Zeitgeschichtliches Lernen in der Grundschule und in Klasse 5 und 6: Jüdische Geschichte und Gegenwart, Nationalsozialismus und Antisemitismus

Zeitgeschichtliches Lernen in der Grundschule und in Klasse 5 und 6: Jüdische Geschichte und Gegenwart, Nationalsozialismus und Antisemitismus

Veranstalter
Institut für Erziehungswissenschaften, Abteilung Grundschulpädagogik der Humboldt-Universität zu Berlin; Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin
Veranstaltungsort
Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.04.2011 - 09.04.2011
Deadline
31.01.2011
Website
Von
Enzenbach, Isabel

In den vergangenen 15 Jahren wurde diskutiert, ob und wie mit Kindern in der Grundschule und den Klassen 5 und 6 Nationalsozialismus und die nationalsozialistische Judenverfolgung thematisiert werden können. Die fundamentale Diskussion nach dem „Ja oder Nein“ eines solchen Unterrichts kann inzwischen als abgeschlossen angesehen werden. Die Tagung Zeitgeschichtliches Lernen in der Grundschule und in Klasse 5 und 6: Jüdische Geschichte und Gegenwart, Nationalsozialismus und Antisemitismus richtet daher den Fokus auf schulische und außerschulische pädagogische Konkretionen und die in aktuellen empirischen Forschungsarbeiten beschriebene weit verbreitete Unterrichtspraxis zu Nationalsozialismus und dem Völkermord an den europäischen Juden. Im Vordergrund der bislang dokumentierten Unterrichtsvorhaben stehen fast ausschließlich jüdische Opfer. Damit beinhaltet der Unterricht häufig erste Lerneinheiten zu jüdischer Geschichte und jüdischem Leben, die in der Regel in Verknüpfung mit der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden eingeführt werden. Aus diesem Grund ist auch der Unterricht zu jüdischer Geschichte und Gegenwart Gegenstand der Tagung.

Die Unterrichtspraxis zum Nationalsozialismus und damit verbundenen Themen in der Grundschule wird bislang kaum fachlich und fachdidaktisch begleitet. Ziel der Tagung ist, die Kluft zwischen pädagogischer Praxis und fachlichen sowie fachdidaktischen Reflektionen zu verkleinern. Es geht darum, Konzepte und Erfahrungen der pädagogischen Arbeit zu diskutieren und einer kritischen Analyse zu unterziehen. Die bislang fehlende fachliche Begründung, welche Opfergruppen und Aspekte der Verfolgung, Vernichtung oder des Herrschaftssystems thematisiert werden, soll entwickelt werden.
Besonderes Augenmerk wird auf fächerübergreifendes Lernen in Projekten (z.B. an biographischen Erzählungen, durch die Lektüre von Kinder- bzw. Jugendbüchern) und auf außerschulische Lernorte (z.B. regionalgeschichtliche Erinnerungsstätten) gelegt. Grundlage für die Konferenz sind die Anforderungen der Einwanderungsgesellschaft. Zeitgeschichtliches Lernen darf sich auch in dieser Altersgruppe nicht auf ein nationalgeschichtliches Narrativ beschränken, sondern muss den Fragen, Erfahrungen und Familienerzählungen aller Schüler Raum geben. Die Tagung möchte Unterrichtsvorschläge aus entwicklungspsychologischer sowie sachunterrichts- und geschichtsdidaktischer Sicht analysieren und schließlich empfehlenswerte Praxisbeispiele für die verschiedenen thematischen Bereiche des Handlungsfeldes verbreiten.

Willkommen sind Vortrags- bzw. Workshopangebote aus der schulischen und außerschulischen pädagogischen Praxis (Unterrichtsentwürfe, Konzepte aus der Museums- und Gedenkstättenpädagogik, Stadtrundgänge, etc.), aus den Fachdidaktiken und den fachlichen Bezugsdisziplinen (Jüdische Studien, Zeitgeschichte, Antisemitismusforschung, Kinder- und Jugendliteraturforschung, Bildungsforschung).

Wir bitten um Vorschläge im Umfang von ca. 500 Wörtern bis zum 31.01. 2011 per Email an: Dr. Isabel Enzenbach, Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin: enz@zfa.kgw.tu-berlin.de

Programm

Kontakt

Isabel Enzenbach

Zentrum für Antisemitismusforschung TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin

+49-30-3147971

enz@zfa.kgw.tu-berlin.de


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