Die Kunst und das Empfindungsvermögen - Zur Genealogie der künstlerischen Kognition in der französischen und deutschen Ästhetik des 18. Jahrhunderts

Die Kunst und das Empfindungsvermögen - Zur Genealogie der künstlerischen Kognition in der französischen und deutschen Ästhetik des 18. Jahrhunderts

Veranstalter
Centre Marc Bloch, Berlin Seminar für Deutsche Philologie, Göttingen
Veranstaltungsort
Centre Marc Bloch; Friedrichstrasse 191; 10117 Berlin (U-Bahnstation : Stadtmitte); 3. Etage, Georg-Simmel-Saal
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.10.2010 - 08.10.2010
Von
Martin Hinze

Wie funktioniert die sinnliche Wahrnehmung ? Welche Rolle spielt die Kunst in der Entwicklung des sinnlichen Vermögens und in der Erziehung des Menschen überhaupt? Ziel dieser Tagung ist es, zu untersuchen, wie deutsche und französische Autoren des 18. Jahrhunderts diese Fragen zu beantworten versucht haben. Die Denker der Aufklärung (von Wolff bis Kant, über Bodmer, Breitinger, Baumgarten, Sulzer, Moritz und viele andere) hatten in dem Moment, wo sie die Ästhetik “erfanden”, eine neue Darstellung des Menschen umrissen, in der das Empfindungsvermögen eine neue Rolle spielen sollte. Von einer animalischen Kraft, die Mensch und Tier gemein ist, entwickelt sich das Empfindungsvermögen hin zu einer rein menschlichen Fähigkeit und wird sogar zu einem Schlüssel des Verständnisses des “ganzen Menschen”. Diese Entwicklung wurde im 18. Jahrhundert von französischen Schriften vorbereitet, begleitet und weitergeführt. Das geplante Treffen soll dazu dienen, diese komplexe Entwicklung zu beleuchten, und wird dabei sowohl ideengeschichtliche als auch systematische Perspektiven verbinden, die die vielfachen Beziehungen der Aufklärung mit zeitgenössischen Forschungen über die Mechanismen der Wissensbildung untersuchen.

Die Tagung wird mit der Unterstützung der DFG und der ANR veranstaltet.

Programm

6. Oktober 2010

17:00-18:30

Eröffnungsvortrag : Jean-Marie Schaeffer (EHESS, Paris) : Sensibilité, connaissance et émotions : éléments pour une conception “naturaliste” de la relation esthétique

Abendessen

7. Oktober 2010

9:00 –13:00

Daniel Dumouchel (Université de Montréal, Canada) : Les fonctions du sentiment. À propos de la cohérence de la théorie du goût dans les Réflexions critiques de l’abbé Dubos

Annabel Falkenhagen (Universität Göttingen) : Zum Zusammenhang von Sinnesempfindung und Gefühl in der Poetik Bodmers und Breitingers

Stefanie Buchenau (Université Paris 8) : Baumgartens Ästhetik : Sinnlichkeit als Dichtungsvermögen

Carsten Zelle (Ruhr-Universität Bochum) : Empfindungen und innerer Sinn in Physiologie und empirischer Psychologie um 1750

Mittagessen

15:00 – 18:00

Elisabeth Decultot (Centre Marc Bloch, CNRS, Berlin) : Von einer Theorie des Empfindungsvermögens zu einer Theorie der Kunst. Zu Johann Georg Sulzers psychologischen und ästhetischen Schriften

Clara Pacquet (Centre Marc Bloch, Berlin) : Le sentiment de l'achèvement dans l'œuvre de Karl Philipp Moritz

Ulrike Zeuch (Universität Göttingen/Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel) : “[...] von der ausgelassensten Sinnlichkeit bis zur geistigsten Geistigkeit”: Empfindung in Friedrich Schlegels Lucinde

8. Oktober 2010

9:00-13:00

Dietmar Till (Freie Universität Berlin) : Friedrich Justus Riedels “Philosophie des Geschmacks”

Denis Thouard (Centre Marc Bloch, CNRS, Berlin) : L'invention du sentiment chez Kant

Gerhard Lauer (Universität Göttingen) : Die Sinne und die Einbildungskraft. Johann Gebhard Ehrenreich Maaß und die Frühgeschichte der Psychologie

Pascal Griener (Université de Neuchâtel, Suisse) : Le laboratoire Düsseldorf. Georg Forster et la contemplation de l'oeuvre d'art comme expérience, entre Allemagne, France et Angleterre

Mittagessen

Kontakt

Martin.Hinze@gmx.org

http://www.aesthetik.uni-goettingen.de
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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