„Freut Euch, dass Eure Namen im Buch des Lebens geschrieben sind“. Antike und mittelalterliche Quellen als Grundlage moderner prosopographischer Forschung

„Freut Euch, dass Eure Namen im Buch des Lebens geschrieben sind“. Antike und mittelalterliche Quellen als Grundlage moderner prosopographischer Forschung

Veranstalter
Hugo von Sankt Viktor-Institut für Quellenkunde des Mittelalters; Erbacher Hof Mainz
Veranstaltungsort
Haus am Dom
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.03.2011 - 25.03.2011
Deadline
16.03.2011
Von
Hugo von Sankt Viktor-Institut

Die Prosopographie hat ihren Ursprung in den Altertumswissenschaften des 19. Jahrhunderts. Seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sie sich zu einer Teildisziplin der Mediävistik. Es handelt sich um Personengeschichtsforschung unter historischen, soziologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten und Zielsetzungen. Die Methode, die auf dem Sammeln und der Analyse vergleichbarer gruppenspezifischer Daten beruht, ist ein modernes Wissenschaftsinstrument, das geschaffen wurde, weil ein erheblicher Teil der geschichtlichen Überlieferung aus Namen besteht. Das Wort Jesu, das als Motto über dieser Tagung steht, gibt die drei Themenkomplexe an: die Namen, die Bücher, in die diese Namen eingetragen werden, und die Schreiber, welche die Namen in die Bücher hineinschreiben.

Anmeldung und Kosten

Teilnehmerbeitrag: 15,00 €
Übernachtung (inkl. Frühstück): pro Nacht 31,00 €
Zuschlag für Einmal-Übernachtung: 5,00 €
Mittagessen: pro Tag 8,00 €

Die Teilnehmergebühr sowie die Kosten für die Verpflegung sind zu Beginn der Veranstaltung in bar zu entrichten. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir die Kosten bei Nichtinanspruchnahme in Rechnung stellen müssen, wenn Sie sich nicht bis spätestens 18.03.2011 abgemeldet haben.

Bitte melden Sie sich per E-Mail bis spätestens 16.03.2011 an. Eine Anmeldebestätigung erfolgt nicht.

Programm

Mittwoch, 23. März 2011

Grundlage prosopographischer Forschung: Die Namen

9.00 Begrüßung und Einführung

Moderation: Prof. Dr. Johannes Arnold

9.30 Prof. Dr. Rainer Berndt SJ (Frankfurt): „Ich habe dich beim Namen gerufen“ (Jes 45,3-4). Formen der Selbstwerdung und der Identitätsbildung im lateinischen Mittelalter

10.00 PD Dr. Stephan Winter (Osnabrück): Die Taufe „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“

10.30 Diskussion

11.00 Kaffeepause

11.30 Prof. Dr. Hans-Winfried Jüngling SJ (Frankfurt am Main): Name und Nennung durch Adam - Der Ursprung von Wissenschaft

12.00 Prof. Dr. Hanna Liss (Heidelberg): Der eine Name? Auslegungen des Gottesnamens im jüdischen Mittelalter

12.30 Diskussion

13.00 Mittagessen und Pause

Moderation: PD Dr. Matthias M. Tischler

15.00 Prof. Dr. Dieter Geuenich (Duisburg): “Nomen et gens” - Onomastik und Prosopographie

15.30 Dr. Hideki Nakamura SJ (Tokyo): Die Namen der Familie Jakobs - Strukturen der Anthropologie Richards von Sankt Viktor

16.00 Diskussion

16.30 Kaffeepause

17.00 Dr. Hanns-Peter Neuheuser (Köln): Memoria und Allegatio. Die Funktion der Papstnamen in der Liturgik nach der Sakramentenlehre Hugos von Sankt Viktor

17.30 Diskussion

18.30 Abendessen

Moderation: Prof. Dr. Heinrich Watzka SJ

19.30 Prof. Dr. Tilman Nagel (Göttingen): Neunundneunzig Namen hat Allah - Die Namen Gottes in der muslimischen Theologie des Mittelalters

Donnerstag, 24. März 2011

Quellen prosopographischer Forschung: Die Bücher

Moderation: Prof. Dr. Michael Embach

9.00 Ralf M.W. Stammberger (Limburg): Das eine Buch und die vielen Bücher: Lesen und Schreiben als Gottes-Dienst

9.30 Dr. Walter Kettemann (Duisburg): Prosopographische Ressourcen von Libri memoriales, Necrologien und Urkunden

10.00 PD Dr. Robert Gramsch (Jena): Prosopographische Auswertung der päpstlichen Briefregister - Individualbiographien und Klerikernetzwerke im Spätmittelalter

10.30 Diskussion

11.00 Kaffeepause

11.30 Prof. Dr. Uwe Ludwig (Düsseldorf): Karolingische Libri vitae als Zeugnisse des Gebetsgedenkens

12.00 Prof. Dr. Meta Niederkorn (Wien): Martyrolog: Märtyrer und Heilige als Zeugen

12.30 Diskussion

13.00 Mittagessen und Pause

Moderation: Dr. Regina Heyder

15.00 Prof. Dr. José Luis Narvaja SJ (Buenos Aires/Frankfurt am Main): Prosopographische Modelle der Alten Kirche (2. bis 6. Jahrhundert)

15.30 Prof. Dr. Véronique Gazeau (Caen): La chronique de Robert de Torigny: source pour l’établissement d’une prosopographie des abbés normands

16.00 Diskussion

16.30 Kaffeepause

17.00 Prof. Dr. Isabelle Heullant-Donat (Reims): Franziskanische Märtyrerlisten des Spätmittelalters

17.30 Dr. Monika Seifert (Karlsruhe): Prioren- und Abtslisten von Jean de Thoulouse

18.00 Diskussion

18.30 Abendessen

Moderation: Prof. Dr. Rainer Berndt SJ

20.00 Abendvortrag: Prof. Dr. Arnold Angenendt (Münster): Schrift in Religion – Kult – Liturgie

Freitag, 25. März 2011

Instrumente prosopographischer Forschung: Schreiber und Schriftlichkeit

Moderation: Christian Fröhling

9.00 Dr. Franz Neiske (Münster): Schriftlichkeit als Instrument prospographischer Forschung

9.30 Prof. Dr. Brigide Schwarz (Berlin): Die Korporationen der Schreiberkollegien an der päpstlichen Kurie

10.00 Diskussion

10.15 Kaffeepause

10.45 Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Düsseldorf): Anonymisierung von Nonnen als Schreiberinnen liturgischer Bücher

11.15 Dr. Émilie Cottéreau-Gabillet (Paris): Les copistes - prosopographie d’un groupe peu connu

11.45 Kaffeepause

12.00 Dr. Britta Müller-Schauenburg (Frankfurt am Main): Erfolglos zu Recht schreiben - Benedikt XIII. und sein schriftliches Werk nach den Pariser Handschriften des Traktats Quia nonnulli

12.30 Abschlussdiskussion

13.00 Mittagessen und Abreise

Kontakt

Erbacher Hof
Akademie des Bistums Mainz
Grebenstraße 24-26
55116 Mainz
Telefon: 06131/257-521 (oder -523)
Fax: 06131/257-525

http://www.ebh-mainz.de