'Das war mal unsere Heimat ...' - Jüdische Geschichte im preußischen Osten

'Das war mal unsere Heimat ...' - Jüdische Geschichte im preußischen Osten

Veranstalter
Centrum Studiów Niemieckich i Europejskich im. Willy’ego Brandta Uniwersytetu Wrocławskiego; Deutsches Historisches Museum; Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus; Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas; Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung; Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum; Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin
Veranstaltungsort
2. November 2011, Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum 3. November 2011, Deutsches Historisches Museum Berlin, Zeughauskino
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.11.2011 - 03.11.2011
Von
Leonie Mechelhoff

Das Potsdamer Abkommen vom Sommer 1945 bestimmte die Nachkriegsordnung im östlichen Europa: Polen wurde nach Westen verschoben und das nördliche Ostpreußen in die Sowjetunion eingegliedert. Der Eiserne Vorhang trennte fortan Ost und West. Dadurch gerieten wesentliche Aspekte der Geschichte der preußisch-deutschen Ostprovinzen in Vergessenheit. Die dortigen jüdischen Gemeinden standen am Anfang des großen Aufbruchs in die Moderne. Hannah Arendt aus Königsberg oder Heinz Galinski aus Marienburg künden von dieser reichen Tradition. Erst seit den Umbrüchen der Jahre 1989 bis 1991 entdecken Deutsche, Litauer, Polen und Russen, dass Deportationszüge auch von Stettin, Königsberg und Breslau in die Vernichtung fuhren und es memelländische Juden gegeben hat.

Die Tagung präsentiert den neuesten Forschungsstand zur Geschichte der deutschen Juden, die einst jenseits von Oder und Neiße zu Hause waren. Sie hat die kulturelle Vielfalt und ihre Auslöschung zum Gegenstand, ebenso wie die wenigen erhaltenen Spuren und einzelne Formen der Erinnerung. Zugleich will die Konferenz Perspektiven für die Forschung aufzeigen.

Tagungsleitung:
Andreas Kossert
Uwe Neumärker
Krzysztof Ruchniewicz
Stefanie Schüler-Springorum
Hermann Simon
Michael Wildt

Programm

MITTWOCH, 2. NOVEMBER 2011

STIFTUNG NEUE SYNAGOGE BERLIN - CENTRUM JUDAICUM
18 UHR

BEGRÜSSUNG
Hermann Simon (Direktor Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum)

GRUSSWORT
Wolfgang Thierse (Vizepräsident des Deutschen Bundestages)

Schlaglichter deutsch-jüdischer Geschichte
Auf der Suche in Polen und der Russischen Föderation

Die Sprache der Steine lesen.
Jüdische Spuren in Danzig und der Kaschubei
Mitostawa Borzyszkowska-Szewczyk (Instytut Kaszubski Gdarisk) und Christian Pietzing (Academia Baltica Sankelmark)

Wiederentdeckung des jüdischen Allensteins - Erich Mendelsohn und das Projekt »BetTahara« der Kulturgemeinschaft »Borussia«
Kornelia Kurowska (Wspölnota Kulturowa Borussia Olsztyn)

Zweifach vergessen - Bruchstücke und Gedenken im russischen Königsberger Gebiet
Jana Mechelhoff-Herezi (Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Berlin)

Der jüdische Friedhof Frankfurt/Oder in Stubice - zwischen Vergessen und Erinnern an der deutsch-polnischen Grenze
Magda Abraham-Diefenbach/Katja Wolgast (Institut für angewandte Geschichte Frankfurt/Oder)

SCHLUSSWORT
Andreas Kossert (Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Berlin)

EMPFANG

DONNERSTAG, 3. NOVEMBER 2011
ZEUGHAUSKINO DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM
9-18 UHR

BEGRÜSSUNG
Alexander Koch (Präsident Stiftung Deutsches Historisches Museum Berlin)

Manfred Kittel (Direktor Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Berlin)

SEKTION I 9.15-10.45 UHR Jüdisches Leben und jüdischer Alltag

Moderation: Stefanie Schüler-Springorum (Zentrum für Antisemitismus forschung an der TU Berlin)

Juden in Breslau zwischen Assimilation, Wahrung der Tradition und Überassimilation
Roswitha Schieb (Borgsdorf)
Jüdische Jugendbewegung in Breslau 1912-1938
Knut Bergbauer (Bergische Universität Wuppertal)

Die Konstruktion jüdischer Heimat im Osten: Regionale Geschichtsforschung und deutsch-jüdische Identität
Mathias Seiter (University of Portsmouth)

Der Schlesische Schlageten - Jüdische Deutsche und die Verteidigung ihrer Heimat im Osten
Philipp J. Nielsen (Yale University)

DISKUSSION

KAFFEEPAUSE 10.45-11.15 UHR

SEKTION II 11.15-13 UHR Antisemitismus, Verfolgung, Vertreibung, Ermordung

Moderation: Hermann Simon (Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum)

Stadt ohne Land: Einheimische und >heimatlose< Juden in der Freien Stadt Danzig 1918 -1939
Tobias Brinkmann (Penn State University)

From East Prussia to Palestine: The Reminiscences of Gideon Cohen - Breach, Emigration and Reflections on the Past
Avner Ofrath (Freie Universität Berlin)

Jüdisches Leben im ethnischen Grenzgebiet - von der Provinz Posen zum >Reichsgau Wartheland<
Ingo Loose (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin)

Die Deportation der ostpreußischen Juden
Alfred Gottwaldt (Deutsches Technikmuseum Berlin)

DISKUSSION

MITTAGSPAUSE 13-14.30 UHR

SEKTION III 14.30-16.15 UHR
Jüdische Geschichte nach 1945-Verlust und Erinnerung

Moderation: Krzysztof Ruchniewicz (Uniwersytet Wrocfawski)

Die jüdische Bevölkerung in Stettin in den Jahren 1945 -1950 Achim Wörn (Universität Würzburg)

Deutsche und polnische Juden in Niederschlesien 1945-1957 Helga Hirsch (Berlin)

Breslauer jüdisches Leben und Gedenken nach 1945 in Israel Maximilian Eiden (Schlesisches Museum Görlitz)

Jüdische Geschichte in Ostpreußen als Thema im Schulunterricht Stephanie Zloch (Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuch forschung Braunschweig)

DISKUSSION

KAFFEEPAUSE 16.15-16.45

Podiumsdiskussion 16.45-18 Uhr

Forschungsstand und Forschungsperspektiven - eine vorläufige Bilanz
Andreas Kossert, Uwe Neumärker, Krzysztof Ruchniewicz, Stefanie Schüler-Springorum, Hermann Simon Moderation: Michael Wildt (Humboldt-Universität zu Berlin)

ABSCHLUSSDISKUSSION

Kontakt

Leonie Mechelhoff

Stiftung, Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Mauerstr. 83/84

030206299811
030206299899
veranstaltungen@sfvv.de

http://www.sfvv.de
Redaktion
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Deutsch
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