Diesseits und jenseits des Holocaust. Aus der Geschichte lernen in Gedenkstätten

Diesseits und jenseits des Holocaust. Aus der Geschichte lernen in Gedenkstätten

Veranstalter
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Verein GEDENKDIENST
Veranstaltungsort
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
15.09.2011 - 17.09.2011
Von
Matthias Kopp

Detailliertes Programm und weitere Informationen: http://gedenkdienst.at/index.php?id=548

Gedenkstätten sind in den letzten Jahren zu zentralen Orten des Lernens aus der Geschichte geworden. Mit der neuen Bedeutung, die den historischen Orten der NS-Verfolgungs- und Vernichtungspolitik zukommt, hat die Gedenkstättenpädagogik als zentrale Vermittlungsagentur an Relevanz gewonnen, ist aber auch mit neuen Herausforderungen konfrontiert.

Die Frage, was denn konkret eigentlich an diesen Orten aus der Geschichte für die Gegenwart gelernt werden soll, welcher Gegenwartbezug in der Vermittlung des historischen Geschehens hergestellt werden soll, hat zu einer Pluralisierung von Konzepten der Gedenkstättenarbeit geführt. Diese Entwicklung bildet den Hintergrund der Konferenz „Diesseits und jenseits des Holocaust. Aus der Geschichte lernen in Gedenkstätten“.

Ziel dieser vom Verein GEDENKDIENST und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften organisierten Tagung ist es, erstmals eine Plattform zu schaffen, die wissenschaftliche Reflexion und praxisbezogenen Ansätze der Geschichtsvermittlung in Gedenkstätten in Kommunikation bringt. 15 ReferentInnen aus dem In- und Ausland, darunter auch aus Litauen und Polen, werden Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus der Beschäftigung mit der Geschichte der NS-Verbrechen am historischen Ort präsentieren und diskutieren und so in Dialog miteinander treten. Damit soll auch ein Beitrag zur Verankerung der österreichischen Gedenkstätten in einem internationalen ExpertInnennetzwerk geleistet werden.

Programm

15.9.2011 – Tag 1

14:00 Begrüßung
Panel1: KZ-Gedenkstätten zwischen Geschichte und Gedächtnis
Moderation: Sybille Steinbacher (Wien)

14:30-15:10
Dan Diner (Leipzig/Jerusalem): Über die Not des Vergleichs. Über Holocaust, Genozid und andere Massenverbrechen.

15:10-15:50
Thomas Lutz (Berlin): Lernen aus der Geschichte in Gedenkstätten

Moderation: Brigitte Bailer (Wien)
16:20-17:00
Bertrand Perz (Wien): Die Transformation der Orte: Die Entwicklung der KZ-Gedenkstätten – Mauthausen im internationalen Kontext

17:00-17:40
Thomas Sandkühler (Berlin): Gedenkstättenpädagogik im Spannungsfeld von Geschichte und Gedächtnis.

16.9.2011 – Tag 2

Panel 2: Gegenwartsbezug und Orientierungen von Geschichtsvermittlung

Moderation: Kathrin Meyer (Berlin)
9:30-10:10
Werner Dreier (Bregenz): Holocaust Education – Über den Holocaust lernen. Anmerkungen aus österreichischer Perspektive

10:10-10:50
Dirk Moses (Florenz): Holocaust and Genocide

Moderation: Eva Sobotka (Wien)
11:20-12:00
Anja Mihr (Utrecht): Holocaust Education is not a global Human Rights Education concept

12:00-12:40
Astrid Messerschmidt (Karlsruhe): ): Migrationsgesellschaftliche Beziehungen zum Nationalsozialismus – instrumentalisierungskritische Perspektiven für die Bildungsarbeit in Gedenkstätten

Panel 3: Pädagogische Konzepte und Praxisformen

Moderation: Martina Maschke (Wien)
14:30-15:10
Matthias Heyl (Ravensbrück): »Auf der schiefen Ebene gibt es kein Halten« - von der schwierigen Balance gedenkstättenpädagogischer Arbeit an den Orten nationalsozialistischer Massenverbrechen am Beispiel Ravensbrück.

15:10-15:50
Yariv Lapid (Mauthausen): "Was hat es mit mir zu tun?"
Das Vermittlungskonzept an der Gedenkstätte Mauthausen

Moderation: Karel Fracapane (Paris)
16:20-17:00
Alicja Białecka (Oświęcim): Remembrance, Awareness, Responsibility – Educational Philosophy of the Auschwitz-Birkenau State Museum.

17:00-17:40
Ruta Puisyte (Vilnius): Past, present and future of the Holocaust memorial sites in Lithuania

17.9.2011 – Tag 3

Panel 4: Der Holocaust zwischen Globalisierung und Gedächtnis-Konkurrenz

Moderation: Adalbert Wagner (Wien)
9:30-10:10
Günter Morsch (Sachsenhausen): Opferkonkurrenz? Gedenken und Erinnern an Orten zweifacher Vergangenheit in Deutschland.

10:10-10:50
Nora Sternfeld (Wien): Gedenkstätten als Kontaktzonen. Erfahrungen eines Wiener Projekts

Moderation: Thomas-Michael Baier (Wien)
11:20-12:00
Gilad Margalit (Haifa): Das Gedächtnis der Shoah in Israel: Die Praxis des main stream, Kritik, alternative Konzepte

12:00-12:40
Heidemarie Uhl (Wien): Holocaust-Erinnerung zwischen Globalisierung und negativem Gedenken

12:40-13:00
Thomas-Michael Baier (Wien): Zusammenfassung

Kontakt

Matthias Kopp

Verein GEDENKDIENST
Margaretenstraße 166, 1050 Wien, Österreich

matthias.kopp@oeaw.ac.at

http://gedenkdienst.at/index.php?id=548
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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