Zwischen Geschichte und Politik: Der Zweite Weltkrieg in Museen und Gedenkstätten im westlichen und östlichen Europa

Zwischen Geschichte und Politik: Der Zweite Weltkrieg in Museen und Gedenkstätten im westlichen und östlichen Europa

Veranstalter
Forschungsprojekt „Musealisierung der Erinnerung. Zweiter Weltkrieg und nationalsozialistische Besatzung in Museen, Gedenkstätten und Denkmälern im östlichen Europa" (Collegium Carolinum / VolkswagenStiftung); Włodzimierz Borodziej; Étienne François; Ekaterina Keding; Ekaterina Makhotina; Martin Schulze Wessel
Veranstaltungsort
Historisches Kolleg / Collegium Carolinum, München
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.06.2011 - 01.07.2011
Deadline
20.06.2011
Von
Ekaterina Keding / Ekaterina Makhotina

Auch mehr als 65 Jahre danach hat der Zweite Weltkrieg eine immense identitätspolitische und sinnstiftende Erinnerungskraft. Unterschiedliche und zum Teil widerstreitende Erinnerungen prägen die Gedenkkulturen in Europa. Bei der Formierung und Vermittlung des Kriegsbildes übernehmen Museen und Gedenkstätten eine wichtige Funktion. Die internationale Konferenz widmet sich den musealen Darstellungsformen des Zweiten Weltkriegs in verschiedenen Ländern Europas und diskutiert ihre erinnerungskulturellen und geschichtspolitischen Kontexte in einer transnationalen Vergleichsperspektive.

Programm

29. Juni 2011, Historisches Kolleg

17.00 – 17.15 Uhr Begrüßung durch Martin Schulze Wessel (München)

17.15 – 18.30 Uhr Etienne Francois (Berlin): Der Zweite Weltkrieg als gemeinsamer europäischer Erinnerungsort?

18.30 – 19.00 Uhr Pause

19.00 – 20.00 Uhr Thomas Thiemeyer (Tübingen): Das Museum als Medium der Erinnerung

20.00 – 21.00 Uhr Empfang

30. Juni, Historisches Kolleg

Panel 1: Heroisierung, Viktimisierung, Umgang mit (eigenen) Tätern: Die Rolle von Museen bei der Herausbildung von Kriegserinnerungen
Moderation: Wlodzimierz Borodziej (Warschau)

9.00 – 10.15 Uhr

Aram Mattioli (Luzern): Die guten „ragazzi di Salò“ oder das Schönfärben der Kollaboration in Italiens Zweiter Republik

Ekaterina Keding (München): Die Darstellung der Besatzung, des Partisanenwiderstands und der Kollaboration in den Museen der Republik Belarus

10.15 – 11.30 Uhr

Wendy Lower (München): WWII Memory Culture in Ukraine: Regional Variations of Villains, Heroes and Martyrs

Ina Markova (Wien): „Glücklich ist, wer vergisst...“ Geschichtspolitische Rahmenbedingungen des Erinnerns und Vergessens des Zweiten Weltkriegs am Beispiel der Wiener Museumslandschaft

11.30 – 13.00 Uhr Mittagspause (zur freien Verfügung)

Panel 2: Die Musealisierung des Zweiten Weltkriegs im Spannungsfeld staatlicher, lokaler und individueller Erinnerungsdiskurse
Moderation: Andrea Zemskov-Züge (Berlin)

13.00 – 14.45 Uhr

Zuzanna Bogumil (Warschau): WWII on Display in the Museums of Local Lore in the Komi Republic

Ekaterina Melnikova (St. Petersburg): The Visualization of WWII in Local Contexts (Karelian Local Museums)

Monika Heinemann (München): The Museum in the Former Enamel Factory of Oskar Schindler – The New Permanent Exhibition in the Context of the Musealization of the Second World War Since 1990

14.45 – 15.15 Uhr Kaffeepause

Panel 3: Von „fremder“ und „eigener“ Erinnerung: Gegenwärtige Geschichtspolitik und alternative Erinnerungsdiskurse in Südosteuropa
Moderation: Klaus Buchenau (München / Berlin)

15.15 – 16.30 Uhr

Mira Jovanovic-Ratkovic (Zürich): Erinnerung an Jasenovac (Serbien) – 70 Jahre danach

Martin Jung (Jena): Kein besonderes Ereignis? Prämissen und Praxen musealer Darstellungen der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Rumänien nach 1989

16.30 – 17.00 Uhr Kaffeepause

Panel 4: Die Erinnerung an den Holocaust als Herausforderung für nationale Meistererzählungen im westlichen Europa und den USA
Moderation: Lou Bohlen (München)

17.00 – 18.15 Uhr

Katrin Pieper (Berlin): Museen als Indikatoren und Generatoren der Erinnerung an den Holocaust in Deutschland und den USA

Regina Fritz (Wien): Ungarische Holocaust-Ausstellungen im innen- und außenpolitischen Spannungsfeld

ab 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen der Teilnehmer

1. Juli 2011 Adalbert-Stifter-Saal, Sudetendeutsches Haus

Panel 5: Exklusion oder Integration: Die Darstellung des Holocaust in Museen in Ostmitteleuropa
Moderation: Tobias Grill (München)

9.00 – 10.15 Uhr

Katalin Deme (Aarhus): Der Umgang mit dem Holocaust in den jüdischen Museen in Prag, Bratislava und Budapest zwischen 1994 und 2010

Hannah Maischein (München): Das Museum „Apotheke zum Adler“ im ehemaligen Krakauer Ghetto – Zwischen dem historischen Ort polnischer Augenzeugenschaft und der Medialisierung „jüdischer“ Erinnerung

10.15 – 10.45 Uhr Kaffeepause

Panel 6: Differenzen und Analogien in der Präsentation des Krieges in Museen im westlichen und östlichen Europa
Moderation: Petra Bopp (Berlin)

10.45 – 12.00 Uhr

Jörg Morré (Berlin): Der Weg zum Sieg – direkt oder mit Umweg. Konzeptionen des Museums in Berlin-Karlshorst

Christian Ganzer (Kiew / Berlin): Geschichte und Gegenwart der Brester Festung: Heldenkult und Geschichtsklitterung im Museum

12.00 – 13.15 Uhr

Piotr M. Majewski (Warschau): Das Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig: vom Grundkonzept zur Gestaltung der Dauerausstellung

Jane Redlin (Berlin): Der Tod war nicht für alle gleich. Konzeptionelle Zugänge und Präsentationsformen von NS-Herrschaft und Krieg in der Ausstellung „Die Stunde Null. ÜberLeben – Umbruchzeiten 1945“

13.15 – 14.15 Uhr Mittagspause

Panel 7: Lehrstätte oder Trauerort? Formen der Visualisierung des Zweiten Weltkrieges in KZ-Gedenkstätten
Moderation: Ekaterina Makhotina (München)

14.15 – 16.00 Uhr

Sabrina Lausen (Paderborn): Die Gedenkstätte Sobibor im Spannungsfeld zwischen polnischer und europäischer Erinnerungskultur

Ulrike Lunow (München): Theresienstadt: Kodifizierung und Wandel von Gedenkritualen und Ausstellungspraxen

Barbara Distel (Dachau): Der Kampf um die Erinnerung am Beispiel des Konzentrationslagers Dachau

16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause

Panel 8: Semantiken der Kriegsdarstellung in den Gedenkstätten zur Erinnerung an verbrannte Dörfer
Moderation: Ekaterina Keding (München)

16.30 – 18.15 Uhr

Ekaterina Makhotina (München): „Abgebaute Erinnerung“: Der Wandel des Kriegsgedenkens in Litauen am Beispiel der Gedenkstätte Pirciupis

Andrea Erkenbrecher (München / Strassbourg): Vom village martyr zum Centre de la memoire: Akteure, Narrative und Musealisierung im französischen „Märtyrerdorf“ Oradour-sur-Glane

Petr Koura (Prag): Die Visualisierung der Vernichtung. Das Dorf Lidice als tschechischer Erinnerungsort

18.15 – 18.45 Uhr Abschlussdiskussion, moderiert von Martin Schulze Wessel (München)

Kontakt

Ekaterina Keding / Ekaterina Makhotina

Collegium Carolinum
Hochstr. 8
81669 München

museumswwii@extern.lrz-muenchen.de

http://www.collegium-carolinum.de
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