811-2011. 1200 Jahre deutsch-dänische Grenze. Aspekte einer Nachbarschaft

811-2011. 1200 Jahre deutsch-dänische Grenze. Aspekte einer Nachbarschaft

Veranstalter
Prof. Dr. Martin Krieger, Lehrstuhl für Nordeuropäische Geschichte, Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; in Kooperation mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Kopenhagen/København; Syddansk Universitet, Sonderburg/Sønderborg; Bund Deutscher Nordschleswiger, Apenrade/Abrenraa
Veranstaltungsort
Internationales Begegnungszentrum der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel, Kiellinie 5
Ort
Kiel
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.05.2001 - 15.05.2001
Von
Prof. Dr. Martin Krieger

Im Jahre 811 wurde die Eider erstmals als Grenze zwischen dem Karolingerreich und Dänemark in den Quellen genannt. Beinahe ein Jahrtausend lang stellte dieser Fluß nicht nur die physische Grenze dar, sondern bildete ebenso Erinnerungsort wie später Gegenstand nationaler Debatten. Aber auch die nachfolgenden Grenzziehungen an der Königsau/Kongeå und nördlich der Stadt Flensburg konstituierten Orte der Abgrenzung wie auch der Schaffung kollektiver Identitäten – und sind es bis heute geblieben. Die interdisziplinäre Tagung untersucht die deutsch-dänische Grenze in ihrer zeitlichen und inhaltlichen Breite und will Impulse für einen neuen Blick auf das Thema liefern.

Programm

Freitag, 13. Mai 2011

16.00 Prof. Dr. Gerhard Fouquet (Präsident der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel): Eröffnung.

16.15 Prof. Dr. Martin Krieger (Kiel): Einführung in das Thema.

Natur und Archäologie an der Grenze

16.30 Prof. Dr. Ulrich Müller (Kiel): Grenzen, Grenzgänger, Grenzregionen: Die Archäologie des frühen Mittelalters zwischen Elbe und Kongeå.

17.00 Dr. Anke Feiler-Kramer (Kiel): Vor 1200 Jahren an der Grenzfurt bei Fockbek: „super fluvium Egidoram in loco qui vocatur …, … sacramentis pax confimartur“.

Kaffeepause

17.50 Dr. Astrid Tummuscheit (Schleswig): Neue Ausgrabungen am Danewerk. Zwischenbericht und Deutungsversuche.

18.20 Prof. Dr. Hansjörg Küster (Hannover): Natürliche Grundlagen von Grenzen in Schleswig-Holstein.

Abendvortrag
20.00 Prof. Dr. Thomas Steensen (Bredstedt): Die Nordfriesen an der Grenze: Rück- und Ausblick.

Sonnabend, 14. Mai 2011

Modell und Theorie

9.00 Dr. Alexander Drost (Greifswald): Historische Grenzräume und kognitive Grenzziehungen der Gegenwart.

Die Grenze im Mittelalter
9.30 Prof. Dr. Oliver Auge (Kiel): Konflikt und Koexistenz. Die Grenze zwischen dem Reich und Dänemark bis zur Schlacht von Bornhöved (1227) im Spiegel zeitgenössischer Quellen.

10.00 Prof. Dr. Nils Hybel (Kopenhagen): Danish Kings and German Emperors c. 800-1200.

10.30 Prof. Dr. Bjørn Poulsen (Aarhus): Was trennte Schleswig und Holstein im Spätmittelalter? Von frühem Nationalbewußtsein und Fürstentreue.

Kaffeepause

Die Grenze in der Frühen Neuzeit

11.20 Prof. Dr. Kurt Villads Jensen (Odense): Das dänische Imperium. Idee und Konzept.

11.50 Prof. Dr. Michael Bregnsbo (Odense): Das dänische Imperium der frühen Neuzeit aus norddeutscher, historiographischer Perspektive.
12.20 Dr. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt (Hamburg): Die holsteinische Landstadt Hamburg auf dem Weg in die Reichsunmittelbarkeit.

Mittagspause

14.00 Dr. Karsten Skjold Petersen (Kopenhagen): The Eider-Stone and the Danish Fortress of Rendsburg.

14.30 Dr. Jan Schlürmann (Kiel): Eider und Eiderkanal im Wirtschaftsnetz des Gesamtstaates.

15.00 PD Dr. Wolfgang Burgdorf (München): Die Grenzen des Reiches in politischer und staatsrechtlicher Perspektive.

Kaffeepause

Die Grenze im 19. und 20. Jahrhundert

16.00 Prof. Dr. Steen Bo Frandsen (Sonderburg): Die deutsch-dänische Grenze im Zeitalter des nationalen Gegensatzes.

16.30 Frank Lubowitz, M.A. (Apenrade): „Grenzland Schleswig“. Die Clausenlinie und die Grenzziehung 1920 zwischen Eider- und Königsaugrenze.

17.00 Prof. Dr. Karl-Christian Lammers (Kopenhagen): Die neue dänisch-deutsche Grenze als „Versailles-Grenze”? Die Grenze in den dänisch-deutschen Beziehungen 1933 bis 1955.

Podiumsdiskussion

19.00
Botschafter Dr. Christoph Jessen (Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Kopenhagen): 1200 Jahre deutsch-dänische Grenze. Aus einer schwierigen Vergangenheit in eine gemeinsame Zukunft.
Generalkonsul Prof. Dr. Henrik Becker- Christensen (Königlich Dänisches Generalkonsulat Flensburg): Minderheitenpolitik im deutsch-dänischen Grenzland. Von den Bonn-Kopenhagener Erklärungen bis heute.
Frau Caroline Schwarz (Beauftragte für Minderheiten und Kultur des Landes Schleswig-Holstein): Licht und Schatten im deutschdänischen Grenzland.
Herr Hinrich Jürgensen (Bund Deutscher Nordschleswiger, Hauptvorsitzender): Die deutsche Minderheit in Dänemark: Aktuelle Situation und Perspektiven.

Diskussion

Sonntag, 15. Mai 2011

Identität und Erinnerungskultur

9.00 Dr. Torsten Fried (Staatliches Museum Schwerin): Eine Propagandamedaille für zwei Herrscher: Karl VI. und Christian VI.

9.30 Dr. Lars Henningsen (Flensburg): Sprach-, Kirchen- und Identitätsgrenzen: Schleswig als komplizierter Fall.

10.00 Dr. Inge Adriansen (Sonderburg): Dänemark bis an die Eider! Die deutsch-dänischen Grenzen als Erinnerungsorte im 19. und 20. Jahrhundert.

10.30 Katrin Leineweber, M.A. (Kiel): Die Eider als Kulturlandschaft. Von der Quelle bis zur Mündung.

Kaffeepause

Die deutsch-dänische Grenze heute

11.30 Prof. Dr. Manfred Bornewasser (Greifswald): Grenzen zwischen Trennung und Durchlässigkeit: Subjektive Einflussfaktoren auf die Bewertung der polizeilichen Zusammenarbeit.

12.00 Dr. Martin Klatt (Sonderburg): Euroregion Schleswig, Sønderjylland-Schleswig, Süddänemark – Schleswig-Holstein. Von der Grenze zur grenzüberschreitenden Region?

12.30 Abschlußdiskussion

Kontakt

Martin Krieger

Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Leibnitzstraße 8
0431 - 880 2298

krieger@email.uni-kiel.de

http://www.histosem.uni-kiel.de/Lehrstuehle/Nord/index.html
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Veröffentlicht am
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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