischer oder auch globaler Ebene? International vergleichende Beiträge sowie weitere Vorschläge und Anregungen sind sehr willkommen.

Die Vorträge sollten einen Zeitrahmen von 30 Min. nicht übersteigen. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Anreise- und Übernachtungskosten werden vom Veranstalter übernommen.
Bei der Anmeldung erbitten wir ein Abstract von etwa 1 S. (Din A4) bis zum 31.3.2012.

Programm

Kontakt

Prof. Dr. Christian Kleinschmidt

Philipps-Universität Marburg
Wilhelm-Röpke-Str. 6c
35032 Marburg

Christian.kleinschmidt@staff.uni-marburg.de


Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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