Integration religiöser Vielfalt von der Antike bis zur Gegenwart

Integration religiöser Vielfalt von der Antike bis zur Gegenwart

Veranstalter
Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger
Veranstaltungsort
Fürstenberghaus (Domplatz 20-22), Hörsaal F2
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.10.2010 - 08.02.2011
Von
Zentrum für Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters "Religion und Politik"

Religiöse Vielfalt erscheint vielen heute – wieder – als Problem, obwohl doch die moderne Trennung von Staat und Kirche die Religion zu einer rechtlich geschützten Privatsache und religiöse Toleranz zu einer Selbstverständlichkeit gemacht hat. Warum kann es trotzdem schwierig sein, wenn Menschen verschiedener Glaubensüberzeugungen und Glaubenspraktiken in ein und derselben Gesellschaft zusammenleben? Und wie lassen sich solche Schwierigkeiten überwinden?

Um das besser zu verstehen, ist ein Blick in andere Epochen und Kulturen hilfreich. Denn dass alle Mitglieder einer politischen Gemeinschaft den gleichen Glauben haben und den gleichen Kult praktizieren, ist historisch gesehen eine seltene Ausnahme. Die Regel ist vielmehr religiöse Vielfalt. Ob das als Problem empfunden wird, ob es im Alltag zu Konflikten führt, ob und wie diese Konflikte gelöst werden, hängt von vielen Faktoren ab – zum Beispiel von den Auswirkungen einer Religion auf das Alltagsleben, von der sozialen Lage ihrer Mitglieder, von den religiösen Mehrheitsverhältnissen in der Gesellschaft oder von der Rolle der Religion für die politische Herrschaft.

Die öffentliche Ringvorlesung "Integration religiöser Vielfalt von der Antike bis zur Gegenwart" des Münsteraner Exzellenzclusters "Religion und Politik" beleuchtet den Umgang mit religiösem Pluralismus in verschiedenen Epochen und Kulturen: vom alttestamentlichen Orient über das Römische Reich der Antike, das vormoderne China und Indien, das mittelalterliche Europa und die Konfessionskonflikte der Frühen Neuzeit bis schließlich hin zu den Problemen religiöser Vielfalt heute. Zu Wort kommen ganz verschiedene wissenschaftliche Disziplinen: Geschichte, Theologie, Religionswissenschaft, Ethnologie, Jura und Soziologie.

Zeit:
Wintersemester 2010/2011
ab dem 26. Oktober wöchentlich
Di 18:00 – 20:00

Ort:
Fürstenberghaus
Hörsaal F2
Domplatz 20-22
48143 Münster

Programm

26.10.10
Barbara Stollberg-Rilinger, Münster
Nach dem Westfälischen Frieden – Wie gut vertrugen sich die
Konfessionsgruppen im Römisch-Deutschen Reich?
(Der Vortrag ist Teil der Reihe "Dialoge zum Frieden" der Stadt
Münster.)

02.11.10
Reinhard Achenbach, Münster
Zwischen Mose und Zarathustra. Zur gesellschaftlichen Stellung der Juden im antiken Perserreich

09.11.10
Perry Schmidt-Leukel, Münster
Hinduistisch-buddhistische Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart

16.11.10
Michael Borgolte, Berlin
Juden, Christen und Muslime im Mittelalter

23.11.10
Helene Basu, Münster
Religiöse Vielfalt in indischen Regionalkönigreichen (16.-20.
Jahrhundert): Hindu-Könige, muslimische Heilige und Jaina-Propheten

30.11.10
Detlef Pollack, Münster
Die Akzeptanz religiöser Vielfalt heute. Ein Vergleich ausgewählter
europäischer Länder

07.12.10
Hubert Seiwert, Leipzig
Religion und Staat im vormodernen China

14.12.10
Olaf Blaschke, Trier
Konfessionelle Koexistenz und Konflikt in der Kulturkampfzeit

21.12.10
Angelos Chaniotis, Oxford
Jenseits des Marktes der Religionen. Kultgemeinden als "emotional
communities" im römischen Osten

04.01.11
Etienne François, Berlin
Miteinander in und trotz der Trennung: Katholiken und Protestanten in
den paritätischen Reichsstädten (17.-18. Jahrhundert)

11.01.11
Monika Wohlrab-Sahr, Leipzig
Säkularität und religiöse Vielfalt: Eine Annäherung an Spannungslinien
der Gegenwart

18.01.11
Janbernd Oebbecke, Münster
Der islamische Religionsunterricht und die Integration des Islam in
Deutschland

25.01.11
Navid Kermani, Frankfurt am Main
Deutsche und Muslime. Über Verständigungen und Missverständnisse

01.02.11
Regina Grundmann, Münster
Die Freundschaft zwischen Mendelssohn und Lessing – ein Vorbild für das Miteinander von Juden und Christen im deutschen Bildungsbürgertum

08.02.2011
Rainer Forst, Frankfurt/Main
Toleranz und Integration. Lehren aus der Vergangenheit für die Gegenwart

Kontakt

Viola van Melis

Zentrum für Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters "Religion und Politik"
Johannisstraße 1-4, 48143 Münster
+49 (0)251 83-23376
+49 (0)251 83-23246
religionundpolitik@uni-muenster.de

http://www.religionundpolitik.de