Die Ukraine und Osteuropa zwischen staatlicher Souveränität, Besatzung und internationaler Diplomatie, 1917-22

Die Ukraine und Osteuropa zwischen staatlicher Souveränität, Besatzung und internationaler Diplomatie, 1917-22

Veranstalter
Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung Graz-Wien-Klagenfurt; Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Universität Graz
Veranstaltungsort
Universität Graz
Ort
Graz
Land
Austria
Vom - Bis
15.06.2011 - 17.06.2011
Von
Wolfram Dornik

Kaum eine andere europäische Region hat zu Ende des Ersten Weltkrieges eine derart facettenreiche Geschichte wie Osteuropa. Dominiert von einer mobilen, häufig wechselnden Front während des Krieges, ethnischen Konflikten und den Auseinandersetzungen des zerfallenden Russischen Reiches zerriss es die um Unabhängigkeit kämpfenden Nationalbewegungen. Die Ukraine, einer der strategisch wichtigsten Staaten Osteuropas, bildete einen der Kristallisationspunkte dieser Ereignisse.

Im Zentrum der Tagung stehen die ukrainischen Unabhängigkeitsbestrebungen, die mit der Besatzung durch die Mittelmächte zwischen Februar und November 1918 eine scheinbar faktische Realisierung bekamen. Warum es der Ukraine dennoch nicht gelang, ihre Souveränität zu bewahren, diskutieren Experten bei der Tagung aus verschiedensten Perspektiven.

Programm

Mittwoch, 15. Juni

Buchpräsentation: Die Ukraine zwischen Selbstbestimmung und Fremdherrschaft, 1917-22

17.30–19 Uhr
Grußworte: Alfred Gutschelhofer (Rektor der Universität Graz), Gerald Schöpfer (WISOG), Stefan Karner (BIK), Wolfgang Hölzl (Leykam Verlag), Andrii V. Bereznyi (Ukr. Botschaft in Österreich)
Präsentation durch die Autoren: Wolfram Dornik, Georgiy Kasianov, Hannes Leidinger, Peter Lieb, Alexey Miller, Bogdan Musial, Vasyl Rasevyč

Donnerstag, 16. Juni

Keynote von Hew Strachan (Oxford): Der Platz der Ostfront im strategischen Denken
9-10 Uhr
Chair: Barbara Stelzl-Marx (Graz)

Panel I: Die Mittelmächte und Russland im Ersten Weltkrieg
10.30–12 Uhr

Sönke Neitzel (Mainz): Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg
Peter Enne (Wien): Die Verbündeten – das Osmanische Reich und Bulgarien
Verena Moritz (Wien): Russland in Revolution und „Bürgerkrieg“
Chair und Kommentar: Gerhard P. Gross (Potsdam)

Panel 2: Der Erste Weltkrieg in Osteuropa
13.30–15 Uhr

Gerhard P. Gross (Potsdam): Die Ostfront aus deutscher Perspektive
Lothar Höbelt (Wien): Die Ostfront aus österreichisch-ungarischer Perspektive
Sergej Lipatov (Moskau): Russlands „Westfront“
Chair und Kommentar: Hannes Leidinger (Wien)

Panel 3: Osteuropa in den internationalen Beziehungen
15.30–17 Uhr

Hannes Leidinger (Wien): Die Politik der alliierten und assoziierten Mächte gegenüber der Ukraine
Simone A. Bellezza (Trient): Die italienische Politik gegenüber Russland, der Ukraine und der Sowjetunion, 1915-22
Bogdan Musial (Warschau): Die polnisch-ukrainischen Beziehungen
Chair und Kommentar: Alexey Miller (Moskau)

Freitag, 17. Juni

Panel 4: Die ukrainische Nationalbewegung
9–10 Uhr

Alexey Miller (Moskau): Die ukrainische Nationalbewegung im imperialen Kontext des Russischen Reiches
Frank Golczewski (Hamburg): Die ukrainische Nationalbewegung während des Ersten Weltkrieges
Chair und Kommentar: Georgiy Kasianov (Kiew)

Panel 5: Die besetzte Ukraine 1
10.30–12 Uhr

Georgiy Kasianov (Kiew): Die ukrainischen Staatsgründungsexperimente 1917-20
Peter Lieb (Sandhurst): Militärische Operationen und Aufstandsbekämpfung der Mittelmächte
Valery Kolev (Sofia): Bulgarische und türkische Einheiten an der Ostfront und in der Ukraine
Chair und Kommentar: Wolfram Dornik (Graz)

Panel 6: Die besetzte Ukraine 2
13.30–14.30 Uhr

Wolfram Dornik (Graz): Die Wirtschaftspolitik der Besatzungsmächte
Vasyl Rasevych (Lemberg): Die Wahrnehmung der Besatzer – die Sicht von innen
Chair und Kommentar: Peter Lieb (Sandhurst)

Round table: Erfahrung, Erinnerung und Folgen der Besatzung
15–16.30 Uhr

Diskutanten: Frank Golczewski (Hamburg), Gerhard P. Gross (Potsdam), Georgiy Kasianov (Kiew), Peter Lieb (Sandhurst) und Hew Strachan (Oxford)
Chair: Stefan Karner (Graz)

Kontakt

Wolfram Dornik
LBI für Kriegsfolgen-Forschung
wolfram.dornik@bik.ac.at

http://www.bik.ac.at/
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger