Prähistorische und antike Göttinnen. Befunde – Interpretation – Rezeption

Prähistorische und antike Göttinnen. Befunde – Interpretation – Rezeption

Veranstalter
FemArc-Netzwerk archäologisch arbeitender Frauen e.V.; Städtische Museen Heilbronn, Archäologische Sammlung
Veranstaltungsort
Städtische Museen, Archäologische Sammlung
Ort
Heilbronn
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.03.2011 - 27.03.2011
Deadline
31.07.2010
Von
Julia K. Koch

Aus Anlass des 20jährigen Bestehens unseres Netzwerkes möchten wir in Kooperation mit den Städtischen Museen Heilbronn zu einer Tagung einladen, die dieses Mal weder die Lebenswelt der prähistorischen und antiken Frauen noch die Berufswelt der Archäologinnen zum Thema hat, sondern Göttinnen der Vorgeschichte in den Mittelpunkt stellen soll. Während in der Archäologie der mediterranere Kulturen Göttinnen aufgrund der zahlreichen Schrift- und Bildquelle ein immer beachtetes Forschungsthema waren, scheint auf Seiten der Archäologie schriftloser Kulturgruppen selten der Schritt über die Identifizierung von Göttinnenbildern hinaus gewagt zu werden.

Der Schwerpunkt ruht auf einer archäologischen Annäherung an die prähistorische und antike Verehrung von Göttinnen, wobei der regionale und zeitliche Rahmen den Vorderen Orient und Europa vom Paläolithikum bis zur Spätantike umfassen soll, um ein Vergleich des regional unterschiedlichen Forschungsstandes zu erreichen.

Mit den Vorträgen können folgende Themen und Fragen aufgegriffen werden:
- Nachweis von Göttinnen ohne und mit schriftlichen Quellen: Welches Material lässt eine Rekonstruktion von Göttinnenverehrung zu? Wie werden insbesondere bildliche Quellen interpretiert?
- Zeitliche Dimension: Welche Veränderungen sind bei den zugeordneten Attributen und Darstellungsweise zu bemerken? Können daraus Veränderungen im Bereich der „Zuständigkeiten“ rekonstruiert werden?
- Regionaler Kontext: Wie kann die Ausbreitung der Verehrung von Göttinnen rekonstruiert werden? Wie erfolgt die Übernahme und Akkulturation des Kultes in den aufnehmenden Kulturgruppen?
- TrägerInnen des Kultes: Wie können Riten rekonstruiert werden? Zeigen Riten bei weiblichen und männlichen Gottheiten Differenzen? Gibt es Unterschiede im rituellen Verhalten von weiblichen und männlichen Personen?
- Neuzeitliche und moderne Rezeption der Göttinnenkulte: In welchen Formen werden prähistorische und antike Göttinnen in der europäischen Geisteswelt seit der Renaissance rezipiert?
Neben Beiträgen aus allen archäologischen Fächern sind auch Vorträge aus den historischen und religionswissenschaftlichen Nachbarwissenschaften willkommen.

Die Vorträge sollten eine Länge von 20 min nicht überschreiten. Tagungssprache ist Deutsch und Englisch. Eine Übernahme der Reise- und Übernachtungskosten für die Referentinnen kann bisher nicht zugesichert werden.

Programm

Kontakt

Dr. Julia Koch
Professur für Ur- und Frühgeschichte Universität Leipzig
Ritterstr. 15, 04129 Leipzig

jkkoch@uni-leipzig.de

http://www.femarc.de/Netzwerk/index.html