Gedächtnis-Verlust? Geschichtsvermittlung und -didaktik in der Mediengesellschaft

Gedächtnis-Verlust? Geschichtsvermittlung und -didaktik in der Mediengesellschaft

Veranstalter
Verein GEDENKDIENST gemeinsam mit dem Arbeitskreis für historische Kommunikationsforschung
Veranstaltungsort
Filmcasino, Margaretenstraße 78 / Aula am Campus der Universität Wien, Hof 1, Spitalgasse 2-4
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
24.03.2011 - 26.03.2011
Von
Linda Erker

Die Vermittlung von Geschichte ist zu einer zentralen Frage der Geschichtswissenschaft und -didaktik geworden. Darüber hinaus wenden sich auch verwandte Wissenschaften wie z.B. die Kommunikationsgeschichte verstärkt dieser zu.

Im Zuge der Tagung „Gedächtnis-Verlust?“ sollen einerseits die aktuellen Ansätze und Positionen von Geschichtsvermittlung und Geschichtsdidaktik diskutiert werden, andererseits konkret darauf eingegangen werden, wie Geschichtsvermittlung auf praktische Herausforderungen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse reagieren kann. Dies betrifft insbesondere Fragen nach den Möglichkeiten, Grenzen und Chancen der Vermittlung von Holocaust und Nationalsozialismus in der Jugend- und Erwachsenenbildung.

Die Tagung ist als Kooperationsprojekt konzipiert, um die Interdisziplinarität nicht nur aus theoretischer Perspektive zu beleuchten, sondern auch deren praktische Bedeutung hervorzuheben. Die veranstaltenden Vereine arbeiten an Schnittstellen: Stellt sich der Arbeitskreis für historische Kommunikationsforschung - AHK in erster Linie Fragen der historischen Kommunikation und der Kommunikation des Historischen, widmet sich der Verein GEDENKDIENST in Projekten wie studienfahrten.at der Konzeption und der Erprobung neuer Ansätze historisch-politischen Lernens.

Die Tagung wendet sich an WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen, aber selbstverständlich auch an PraktikerInnen aus Vereinen, Schulen und Institutionen der historisch-politischen Bildung. Erinnerungsinitiativen, Studierende, politische VertreterInnen und andere MultiplikatorInnen sollen sich angesprochen und aufgefordert fühlen, in den Diskussionen ihre Erfahrungen miteinzubringen.

Nähere Informationen zum Programm finden Sie unter: http://www.gedenkdienst.at

Facebook-Fan-Seite:
http://www.facebook.com/pages/Gedächtnis-Verlust/181815678527387

Partner der Veranstaltung sind das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie das Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien. Gefördert wird die Tagung dankenswerter Weise von der Bundesvertretung der Österreichischen HochschülerInnenschaft, der Österreichischen HochschülerInnenschaft an der Universität Wien, der Stadt Wien, dem Bezirk Margareten und dem Nationalfonds der Republik Österreich.

Organisation und Kontakt
Linda Erker, linda.erker(a)gedenkdienst.at

Um Anmeldung wird gebeten unter: tagung(a)gedenkdienst.at

Programm

24.03.2011

"Kill Adolf" – jüdischer Widerstand im zeitgenössischen Spielfilm
Film- und Diskussionsabend

Beginn: 20 Uhr
Ort: Filmcasino Margaretenstraße 78, 1050 Wien
Eintritt frei!

DiskutantInnen:
Drehli Robnik (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien)
Siegfried Mattl (Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft, Wien)
Elisabeth Scharang (Drehbuchautorin, Filmemacherin – angefragt –)
Christian Schwarzenegger (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen)
Moderation: Mercedes Echerer, EU XXL Film und KimiK, Kino mit Klasse – angefragt –

25.03.2011

"Geschichtsvermittlung als zentrale Aufgabe der Zeitgeschichte"
Aula am Campus der Universität Wien, Hof 1

09:00 bis 09:30 Uhr
Begrüßung: Adalbert Wagner, Verein GEDENKDIENST
Fritz Hausjell, Arbeitskreis für historische Kommunikationsforschung

09:30 bis 10:00 Uhr
Eröffnung der Tagung: Oliver Rathkolb, Vorstand Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien

10:15 bis 12:15 Uhr
Panel 1: Das historisch-politische Vermitteln und Lernen

Medien der Identität. Geschichtspolitik und historisch-politische Bildung im Wandel (Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems)
Ausstellungen als Mittel politischer Bildung zum Nationalsozialismus (Jan Martin Ogierman, Topographie des Terrors, Berlin)
Wessen Opas Geschichte? Zum Umgang mit Nazismus und Shoah unter Jugendlichen in der postnazistischen Migrationsgesellschaft (Ines Garnitschnig, Projekt „Und was hat das mit mir zu tun?“ Transnationale Geschichtsbilder zur NS-Vergangenheit, Wien)

Kommentar: Gottfried Kößler, Stellvertretender Direktor/Pädagogik des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt am Main
Chair: Heidemarie Uhl, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien

12:15 bis 14:00 Uhr Mittagspause

14:00 bis 16:00 Uhr
Panel 2: Erinnern in der Umsetzung – Methoden der Geschichtsvermittlung

Außerschulisch? Gedenkstättenpädagogik mit Schulklassen (Verena Haug, Hannover/Universität Frankfurt am Main)
Diskursive Orte. Studienfahrten als Auseinandersetzung mit Strategien der Erinnerung (Till Hilmar, Verein GEDENKDIENST)
Zur Relevanz der Kategorie Gender in der historisch-politischen Bildung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (Angelika Meyer, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück)
Die Bedeutung von Gedenkstätten für ihre Besucher (Bert Pampel, Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dresden)

Kommentar: Béla Rásky, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien
Chair: Johanna Gehmacher, Universität Wien

16:00 bis 16:30 Uhr Pause

16:30 bis 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Ziele und Potenziale historisch-politischer Bildung

Gert Dressel, Historiker und Fortbildner, Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung an der IFF Wien, Alpen-Adria-Universität
Gottfried Kößler, Stellvertretender Direktor/Pädagogik des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt am Main
Magdalena Neumüller, Geschäftsführerin Verein GEDENKDIENST sowie Guide an der Gedenkstätte Mauthausen
Verena Haug, Hannover/Universität Frankfurt am Main

Moderation: Hannah Landsmann, Jüdisches Museum Wien

18:30 bis 20:00 Uhr
Abendvortrag: Erinnern und Gedenken als kollektive Strategie
Moshe Zuckermann, Universität Tel Aviv

Moderation: Florian Wenninger, Universität Wien

26.03.2011

"Geschichtsvermittlung als zentrale Aufgabe der Kommunikationsgeschichte"
Aula am Campus der Universität Wien, Hof 1

09:00 bis 09:15 Uhr
Begrüßung: Klaus Schönbach, Vorstand Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien

09:15 bis 10:00 Uhr
Keynote: Wahr oder nur gut zu erzählen? Geschichte als Medienphänomen
Susanne Kinnebrock, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

10:15 bis 12:15 Uhr
Panel 3: Mediale Vermittlung des NS-Regimes und die letzten ZeitzeugInnen

Reden über den "Anschluss" - ZeitzeugInnen berichten von ihren Erinnerungen sowie von der Bedeutung medialer Vermittlung in Austrofaschismus und Nationalsozialismus (Erich Vogl, Tageszeitung KURIER und Wolfgang Duchkowitsch, Universität Wien)
Oral History und Medienpädagogik (Barbara von der Lühe, Technische Universität Berlin)
DVD Zeit:ZeugInnen - Opfer des NS-Regimes im Gespräch mit SchülerInnen – über den Versuch, den Dialog über das Erinnern zu konservieren (Kurt Langbein, Langbein & Partner, Wien)
Reservoir des Verstehens. Warum Journalismus in der Mediengesellschaft Geschichte als Themenfeld braucht (Horst Pöttker, Technische Universität Dortmund)

Kommentar: Judith Keilbach, Universität Utrecht
Chair: Klaus Schönbach, Vorstand Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien

12:15 bis 14:00 Uhr Mittagspause

14:00 bis 16:00 Uhr
Panel 4: Populäre Formen der Vermittlung von Erinnerungskultur in Praxis und Theorie

Mit NS-Propagandamaterial aufklären. Die populären Publikationsreihen "NachRichten" in Österreich (2008) und "Zeitungszeugen" in Deutschland (2009/10) (Fritz Hausjell, Universität Wien)
Erinnerungskulturen online. Produktion, Inhalte und Rezeption von Online-Angeboten zu Nationalsozialismus und Holocaust (Dörte Hein, Freie Universität Berlin)
Getrennte Sphären? Zum Verhältnis von Geschichtswissenschaft und Geschichtsjournalismus seit 1945 (Frank Bösch, Universität Gießen)
Belletristische Kommunikationen des Erinnerns (Roland Steiner, Universität Wien)

Kommentar: Gaby Falböck, Universität Wien
Chair: Horst Pöttker, Technische Universität Dortmund

16:00 bis 16:30 Uhr Pause

16:30 bis 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Zukunft der medialen Geschichtsvermittlung – Chancen und Risken

Christoph Mayer Chm., Projekt „Audioweg Gusen“
Susanne Kinnebrock, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Judith Keilbach, Universität Utrecht
Robert Gokl, Zeitgeschichte-Redaktion ORF-Fernsehen
Cornelia Krebs, ORF, Hörfunk

Moderation: Frank Bösch, Universität Gießen

Kontakt

Linda Erker
linda.erker(a)gedenkdienst.at

Verein GEDENKDIENST
Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog
Margaretenstr. 166, 1050 Wien
http://www.gedenkdienst.at

Arbeitskreis für historische Kommunikationsforschung - AHK
Schopenhauerstraße 32, 1180 Wien
http://www.medienundzeit.at

http://www.gedenkdienst.at
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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