Krobnitzer Gespräche: Preußische Tugenden

Krobnitzer Gespräche: Preußische Tugenden

Veranstalter
Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH
Veranstaltungsort
Schloss Krobnitz
Ort
Reichenbach (Oberlausitz)
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.12.2010 -
Von
Martin Munke, Abt. Handschriften, Alte Drucke und Landeskunde, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Bereits als 13-jähriger trat Albrecht Theodor Emil Graf von Roon in die Kadettenanstalt zu Kulm ein. Damit begann eine militärische Laufbahn, die ihn später in höchste politische Ämter führen sollte. In den 1830er Jahren publizierte er als Mitglied des Generalstabes Werke zur Militärtopographie, die in Fachkreisen große Beachtung fanden. Bei Ausbruch der Revolution 1848 nahm er als Truppenoffizier an der Niederschlagung der Aufstände in Baden teil. Im Jahr 1850 erhielt er im Rang eines Oberstleutnants das Kommando über das 33. Infanterie-Regiment, dem Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1889 den Ehrennamen „Graf Roon“ verlieh. Seine in den folgenden Jahren gesammelten militärischen Erfahrungen ließen ihn erkennen, dass Preußens Heer den Anforderungen an eine moderne Kriegsführung nicht mehr genügte. Mit der Denkschrift zur „vaterländischen Heeresverfassung“ lieferte er 1858 den theoretischen Grundstein für die Umgestaltung der Armee, löste aber in der Folge einen Verfassungskonflikt aus. Das mehrheitlich liberale Parlament verweigerte König Wilhelm I. die notwendigen Haushaltmittel. Roon, inzwischen seit 1859 Kriegsminister und 1861 zugleich Marineminister, empfahl dem preußischen König als Ausweg aus der Krise die Berufung Otto von Bismarcks zum Ministerpräsidenten. Bismarck setzte schließlich die Heeresreform gegen das Parlament durch. Bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 übernahm der Chef des Generalstabes, Helmuth von Moltke, die militärische Führung der Armee und Albrecht von Roon stellte technische Ausrüstung, Organisation, Ausbildung und Verwaltung des Heeres sicher. 1873 erfolgte Roons Ernennung zum Generalfeldmarschall sowie seine Berufung zum preußischen Ministerpräsidenten. Aus gesundheitlichen Gründen gab er alle öffentlichen Ämter bereits im November 1873 zurück und ging in den Ruhestand. Nach dem Verkauf seiner Berliner Güter baute er sich in Niederschlesien Schloss Krobnitz als Alterssitz aus. Graf von Roon fand dort auch seine letzte Ruhestätte.

Das Symposium am 2. Dezember 2011 an dieser Stätte will als Auftaktveranstaltung der „Krobnitzer Gespräche“ einerseits das Wirken und Nachwirken von Roon untersuchen, andererseits allgemein nach der Bedeutung von „preußischen Tugenden“, wie sie Roon verkörperte, in der heutigen Zeit fragen.

Programm

10.00 Uhr: Begrüßung (Dr. Peter Heinrich, Leiter der Verbandsverwaltung des Regionalen Planungsverbandes Oberlausitz-Niederschlesien)

10.05 Uhr: Grußworte (Bernd Lange, Landrat des Landkreises Görlitz; Dr. Jens Baumann, Sächsisches Staatsministerium des Innern)

10.15 Uhr: Die preußischen Tugenden heute (Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, TU Chemnitz)

11.00 Uhr: Preußen und Polen (Dr. Slawomir Tryc, I. Botschaftsrat für Kultur in der Polnischen Botschaft in Berlin a.D.; Wrocław; Kolegium Karkonoskie in Jelenia Góra)

13.15 Uhr: Zur Geschichte des Schlosses Krobnitz (Dr. Steffen Menzel, Geschäftsführer der Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbundes gGmbH, Krobnitz)

14.00 Uhr: Periculum in mora. Zum Charakter und der historischen Rolle Albrecht von Roons (PD Dr. Dierk Walter, Hamburger Institut für Sozialforschung)

14.45 Uhr: Roon und Pommern (Dr. Ludwig Biewer, Direktor des Archives des Auswärtigen Amtes Berlin)

16.00 Uhr: Moltke und Roon – Kameraden und Konkurrenten (Dr. Jochen Thies, Historiker und Publizist, Berlin)

16.45 Uhr: Roon und die Einigungskriege (Dr. Hendrik Thoss, TU Chemnitz)

Kontakt

Steffen Menzel

Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH

Am Friedenstal 5, 02894 Reichenbach OT Krobnitz

+49 (035828) 88700
+49 (035828) 88701
info@museumsverbund-ol.de

http://www.museumsverbund-ol.de
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Deutsch
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