Ziel der Tagung ist es, die historische Forschung über Luxemburg und die Großregion einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.
Da das Stahlwerk ArcelorMittal Belval in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, wird sich die Tagung industriegeschichtlichen Themen widmen. Die Stahlindustrie hat im Laufe der Jahrhunderte Land und Leute des Großherzogtums sowie der Großregion maßgeblich geprägt. Im Rahmen der Veranstaltung soll ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu dieser Thematik gegeben werden.
In Anbetracht der interdisziplinären Ausrichtung der Universität Luxemburg, sollen über die historischen Fragestellungen hinaus auch andere Forschungsfelder einbezogen werden. Folglich richtet sich diese Einladung auch an Forscherinnen und Forscher aus den Fächern Geografie, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften, Architekturgeschichte, Urbanismusforschung, Technikgeschichte, Archäologie und Medienwissenschaften. Fächerübergreifend sollen folgende Themenfelder beleuchtet werden: Schwerindustrie (Hütten/Zechen und Bergbau), kleine und mittlere Industrie (Textilbetriebe, Brauereien, Gerbereien, Baugewerbe, usw.), Entwicklung der Eisenbahn, Arbeitswelt (Männer, Frauen, Kinder), industrielles Erbe und Strukturwandel, Lebensräume (Ballungsräume im lothringisch-luxemburgischen Erzbecken, Industriestädte und ihre Vororte, protoindustrielle Standorte, usw.), soziale Interaktionen und Hierarchien (Arbeitgeber, Gewerkschaftsbewegungen, Rolle des Staates), Klassengesellschaft, Wohnsituation, Erinnerungsprozesse, Migrationsbewegungen, technische Neuerungen, usw.
Die Vorträge, in deutscher oder französischer Sprache, sind auf die Dauer von zwanzig Minuten begrenzt, gefolgt von einer zehnminütigen Diskussion. Potentielle Referentinnen und Referenten sind herzlich eingeladen, einen Themenvorschlag einzureichen.