Mindestens 136 Menschen verloren an der Berliner Mauer ihr Leben. Die meisten von ihnen wurden bei dem Versuch aus der DDR zu flüchten durch Grenzsoldaten der DDR getötet. Im Weltbild des SED-Regimes galten Flüchtende als Feinde, gegen die jedes Mittel recht war. Um Schaden für das Ansehen des SED-Staates zu vermeiden, verschleierte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) die Todesfälle so weit wie möglich.
Um an das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen zu erinnern, zeigt der BStU zum 50. Jahrestag des Mauerbaus erstmals Originale aus einer mehrbändigen MfS-Sonderakte (BStU, MfS, AS 754/70). Die Stasi-Offiziere haben darin Fälle der Vertuschung von tödlichen Schüssen an der Mauer abgelegt. Die Akte enthält gut 30 Fälle und endet ungefähr Mitte der 1970er Jahre. Sie enthält Dokumente der Staatssicherheit über ihre Pläne zur Vertuschung, Skizzen der "Tatorte" und auch persönliche Gegenstände und Papiere der Toten.
Die Sonderausstellung wird im Bildungszentrum des BStU in der Zimmerstraße 90/91, täglich von 10-18 Uhr gezeigt.
Der Eintritt ist frei