Intellektueller Imperialismus Europas? Das Beispiel deutscher Forschungen zu Afrika und Lateinamerika im 19. und 20. Jahrhundert. 4. ZEUS-Doktorandentag

Intellektueller Imperialismus Europas? Das Beispiel deutscher Forschungen zu Afrika und Lateinamerika im 19. und 20. Jahrhundert. 4. ZEUS-Doktorandentag

Veranstalter
Zentrum für Vergleichende Europäische Studien (ZEUS), Universität zu Köln Organisation: Anne-Kathrin Horstmann, Hinnerk Onken, Kathrin Reinert
Veranstaltungsort
Universität zu Köln, Philosophikum, Neuer Seminarraum des Historischen Instituts
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.01.2011 - 21.01.2011
Deadline
14.01.2011
Von
Onken, Hinnerk

Der 4. ZEUS-Doktorandentag widmet sich anhand des deutschen Beispiels dem Zusammenhang von Wissenschaft und europäischer Expansion im 19. und 20. Jahrhundert.

Zu dieser Zeit befand sich die deutsche Human- und Naturwissenschaft auf einem Höhepunkt ihres nationalen und internationalen Engagements und entsprechender Reputation. Disziplinen wie die Archäologie, Ethnologie, Anthropologie, Geografie oder Medizin erhielten maßgebliche Impulse für ihre theoretische und methodische Entwicklung seit Mitte des 19. Jahrhunderts aus Preußen und anderen Ländern des späteren Deutschen Reiches.

Darüber hinaus sorgten außenpolitische Entwicklungen wie die Einrichtung so genannter „Schutzgebiete“ in Afrika oder Asien für Bedingungen, die eine Entfaltung der Wissenschaften unter den besonderen Bedingungen des Kolonialismus ermöglichten. Doch nicht nur in den deutschen Kolonien engagierten sich Forscher aus dem Deutschen Reich. Auch in vielen Staaten Lateinamerikas, die in jenen Tagen ihre einhundertjährige Unabhängigkeit von Spanien feierten, forschten Deutsche und traten – allerdings als nicht immer unumstrittene – Institutionsgründer im Bereich der akademischen und musealen Forschung und Lehre insbesondere in den Disziplinen der Archäologie und Anthropologie auf.

Warum jedoch beschäftigten sich Forscher und ganze Wissenschaftszweige in Europa mit „außereuropäischen“ Kulturen? Welche Absichten steckten dahinter? Inwiefern standen diese Entwicklungen mit den außenpolitischen Bestrebungen des deutschen Reiches in Zusammenhang?

Innerhalb der Forschung gibt es verschiedene Begrifflichkeiten und Ansätze, welche die wissenschaftliche Beschäftigung mit „Außereuropa“ im Zuge von Imperialismus („intellectual imperialism“) und Kolonialismus („scientific colonialism“) zu fassen versuchen. Diese sollen anhand einer gemeinsamen Textgrundlage erarbeitet, diskutiert und kritisch hinterfragt werden.

Als Referentin konnte Dr. Anja Laukötter vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin gewonnen werden. Sie wird am Beispiel der Völkerkundemuseen, die innerhalb der etablierten deutschen Museumslandschaft mit ihren herausragenden Zentren Berlin, Hamburg oder München eine wichtige Rolle spielten, ein anschauliches Beispiel für den Umgang mit außereuropäischen Objekten und Kulturen im Deutschen Reich bieten.

Der ZEUS-Doktorandentag richtet sich an Forschende, die sich mit Themen der Wissen(schaft)s- und Diskursgeschichte in kolonialen / imperialen Zusammenhängen des 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigen. Wir laden alle DoktorandInnen aus den Fächern (Wissenschafts-) Geschichte, Ethnologie/Anthropologie, Literatur- und Kulturwissenschaften sowie alle Interessierten herzlich zur Diskussion und zum Austausch nach Köln ein.

Die ZEUS-Doktorandengruppe bietet ein Betreuungs- und Weiterbildungsangebot zum Themenfeld „Europäische Studien“ jenseits der disziplinären Ausbildung und versteht sich als ein offener Reflexions- und Diskussionsort.

Um Anmeldung wird gebeten: onkenh@uni-koeln.de

Programm

Kontakt

Hinnerk Onken

Universität zu Köln, Historisches Institut, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln

onkenh@uni-koeln.de

http://www.zeus.phil-fak.uni-koeln.de/
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung