Vorurteil, Diskriminierung, „Antiziganismus“ am Beispiel rumänischer Roma

Vorurteil, Diskriminierung, „Antiziganismus“ am Beispiel rumänischer Roma

Veranstalter
Zentrum für Antisemitismusforschung
Veranstaltungsort
TU Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.07.2010 - 10.07.2010
Deadline
01.03.2010
Website
Von
Zentrum für Antisemitismusforschung

Zwei Jahrzehnte ambivalenter gesellschaftlicher Entwicklung prägen die osteuropäischen Gesellschaften. Sie stehen einerseits für die Liberalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, die Erlangung demokratischer Rechte sowie für den Beitritt zu Nato und Europäischer Union. Andererseits tragen sie Zeichen sozialer, politischer und kultureller Krisen. Diese ambivalenten Züge treten an den osteuropäischen Roma besonders deutlich hervor. Konnten zum einen menschen- und minderheitenrechtliche Mindeststandards sowie Elemente gesellschaftlicher und politischer Teilhabe durchgesetzt werden, so ist zum anderen ihre Lage in weiten Teilen von extremer Verarmung, Diskriminierung und rassistischer Gewalt geprägt. Dieser gesellschaftliche Zustand hat seine Protagonisten und Nutznießer und erfährt öffentliche Rechtfertigung.

Hierbei handelt es sich keineswegs um ein osteuropäisches Phänomen. Im Zuge der Ost-West-Migration seit 1990 kam es in fast allen westeuropäischen Ländern zu öffentlicher Diffamierung von Roma seitens der Medien und Politik, die auch von rassistischen Übergriffen begleitet wurden. Länderübergreifend zeigen sich vergleichbare Vorurteils- und Diskriminierungsformen.

Was aber lässt Roma regelmäßig zum Ziel von Angriffen seitens der Mehrheitsbevölkerung werden? Erfüllen sie nur eine krisenbedingte Sündenbockfunktion oder handelt es sich um die zeiträumliche Kontinuität eines europaweiten „Antiziganismus“? In beiden Fällen ist nach den historischen wie aktuellen Grundlagen zu fragen. Wie tauglich ist die Beschreibung als europaweites Phänomen und lässt sich ein gemeinsamer Diskursraum von Ost und West empirisch belegen? Wo liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Wie gestaltet sich vor diesem Hintergrund die soziale Realität, Verwaltungspraxis und Politik?

Der Fokus des Workshops liegt auf Rumänien und der Lage rumänischer Roma. Hierunter sind auch die Situation in westeuropäischen Ländern, der Umgang mit Roma und der Diskurs darüber zu fassen. Gleichfalls willkommen sind Beiträge, die der Gleichsetzung von „Rumänen“ und „Roma“ sowie deren Rückkopplungen auf Rumänien nachgehen.

Interessentinnen und Interessenten verschiedener Disziplinen werden gebeten, bis zum 01. März 2010 ein Abstract von einer Seite (ca. 1.800 Zeichen) einzureichen. Bitte senden Sie Ihr Abstract sowie einen kurzen Curriculum Vitae in deutscher oder englischer Sprache (möglichst als Word-Format) an folgende Adresse:
markus.end@zfa.kgw.tu-berlin.de.

Die Benachrichtigung der ausgewählten Referentinnen und Referenten erfolgt bis zum 31. März. Die Kosten für Anreise und Übernachtung werden vorbehaltlich der Finanzierbarkeit übernommen. Eine Veröffentlichung der Beiträge ist geplant.

Die Tagung wird veranstaltet vom Zentrum für Antisemitismusforschung. Sie findet am 09. und 10. Juli 2010 in den Räumen der Technischen Universität Berlin statt. Vortragssprachen sind Deutsch und Englisch.

Verantwortlich: Markus End, Joachim Krauß und Brigitte Mihok
Kontakt: markus.end@zfa.kgw.tu-berlin.de, joachim.krauss@jo-krauss.de, mihok@zfa.kgw.tu-berlin.de

Programm

Kontakt

Markus End

TU Berlin; Ernst-Reuter-Platz 7; 10587 Berlin

+49-(0)30-314-79870

markus.end@zfa.kgw.tu-berlin.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
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