Genetik, Antisemitismus, jüdische Identität

Genetik, Antisemitismus, jüdische Identität

Veranstalter
Centrum für Jüdische Studien Graz
Veranstaltungsort
Universität Graz
Ort
Graz
Land
Austria
Vom - Bis
04.03.2011 - 05.03.2011
Deadline
20.01.2011
Website
Von
Klaus Hödl

Auf die Frage, wie jüdische Identität umschrieben werden könne, gibt es eine Vielzahl von Antworten. Gleichwohl scheint es seit einiger Zeit eine Tendenz zu gegeben, sie in der einen oder anderen Weise zu essenzialisieren bzw. somatisch festzumachen. Genetische Studien, die nicht nur zum Schutz von bestimmten Krankheiten, die unter Juden besonders häufig vorkommen sollen, sondern auch zur Feststellung gewisser Abstammungslinien betrieben werden, könnten als Beleg dieser Entwicklung gelesen werden. Auch die im letzten Jahr durch Medien bekannt gewordene Weigerung der orthodoxen Jewish Free School in London, einen Schüler aufzunehmen, weil dessen Mutter keine geborene Jüdin und dann lediglich vor einem nichtorthodoxen Beit Din zum Judentum konvertiert sei, mag als Hinweis dafür gelten. Nicht zuletzt können auch die Debatten in Israel, ob alle zum Judentum konvertierten Einwanderer/-innen die Staatsbürgerschaft erhalten sollen, als Teil dieser Tendenz aufgefasst werden.
Der Workshop geht der Frage nach, ob die Einschätzung, dass gegenwärtig eine Verengung und bestimmte Form von Essenzialisierung jüdischer Identität zu beobachten sei, richtig ist? Haben genetische Studien über Juden dazu beigetragen? Wie sehen religiös-orthodoxe oder liberale jüdische Stellungnahmen aus, und wie stellt sich der größere zeitgenössische Kontext dar, in dem diese Entwicklung scheinbar stattfindet?
Und nicht zuletzt lässt sich auch fragen, ob sich im zeitgenössischen Antisemitismus vermehrt Hinweise feststellen lassen, dass er Diskurse über sog. jüdische Gene aufgreift? Gibt es vielleicht Anzeichen für einen neuen rassischen Antisemitismus?
Der interdisziplinär ausgerichtete Workshop findet am 4./5. März 2011 an der Universität Graz statt. Interessierte ReferentInnen sollen sich mit einem kurzen Abstract und Angaben zur Biographie an Klaus Hödl vom Centrum für Jüdische Studien wenden: klaus.hoedl@uni-graz.at Deadline: 20. 1. 2011.

Programm

Kontakt

Klaus Hödl

Centrum für Jüdische Studien, Universiät Graz, Attemsgasse 8, A-8010 Graz
Attemsgasse 8, A-8010 Graz

klaus.hoedl@uni-graz.at


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