Ein kritischer Blick auf das Zeitalter der Selbstbestimmung
Rechte haben wir niemals nur als Individuen – ein globales Bürgerrecht ist ein schöner Traum, keine Realität. Denn: Rechte haben wir nur als Angehörige von Nationen oder Imperien. Ein Individuum kann nur dann Rechte geltend machen, wenn es zu einer Nation oder einem Imperium dazugehört. Rechte und das, was wir heute als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnen, sind untrennbar miteinander verbunden – nicht weil uns Rechte vor Unterdrückung, Verschleppung oder Vernichtung schützen würden, sondern weil beiden, den Rechten wie den Verbrechen, das Konzept nationaler oder rassischer Zugehörigkeit zugrunde liegt. Diesem Dilemma muss sich eine kritische Geschichte der Menschenrechte stellen. Was sagt uns die Ideengeschichte der Selbstbestimmung zu diesem Problem, und was die politische Geschichte von ethnisch begründeten territorialen Teilungen nach dem Zweiten Weltkrieg oder im Konflikt um Indien/Pakistan, Palästina/Israel und Ruanda/Burundi?
Prof. Dr. Eric D. Weitz, Historiker; Professor für Geschichte an der University of Minnesota
Moderation: Dr. Tim B. Müller, Historiker; Wissenschaftler im Arbeitsbereich "Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei