Reform oder Revolte: ‚1968’ und Streitkräfte im internationalen Vergleich

Reform oder Revolte: ‚1968’ und Streitkräfte im internationalen Vergleich

Veranstalter
Militärgeschichtliches Forschungsamt Potsdam (MGFA)
Veranstaltungsort
Militärgeschichtliches Forschungsamt,Zeppelinstraße 127/128, 14471 Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.06.2012 - 06.06.2012
Deadline
15.03.2012
Website
Von
Rudolf Schlaffer, John Zimmermann, MGFA

Das Jahr 1968 gilt gemeinhin als Chiffre für Wandelungsprozesse in Gesellschaft und Staat der Bundesrepublik Deutschland, aber auch für deren erste große innenpolitische Krise. Jedoch waren die „68er“ nicht eine auf die Bundesrepublik beschränkte Bewegung, vielmehr vollzog sich ein globales Phänomen auch hier. „1968“ sorgt bis heute für Kontroversen innerhalb der Forschung wie der veröffentlichten Meinung. Inzwischen sind eine Reihe von Arbeiten entstanden, welche die tradierte Lesart, nach der 1968 das Schlüsseljahr hin zu fortschrittlicher Entwicklung bundesrepublikanischer Kultur, Mentalität und Demokratiefähigkeit gewesen sei, in Frage stellen. Es hat sich sogar eine Gegenposition entwickelt, die „68er-bashing“ betreibt.

Dabei richteten sich etliche Aktionen der „1968er“gerade gegen die jeweiligen Streitkräfte in den verschiedenen Staaten. In diesem Kontext stellen Großorganisationen, wie die Streitkräfte einen lohnenswert erscheinenden Untersuchungsgegenstand dar, Besonders dann, wenn es sich um Wehrpflichtarmeen handelt. Denn die Auswirkungen einer linksgerichten Studenten- und Friedensbewegung auf eher vom konservativen Denken dominierte Armeen sind bisher wenig untersucht. Wie diese Aktionen aussahen, wie das Militär damit umging und welche Wirkungen sich hieraus ergaben, soll in dem Workshop international vergleichend dargestellt und analysiert werden.

Daher soll in dem Workshop nach den wechselseitigen Konsequenzen und Auswirkungen von Streitkräften und „1968“ gefragt werden. Um Vergleichbarkeit und tragfähige Aussagen zu erhalten, beschränkt er sich auf das im Kalten Krieg als westliche Staatengemeinschaft definierte Sample, ist jedoch für weiterführende ergänzende Beispiele offen. Grundsätzlich soll das Zusammentreffen neben thematischen Diskussionen dazu dienen, sich über methodische Ansätze, deren Potentiale sowie die Quellen auszutauschen und so Möglichkeiten und Grenzen eines zeitlich übergreifenden phänomenologischen Vergleichs auszuloten. Internationale und interdisziplinäre Beiträge sind dazu ausdrücklich erwünscht.

So wäre insbesondere zu fragen,
- inwieweit sich „1968“ in den jeweiligen Streitkräften bemerkbar gemacht hat,
- welche Parameter sich dabei entscheidend ausgewirkt haben,
- ob und welche Reaktionen der militärischen Organisation auf diese Entwicklung(en) gegeben hat,
- inwiefern sich Perspektiven auf die Streitkräfte oder umgekehrt auf das gesellschaftliche Umfeld verändert haben,
- ob das tradierte Bild „des“ Soldaten dadurch (nachhaltig) geändert worden ist.

Die Tagung findet am 5./6. Juni 2012 am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam statt. Fahrtkosten für Referentinnen und Referenten werden bis zur Höhe einer Bahnfahrt 2. Klasse erstattet, die Unterkunft wird gestellt. Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Vorschläge mit max. zwei Seiten Umfang sollten zusammen mit einem knappen Lebenslauf bis zum 15. März 2012.

an folgende Anschriften eingereicht werden:

Dr. Rudolf Schlaffer (rudolfschlaffer@bundeswehr.org)
Dr. John Zimmermann (johnzimmermann@bundeswehr.org)

Programm

Kontakt

Rudolf Josef Schlaffer

Militärgeschichtliches Forschungsamt, Zeppelinstraße 127/128, 14471 Potsdam
03319714433
03319714507

rudolfschlaffer@bundeswehr.org


Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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