Krieg und Frieden. 100 Jahre Ausserordentlicher Kongress der Sozialistischen Internationale „Gegen den Krieg“ von 1912 in Basel und die Frage des Friedens heute

Krieg und Frieden. 100 Jahre Ausserordentlicher Kongress der Sozialistischen Internationale „Gegen den Krieg“ von 1912 in Basel und die Frage des Friedens heute

Veranstalter
Universität Basel, Historisches Seminar und Institut für Soziologie
Veranstaltungsort
Ort
Basel
Land
Switzerland
Vom - Bis
23.11.2012 - 24.11.2012
Deadline
15.10.2010
Website
Von
Laura Polexe, Historisches Seminar, Universität Basel

Das Problem eines aufkommenden Krieges wurde ab 1905 das beherrschende Thema in der Sozialistischen Internationale. Zwar hatte man das Problem des Krieges und seiner Verhinderung schon seit der Gründung in unterschiedlichen Resolutionen vermerkt, dieses Thema wurde aber auf den Kongressen eher am Rande, wenn überhaupt, behandelt.

Im November 1912 fand in Basel der „Ausserordentliche Internationale Sozialistenkongress“ oder „Friedenskongress der Sozialistischen Internationale“ statt.

Nicht nur die große Zahl der 555 Delegierten aus 23 Ländern war beeindruckend, sondern auch die Resonanz des Friedensmarsches durch das Zentrum der Stadt Basel sowie die Ansprachen von Jean Jaurès, James Keir Hardie, Victor Adler und anderen anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung im Basler Münster am 24. November 1912. Die Inszenierung des Kongresses und das Friedensmanifest von Basel hinterließen in ganz Europa einen gewaltigen Eindruck und gehörten noch während Jahrzehnten zu den besten Erinnerungen der sozialistischen Bewegung. Mit dem Thema des Krieges erhielt die Internationale eine zündende und aktuelle Zielsetzung, die zu einer intensiveren internationalen Zusammenarbeit der Parteien führte. Mittels großer, international angelegter Demonstrationen gegen den Krieg wurde der internationale Gedanke belebt und in breitere Kreise der sozialistischen Bewegung hinein getragen.

Anlässlich des 100. Jubiläums des Basler Friedenskongresses laden die Universität Basel, vertreten durch das Historische Seminar und das Institut für Soziologie, sowie die Stiftung für Sozialgeschichte Osteuropas zur Tagung „Krieg und Frieden. 100 Jahre Ausserordentlicher Kongress „Gegen den Krieg“ der Sozialistischen Internationale von 1912 in Basel und die Frage des Friedens heute“ ein.

Die Konferenz soll folgende Themenschwerpunkte haben:

- Geschichte und Bedeutung des Kongresses von 1912 (Wahrnehmung der Balkankriege und der allgemeinen Kriegsgefahr; Sozialistische Internationale, Sozialdemokratie und Armee; Problematik des August 1914; Nationalismus und Internationalismus; Biographien; Beteiligung am Kongress und Erinnerungen daran);

- Einschätzung von Kriegsursachen und Kriegsverhinderung heute (Umwelt- und andere neue Formen von Kriegen – Hintergründe und Bewältigungsversuche, Stand der Friedens- und Konfliktforschung);

- Aktualität des Kongresses von 1912 für die heutige Situation und für künftige Perspektiven (demokratische Alternativen zu neuen Autoritarismen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und zur militärischen und ideologischen Aufrüstung).

Willkommen sind demnach (Nachwuchs-)WissenschaftlerInnen, die sich mit der Geschichte der Sozialismen und mit Friedensforschung beschäftigen. Um einen möglichst trans- und interdisziplinären Dialog zu verwirklichen, freuen wir uns auf Mitwirkende aus möglichst vielen Wissenschaftsbereichen. Die Perspektive kann vom Lokalen bis zum Globalen reichen, die behandelte Epoche von den Frühsozialismen bis zum Ende der bipolaren Welt und darüber hinaus.

Wir suchen vorzugsweise interdisziplinär ausgerichtete Beiträge aus Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie, Friedens- und Konfliktforschung, Literaturwissenschaft, Gender Studies, Philosophie, Wirtschaft und Völkerrecht. Eine Publikation der Beiträge ist geplant.

Die Konferenzsprache ist Deutsch, Simultanübersetzungen sind möglich.

Unterkunft und Reisekosten werden für TeilnehmerInnen, die einen Vortrag halten, übernommen.

Bitte schicken Sie ein Abstract Ihres vorgeschlagenen Beitrags von 2000 Zeichen zu einem der drei genannten Themenschwerpunkten und einen kurzen Lebenslauf mit Publikationsliste bis zum 15.10.2010 an: Laura Polexe, Historisches Seminar der Universität Basel (laura.polexe@unibas.ch).

Basel, im April 2010
Bernard Degen, Heiko Haumann, Ueli Mäder, Laura Polexe

Programm

Kontakt

Laura Polexe

Historisches Seminar, Universität Basel

laura.polexe@unibas.ch