Aufbrüche – Umbrüche – Kontinuität. 900 Jahre Stift Herzogenburg. Zeitzeuge der Ewigkeit

Aufbrüche – Umbrüche – Kontinuität. 900 Jahre Stift Herzogenburg. Zeitzeuge der Ewigkeit

Veranstalter
Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg; in Kooperation mit dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien
Veranstaltungsort
Augustiner-Chorherrenstift
Ort
Herzogenburg
Land
Austria
Vom - Bis
22.09.2011 - 24.09.2011
Website
Von
Günter Katzler

Im Jahr 2012 jährt sich die Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogenburg (Niederösterreich) zum 900. Mal. Aus Anlass dieses Jubiläums widmet sich bereits im September 2011 ein interdisziplinäres wissenschaftliches Symposium der Geschichte des Hauses von seiner Gründung durch Bischof Ulrich von Passau bis in die jüngere Vergangenheit. Der historische Stellenwert einer der ältesten, ununterbrochen bestehenden geistlichen Kommunitäten Österreichs wird in gut 25 Vorträgen erstmals einer umfassenden und zugleich kritischen Würdigung unterzogen und in den verschiedensten Facetten ausgeleuchtet werden.

Die Beiträge werden ein breites Spektrum wissenschaftlicher (Teil-)Disziplinen widerspiegeln – schlagwortartig und ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien hier, chronologisch übergreifend, Diplomatik, Kunstgeschichte, Architekturgeschichte, Archäologie, Judaistik oder etwa die Buchforschung genannt. Mit Rücksicht auf aktuelle Forschungsfelder und unter Anwendung quellennaher Grundlagenforschung widmen sich die einzelnen Beiträge dabei vorwiegend soziokulturellen und kunstgeschichtlichen Fragestellungen.

Eine Veröffentlichung der Tagungsergebnisse ist für Herbst 2012 geplant, womit der interessierten Öffentlichkeit im Jubiläumsjahr selbst eine Publikation auf dem aktuellen Stand der Forschung in die Hand gegeben werden wird. Die Veranstaltung und die daraus resultierende wissenschaftliche Publikation sollen aber auch dabei helfen, weitere Impulse für die Erforschung der Geschichte des Stiftes zu liefern.

Gäste sind herzlich willkommen. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.

Programm

Donnerstag, 22. September 2011

9.00–9.30
Begrüßung durch den Propst des Augustiner-Chorherrestiftes Herzogenburg, Prälat Maximilian FÜRNSINN.
Günter KATZLER: Einleitung.

I. Die Gründung St. Georgens (Vorsitz: Karl BRUNNER)

9.30–11.15
Egon BOSHOF: Bischof Ulrich von Passau und die Gründung des Augustinerchorherrenstiftes St. Georgen-Herzogenburg.

Roman ZEHETMAYER: Zur so genannten Gründungsurkunde des Stiftes St. Georgen-Herzogenburg.

Günter KATZLER: "Dedimus … item parrochiam Treisinpurhc". Welches Traisenburg? - Zu einem lang dauernden Streit um Pfarrrechte zwischen St. Georgen und Traismauer am Ende des 12. Jahrhunderts.

Mittagshore / Mittagspause

II. Stift Herzogenburg im Mittelalter (Vorsitz: Günter KATZLER)

13.30–15.15
Herwig WEIGL: Wann braucht man einen Papst? – Die österreichischen Chorherren und die Kurie im Spätmittelalter.

Eveline BRUGGER: Hetschel und wer noch? – Anmerkungen zur Geschichte der Juden in Herzogenburg im Mittelalter.

Armand TIF: Moralia in Job: Mittelalterliche Buchmalerei von höchstem internationalen Rang in der Handschriftensammlung der Stiftsbibliothek Herzogenburg.

Kaffeepause

III. Stift Herzogenburg im Konfessionellen Zeitalter 1 (Vorsitz: Thomas WINKELBAUER)

15.00–16.45
Victoria ZIMMERL-PANAGL: "Willfährige Mitbrüder ... prächtige Klosteranlage ... Jagdhunde und Nymphenhaine ... bei Gott: ich wäre lieber wieder frei!" Einblicke in die lateinische Briefsammlung des Herzogenburger Propstes Philipp a Maugis (1541–1550).

Walter ZECHMEISTER: Propst Georg II. Prenner (1578–1590) – ein biographischer Überblick.

Marko MOTNIK: Das kompositorische Schaffen des Propstes Georg II. Prenner und die Musikpflege im Stift Herzogenburg des ausgehenden 16. Jahrhunderts.

19.30
Abendvortrag im spätgotischen Refektorium
Gert MELVILLE: Unter der Disziplin des regularen Lebens zusammenhalten. Die Gemeinschaftsbildungen des Klerus im Reformspektrum der hochmittelalterlichen Klosterwelt.

Begrüßung durch den Propst des Augustiner-Chorherrestiftes Herzogenburg, Prälat Maximilian FÜRNSINN, und den Direktor des IOeG, Thomas WINKELBAUER. Musikalisches Programm: Tandaradey – Ensemble für alte Musik.

Freitag, 23. September 2011

9.00–9.15
Begrüßung und Einleitung

III. Stift Herzogenburg im Konfessionellen Zeitalter 2 (Vorsitz: Martin SCHEUTZ)

9.15–10.30
Elisabeth GRUBER: Herzogenburg contra Jörger: Die Familie Jörger und das Stift Herzogenburg.

Johannes KRITZL: "damit das grosse scandalum bei dem closter aufhere": Stift Herzogenburg in den Passauer Protokollen von 1580 bis 1652.

Kaffeepause

IV. Bau von Kirche und Stift 1 (Vorsitz: Meinrad VON ENGELBERG)

10.45–11.45
Huberta WEIGL: Ein Kloster nit khostbar auß zu machen. Jakob Prandtauer und der Neubau des Stiftes Herzogenburg.

Christine OPPITZ: Die Ausstattung der Barockbibliothek des Stiftes Herzogenburg.

Mittagshore / Mittagspause

13.45–15.00
Martin SCHEUTZ: Bruderschaften als Dienstleister – das Beispiel Herzogenburg in der Frühen Neuzeit.

Peter AICHINGER-ROSENBERGER: Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Stiftskirche – Versuch einer Rekonstruktion.

Kaffeepause

IV. Bau von Kirche und Stift 2 (Vorsitz: H. Ulrich MAUTERER)

15.30–16.45
Herbert KARNER: Die Herzogenburger Stiftskirche: Franz Munggenast und der spätbarocke Sakralraum.

Werner TELESKO: Das Freskenprogramm der Stiftskirche.

17.00
Möglichkeit zu einer Stiftsführung (Ende ca. 18.00).

19.30
Abendvortrag in der Stiftskirche

Meinrad VON ENGELBERG: Neubau vs. Renovatio, oder: Warum das Stift Herzogenburg eine Barockkirche hat.

Musikalisches Programm: Simon Zsolt (Trompete und Leitung), Johannes Zimmerl (Orgel), Bläserensemble.

Samstag, 24. September 2011

9.00–9.15
Begrüßung und Einleitung

V. Stift Herzogenburg im 19. und 20. Jahrhundert 1 (Vorsitz: Gabriele STÖGER-SPEVAK)

9.15–11.00
Helga PENZ: "Lieber Herr Propst, Sie sind ganz irrig …" Klösterliche Disziplin im Spannungsfeld zwischen Josephinismus und katholischer Restauration.

Siglinde CSUK / H. Ulrich MAUTERER: "Crispus Erthbeer scripsit" – der Chorherr Petrus Schreiber (1731–1815) und seine Bibliothek.

Christian DIETL: Frigdian Schmolk (1888–1912) – Propst, Landtagsabgeordneter, Landmarschall.

Kaffeepause

V. Stift Herzogenburg im 19. und 20. Jahrhundert 2 (Vorsitz: Helga PENZ)

11.15–12.30
Christoph BLESL: Zeugen der Vergangenheit – Die archäologische Sammlung des Stiftes Herzogenburg.

Stefan SPEVAK: Stift und Stadt Herzogenburg – Politische Divergenz und Kongruenz im Zeitalter der Extreme.

Mittagshore / Mittagspause

14.30
Möglichkeit zur Besichtigung der archäologischen Sammlung des Stifts unter der Führung von Christoph BLESL.

Kontakt

Günter Katzler
Institut für Österreichische Geschichtsforschung
Dr. Karl Lueger-Ring 1
A-1010 Wien

Tel.: +43 - (0)1 - 4277 / 27 280
Email: guenter.katzler@univie.ac.at