Mediale Transformationen des Holocaust

Mediale Transformationen des Holocaust

Veranstalter
CIERA, Duitsland Instituut Amsterdam; Center for German Studies at the Hebrew University of Jerusalem; Goethe Institut Paris
Veranstaltungsort
Goethe Institut Paris
Ort
Paris
Land
France
Vom - Bis
29.06.2011 - 02.07.2011
Website
Von
Susanne Götze

Kaum ein historisches Ereignis ist so oft und in so vielen verschiedenen Formen mediatisiert worden wie der Holocaust. Nicht nur in Deutschland boomt die mediale Auseinandersetzung mit dem Thema in Fernsehdokumentationen, Kinofilmen, Literatur, Theater, bildender Kunst, in Comics, Kinder- und Jugendbüchern und sogar im Internet. Im Kontext der Eigendynamik der kulturellen Übermittlungsprozesse soll auf der Tagung die mediale Darstellung des Holocaust auf ihre Veränderungen hin untersucht und anhand verschiedener, interdisziplinärer Problemstellungen im transnationalen Kontext diskutiert werden: Welche grundsätzlichen Formen und Medien der Aufarbeitung des Holocaust lassen sich seit 1945 differenzieren und in welchem Kontext stehen Sie zum jeweiligen historischen Kontext? Lässt sich die aktuelle Mediatisierung des Holocaust qualitativ bzw. quantitativ von vorhergehenden Formen unterscheiden? Welche neuen Probleme ergeben sich bei der aktuellen medialen Darstellung des Holocaust? Wie kann man Erinnerung an die Ereignisse der kommenden 4. Generation übermitteln, die diese nur noch vom Hörensagen kennen wird und deren Medienerfahrungen sich von denen bisheriger Generationen grundsätzlich unterscheiden? Kann der durch das Verschwinden der Zeitzeugen bedingte Verlust an Authentizität kompensiert werden und ist das wünschenswert?

Programm

Mittwoch, 29. Juni 2011
Ort: Maison de la recherche, Sorbonne (Paris)

18 Uhr Eröffnungsvortrag von Georges Didi-Hubermann (EHESS, Paris)
Le lieu malgré soi
Moderation: Michael Werner (CIERA)

Donnerstag, 30. Juni 2011
Ort: Goethe-Institut Paris

9.30-12.30 Uhr Doktorandenworkshop der DAAD-Zentren für Deutschland- und Europastudien mit Posterpräsentation im Foyer des Goethe-Institutes
Nicole Colin, Krijn Thijs, Elissa Mailänder

14 Uhr Begrüßung
Ton Nijhuis (DIA), Michael Werner (CIERA), Elisheva Moatti (Center for German Studies at the Hebrew University of Jerusalem), Joachim Umlauf (Goethe-Institut Paris), Antje Schlamm (DAAD)

Sektion 1 Kino und Fernsehen
Moderation: Ewout W. van der Knaap (Universität Utrecht)

14.30-15.15 Uhr Frank van Vree (Universiteit van Amsterdam)
Die Ästhetik des Schreckens. Aspekte und Probleme einer Visualisierungs-geschichte

15.15-16 Uhr Thomas Weber (Humboldt Universität Berlin)
Wie werden wir uns erinnern? - Erinnerung in medialer Transformation. Zum fortgesetzten Wandel von Erinnerung an den Holocaust in Film, Fernsehen und im WWW

16-16.30 Uhr Pause

16.30- 17.15 Uhr Elisabeth Bronfen (Universität Zürich)
Tarantinos Inglorious Basterds: Der Raum des Krieges auf der Kinoleinwand

17.15-18 Uhr Sylvie Lindeperg (Université Paris 1)
Les tyrannies du visible (Die Tyranneien des Sichtbaren)

19.30 Uhr Der Holocaust zwischen Aufarbeitung, Unterhaltung und Kommerz
Podiumsdiskussion mit Mirjam Pressler (Autorin), Anne Hélène Hoog (Historikerin und Kuratorin der historischen Sammlung des Musée d'art et d'histoire du Judaïsme), Roselyne Bosch (Regisseurin von „La Rafle“) und Alain Goldman (Produzent von La Rafle)
Moderation: Nicole Colin und Joachim Umlauf

Freitag, 1. Juli 2011
Ort: Goethe-Institut Paris

Sektion 2: Bildende Kunst, Musik, Fotographie, Architektur
Moderation: Christian Joschke (Université Lumière Lyon 2)

9.30-10.15 Uhr Kobi Ben-Meir (CGS, Hebrew University of Jerusalem)
Dialectics of Redemption: Anselm Kiefer’s Poppy and Memory

10.15-11 Uhr: Phillipe Mesnard (Clermont-Ferrand 2 / Fondation Auschwitz Bruxelles)
La mémoire de la Shoah à l’épreuve de quelques clichés

11-11.30 Uhr Pause

11.30-12.15 Uhr Heidemarie Uhl (Akademie der Wissenschaft Wien)
»Die materiellen Überreste sind das wichtigste Exponat«.
KZ-Gedenkstätten im Kontext gegenwärtiger Erinnerungsbedürfnisse

12.15-13 Uhr Michael Ben-Horin (Tel Aviv University)
“Resonating with the Disaster”: Arnold Schoenberg’s The Survivor from Warsaw

Sektion 3: Theater und Literatur
Moderation: Elissa Mailänder (EHESS/CIERA)

14.30-15.15 Uhr Anat Feinberg (Jüdische Hochschule Heidelberg)
Von der Leidenschaft, Tabus zu brechen: Das Theater von George Tabori

15.15-16 Uhr Britta C. Jung (Universiteit Groningen)
Neue Wege in der Jugendliteratur? Von Uhrenkästen, Pyjamas und gestohlenen Büchern

16-16.30 Uhr Pause

16.30-17.15 Uhr Jürgen Ritte (Université Sorbonne Nouvelle, Paris 3)
Culpa. Une écriture collective ? L' « Echolot » de Walter Kempowski

17.15-18 Uhr Pascale Bos (University of Texas)
Erinnerungen an einen (un)-bekannten Missbrauch: Vergewaltigung und Prostitution jüdischer Frauen als Erzählmotiv

Samstag, 2. Juli 2011
Ort: Goethe-Institut Paris

Sektion 4 Geschichte und Erinnerung
Moderation: Krijn Thijs (DIA, Universiteit van Amsterdam)

9.30-10.15 Uhr Natalia Skradol (CGS Hebrew University of Jerusalem)
The Holocaust as a News-Story: Master-Plotting the Catastrophe

10.15-11 Uhr Lutz Ellrich (Universität Köln)
Schwarz und Weiß. Die Wehrmachtsausstellungen I und II

11-11.30 Uhr Pause

11.30-12.15 Uhr Annette Wieviorka (CNRS/IRICE/Université Paris 1) :
Ce que « mémoire » veut dire aujourd’hui. L’exemple de la Shoah

12.15-13 Uhr Nicole Colin (DIA, Universiteit van Amsterdam)
Die Anwesenheit des Abwesenden: Wie Medien das Unvorstellbare in den Blick bringen

13 Uhr Abschlussdiskussion

Goethe-Institut Paris
17, avenue d’Iéna
75016 Paris
0033 (0) 1. 01 44 43 92 30
Métro : Iéna (Linie 9)

Maison de la recherche
28 rue Serpente
F-75006 Paris

Simultanübersetzung wird an allen Konferenztagen gewährleistet sein.

Information : Susanne Götze, goetze@paris.goethe.org, tél. : 01 44 43 92 52

Kontakt

Götze

17 rue d'Iéna
75116 Paris
0033144439252

goetze@paris.goethe.org


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Englisch, Französisch, Deutsch
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