"Arm, nicht sexy" - Repräsentationen von Armut in der amerikanischen Gegenwartskultur

"Arm, nicht sexy" - Repräsentationen von Armut in der amerikanischen Gegenwartskultur

Veranstalter
Prof. Dr. Sieglinde Lemke and the Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
Veranstaltungsort
Ort
Freiburg im Breisgau
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.07.2011 - 23.07.2011
Deadline
15.04.2011
Website
Von
Christopher Young, M.A.

Die Entwicklungen der letzten Jahre – US-Finanzkrise, EU-Staatsbankrotte, Hartz IV-Diskussionen – haben schmerzhaft deutlich werden lassen, dass Armut und Verelendung nicht nur Entwicklungsländer betreffen, sondern auch in entwickelten Staaten in immer größerem Maße zu beobachten sind. So sind allein in den USA in den letzten beiden Jahren drei Millionen Bürgerinnen und Bürger unter die Armutsgrenze „gerutscht“. Während sich die Sozialwissenschaften diesem Problem bereits seit längerem widmen, haben die Kulturwissenschaften das Phänomen bis vor kurzem weitgehend ignoriert. In der Amerikanistik scheint diese Tendenz besonders ausgeprägt zu sein. Race und Gender haben seit Jahrzehnten Hochkonjunktur, Class dagegen war bis vor kurzem eine vernachlässigte, wenn nicht sogar verpönte Analysekategorie.

Ziel der geplanten Tagung ist es, dem emergenten Diskurs um Class weitere Impulse zu geben und die deutschen Amerikanistinnen und Amerikanisten, die sich für solche Fragen interessieren, stärker als bisher miteinander in Kontakt zu bringen. Der Fokus der Diskussion soll auf Repräsentationen von Armut aus den letzten zwanzig Jahren liegen. Wir sind besonders interessiert an exemplarischen Analysen zur Gegenwartsliteratur (z.B. zur urban novel), zum Film (z. B. Precious, The Soloist), zum Fernsehen (z.B. The Wire, South Park) oder zur Dokumentar- und Kunstfotografie. Zudem laden wir Forscherinnen und Forscher aus den Sozialwissenschaften, die an einem Dialog mit den Kulturwissenschaften interessiert sind, ein, ihre Herangehensweise an die relevanten Phänomene vorzustellen. Wir stellen uns der Herausforderung, Konzepte wie Armut und Class, die keine reinen Identitätskategorien sind, sich aber auch nicht in „harten“ sozioökonomischen Fakten erschöpfen, intersektional mit anderen Kategorien wie Race und Gender zu verknüpfen.

Abstracts für Vorträge (maximal 300 Wörter) erbitten wir zusammen mit einem kurzen CV bis zum 15. April 2011 an sieglinde.lemke@anglistik.uni-freiburg.de zu schicken. Für Referentinnen und Referenten übernimmt das Freiburg Institute for Advanced Studies die Kosten für Reise und Unterkunft.

Die Konferenzsprache ist Deutsch; Beiträge auf Englisch sind jedoch auch willkommen.

Programm

Kontakt

Sieglinde Lemke

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Rempartstr. 15 KGIV 79085 Freiburg i. Br.

sieglinde.lemke@anglistik.uni-freiburg.de