Bilder des Jüdischen. Selbst- und Fremdzuschreibungen im 20. und 21. Jahrhundert

Bilder des Jüdischen. Selbst- und Fremdzuschreibungen im 20. und 21. Jahrhundert

Veranstalter
Lea Wohl und Juliane Sucker, Mitglieder Ismar Elbogen Netzwerk für jüdische Kulturgeschichte e.V.
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.03.2011 -
Deadline
15.03.2011
Von
Ismar Elbogen Netzwerk für jüdische Kulturgeschichte e.V.

Doch was man ist, und was
Man sein muss in der Welt, das passt ja wohl
Nicht immer.
(Nathan der Weise, Lessing)

Das Magazin der großen Wochenzeitung DIE ZEIT titelte im Frühjahr 2010 „Typisch jüdisch“ und versah diese Überschrift mit einem Fragezeichen.
Doch die Frage, was „typisch jüdisch“ ist, ist eine ebenso problematische, wie aktuelle: Problematisch, weil Zuschreibungen von außen schnell in Diskriminierung und Ausgrenzung münden; aktuell, weil das Bild von Juden in Deutschland immer noch dominiert ist von dem des Holocaustopfers und von einem fremden Exotismus. Für eine fruchtbare Auseinandersetzung mit deutsch-jüdischer Kulturgeschichte, Nationalsozialismus und Holocaust ist ein differenziertes Bild von Juden unverzichtbar.

Fragt man nach dem, was „Jüdischsein“, „jüdische Identität“ oder „das Jüdische“ eigentlich ausmacht, gerät man einerseits in das Fahrwasser einer Debatte, inwiefern die Verwendung des Identitätsbegriffs nach seinem inflationären Gebrauch noch eine nützliche Analysekategorie darstellt. Andererseits wird schnell deutlich, dass es keine homogenen Kollektividentitäten zu entdecken gibt, sondern vielmehr ein patchworkartiges Bild, das sich aus unterschiedlichen Selbst- und Fremdzuschreibungen zusammensetzt. Dabei sind sowohl Selbstbeschreibungen als auch Zuschreibungen von außen in ihren inhaltlichen Entwürfen und Intentionen zutiefst heterogen. Um zu differenzierten Bildern von Juden und "dem Jüdischen" zu gelangen, will die geplante Publikation nach unterschiedlichen Aspekten von Bildern des Jüdischen fragen: Wer entwirft solche Bilder und mit welcher Intention? Welche Brüche weisen diese Bilder auf? Welche Diskurse werden über sie geführt? Welche Konflikte entstehen für den jeweiligen Autor, den Betroffenen oder innerhalb des zugehörigen Diskurses?

Wir suchen Beiträge, die auf unterschiedliche Weise den Umgang mit „dem Jüdischen“ im 20. und 21. Jahrhundert in den Blick nehmen. Es geht darum, wen und was diese Bilder inhaltlich als „jüdisch“ stilisieren, in welche Zusammenhänge sie Jüdischsein stellen, aber auch darum, wer als Autor solcher Bilder mit welchen Intentionen auszumachen ist, wie diese Bilder gesellschaftlich rezipiert werden und welche gesellschaftlichen Diskurse oder Konflikte sie initiieren oder prägen.
Die vielfältigen Zugänge, die die Problem- und Fragestellung bietet, resultieren aus dem Themenkomplex selbst, sind Selbst- und Fremdzuschreibungen „des Jüdischen“ doch nicht nur für die Literatur- und Kulturwissenschaften, sondern auch für die Geschichts-, Sozial- und Politikwissenschaften interessant. Bei der Auswahl der Beiträge wird also versucht, interdisziplinär und komparatistisch vorzugehen.

Interessierte sind herzlich eingeladen, bis zum 15. März 2011 ein Abstract (max. 2 Seiten) und eine kurze Biographie (max. 30 Zeilen) in elektronischer Form (Word- oder pdf Dokument) an die Herausgeberinnen, Lea Wohl und Juliane Sucker, zu schicken: juden.bilder@elbogen.org
Die Bekanntgabe der akzeptierten Beiträge erfolgt Mitte April 2011 per Email. Die Beiträge (Umfang nach individueller Absprache, mindestens aber 12 Druckseiten) sollten bis zum 30. September 2011 vorliegen.

Für weitere Informationen und bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Herausgeberinnen (unter der oben genannten Email-Adresse).

Programm

Kontakt

Juliane Sucker

Ismar Elbogen Netzwerk für jüdische Kulturgeschichte e.V., Postfach 1312, 14733 Brandenburg

juden.bilder@elbogen.org

http://elbogen.org/projekte/judenbilder
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung