Süddeutsche Kaufleute auf europäischen Märkten (1450–1750)

Süddeutsche Kaufleute auf europäischen Märkten (1450–1750)

Veranstalter
XI. Irseer Arbeitskreis für vorindustrielle Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Organisation: Prof. Dr. Mark Häberlein (Bamberg), Dr. Markwart Herzog (Irsee), Christof Jeggle (Bamberg), Dr. Heinrich Lang (Bamberg)
Veranstaltungsort
Schwabenakademie
Ort
Irsee
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.04.2011 - 03.04.2011
Von
Christof Jeggle

Die Erforschung der süddeutschen Kaufleute und Handelsgesellschaften gehört seit gut einem Jahrhundert zu den zentralen Themen der Wirtschaftsgeschichte und hat ganze Reihen von Publikationen hervorgebracht. Im Lauf der Zeit vollzog sich ein Wandel bei den Interpretationen der Geschichte des süddeutschen Handels. Zunächst galt er als erster Höhepunkt einer "frühkapitalistischen" Epoche, die als Vorstufe innerhalb einer Fortschrittsgeschichte hin zum entwickelten Industriekapitalismus gesehen wurde, und es wurde nach typischen Merkmalen dieser Epoche gefragt. Inzwischen bilden die am Handel beteiligten Akteure in ihren spezifischen historischen Zusammenhängen den Ausgangspunkt der Forschungen. Das Interesse richtet sich dabei nicht nur auf die geschäftlichen Aktivitäten der Kaufleute, sondern auf ihre Einbindung in verwandtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Netzwerke. Durch die jeweiligen Netzwerkkonstellationen wird die Vielfalt kommerzieller, sozialer und kultureller Praktiken sichtbar, mit denen die Kaufleute auf den verschiedenen Märkten und in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld operierten. Die Verknüpfungen zwischen Wissenssystemen, Repräsentationsformen, sozialen Gruppenbildungen und kommerziellen Praktiken ermöglichen die Verbindung von wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlichen Fragestellungen, durch die ein sehr viel differenzierteres und komplexeres Bild des Handelns von Kaufleuten entsteht. Der Irseer Arbeitskreis für vorindustrielle Wirtschafts- und Sozialgeschichte möchte auf seiner XI. Tagung eine Zwischenbilanz der neueren Studien zu süddeutschen Kaufleuten ziehen und den aktuellen Forschungsstand zur Diskussion stellen. Die Beiträge der international zusammengesetzten Tagung decken an breites Spektrum von Themen ab und verbinden wirtschafts-, sozial- und kulturhistorische Perspektiven.

Gefördert durch die DFG im Rahmen des Projekts » Märkte – Netzwerke – Räume «.

Programm

Freitag, 1. April 2011

15.30–16.00 Begrüßung und Einführung durch die Veranstalter

Sektion: Die Handelsgesellschaften der Welser

16.00–16.30 Peter Geffcken (München)
Kontinuität und Wandel: Die Organisation der Welser-Gesellschaften bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts.

16.30–17.00 Kaffeepause

17.00–17.30 Sven Schmidt (Bamberg)
Niedergang oder Neubeginn ? Die kommerziellen Praktiken und Verflechtungen der Welserschen Familiengesellschaft unter der Leitung von Christoph Welser (1551–1580).

17.30–18.00 Diskussion

Abendessen

20.00 Mark Häberlein (Bamberg)
Kaufleute, Höflinge und Humanisten: Die Bartholomäus-Welser-Gesellschaft in europäischen Netzwerken.

Samstag, 2. April 2009

Sektion: Die Medien der Fugger

09.00–09.30 Oswald Bauer (Wien)
Die Fugger und "ihre" Medien – Motive der Nachrichtensammlung und -nutzung am Beispiel der "Fuggerzeitungen" (1568–1605).

09.30–10.00 Diskussion

10.00–10.30 Kaffeepause

Sektion: Nürnberg als Zentrum des westeuropäischen Handels

10.30–11.00 Walter Bauernfeind (Nürnberg)
Die 'großen' auswärtigen Handelsunternehmen in Nürnberg um 1500.

11.00–11.30 Peter Rauscher / Andrea Serles (Wien)
Nürnberger Händler und „Nürnberger Wahr“ auf Kremser Märkten.

11.30–12.00 Diskussion

Mittagessen

Sektion: Süddeutsche Kaufleute auf europäischen Märkten

15.00–15.30 Peter Stabel / Jeroen Puttevils (Antwerpen)
The Cologne Connection: South German Trade Networks from Bruges to Antwerp in the fifteenth and sixteenth Centuries.

15.30–16.00 Heinrich Lang (Bamberg)
Zwischen Levante- und Wechselhandel. Oberdeutsche Kaufleute in Lyon (1500–1650).

16.00–16.30 Diskussion

16.30–17.00 Kaffeepause

17.00–17.30 Sybille Backmann (Münster/W.)
Oberdeutsche Kaufleute in Venedig 1550-1650.

17.30–18.00 Christof Jeggle (Bamberg)
Die Unbekannten. Kaufleute im deutsch-italienischen Handel zwischen 1630–1700.

18.00–18.30 Diskussion

Abendessen

Sonntag, 3. April 2010

Sektion: Rechtliche Konflikte

09.00–09.30 Britta Schneider (Bamberg)
"Fugger contra Fugger" − Die Krisen der Augsburger Familienhandelsgesellschaft der Fugger (1560–1597/98).

09.30–10.00 Andrea Bonoldi (Trient)
Oberdeutsche Kaufleute vor Gericht. Prozesse am Bozner Merkantilmagistrat (17.–18. Jahrhundert).

10.00–10.30 Diskussion

10.30–11.00 Kaffeepause

Sektion: Die Versorgung von Höfen

11.00–11.30 Magdalena Bayreuther (Bamberg)
Anton Meuting (ca. 1524–1591) – ein Augsburger Kaufmann als Vermittler zwischen Bayern und Spanien.

11.30–12.00 Michaela Schmölz-Häberlein (Bamberg)
Hof- und Armeelieferanten: Jüdische Handelskonsortien in Franken zwischen 1670 und der Mitte des 18. Jahrhunderts.

12.00–12.30 Diskussion

12.30–13.00 Schlussrunde

Kontakt

Christof Jeggle
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Lehrstuhl für Neuere Geschichte
DFG-Projekt »Märkte-Netzwerke-Räume«
Fischstr. 5/7
D–96045 Bamberg

Anmeldung direkt bei der Schwabenakademie Irsee

www.schwabenakademie.de/programm/thematisch.php?rowid=1177
Redaktion
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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