,Auschwitz des Balkans?’: Die Wahrnehmung der Gewalt kroatischer Täter während des Zweiten Weltkriegs durch ihre Freunde und Feinde. Vorlesungsreihe Interdisziplinäre Gewaltforschung

,Auschwitz des Balkans?’: Die Wahrnehmung der Gewalt kroatischer Täter während des Zweiten Weltkriegs durch ihre Freunde und Feinde. Vorlesungsreihe Interdisziplinäre Gewaltforschung

Veranstalter
Center for Interdisciplinary Memory Research (CMR) am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI)
Veranstaltungsort
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestr. 31, Gartensaal, 18:00 Uhr
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.09.2011 -
Von
Center for Interdisciplinary Memory Studies (CMR) am KWI Essen

Im 1941 gegründeten Nazi-Satellitenstaat Kroatien wurden während des Zweiten Weltkriegs mehrere Hunderttausend Serben, Juden, Roma und Regimegegner durch das kroatische Ustaša-Regime ermordet. Die deutschen und italienischen Besatzer zeigten sich zwar zuweilen erschüttert durch die Mordmethoden, unternahmen ansonsten aber wenig, um die Gewalt zu unterbinden.

Im Vortrag geht der Historiker Alexander Korb zum einem der Frage nach, wie die Verbündeten die Gewalt wahrnahmen und auf diese reagierten. So versuchten beispielsweise die Deutschen, die antijüdische Gewalt der Sutaschen zu steuern, während sie die Gewalt gegen Serben exotisierten und als Ausbruch balkanischer Gräuel abtaten. In einem zweiten Schritt diskutiert Korb, wie die anfangs einseitige Gewalt der Ustaša zusehends in einen Bürgerkrieg abglitt, und wie die jugoslawischen Kriegsparteien untereinander mittels und über Gewalt kommunizierten. Dabei kommt ein extrem hohes Gewaltniveau zum Vorschein, dass mit dem von den ausländischen Beobachtern identifizierten „balkanischen Gräueln“ nur wenig gemein hat.

Dr. Alexander Korb ist Lecturer in Modern European History an der University of Leicester. Er ist stellvertretender Direktor des dortigen Stanley Burton Centre for Holocaust and Genocide Studies.

Programm

Weitere Termine der Vorlesungsreihe Interdisziplinäre Gewaltforschung:

Mittwoch, 26. Oktober 2011, 18:00 Uhr
Kosal Path (University of California, Los Angeles )
Survival after Genocide in Cambodia: A Study on Adaptation in a Fragmented Society

Die Reihe wird im November und Dezember fortgesetzt.

Kontakt

Christian Gudehus

Kulturwissenschaftliches Institut
Goethestr. 31, 45128 Essen

christian.gudehus@kwi-nrw.de

http://www.kulturwissenschaften.de/home/interdisziplinaeregewaltforschung.html