Text und Gerechtigkeit in Spätantike und Mittelalter

Text und Gerechtigkeit in Spätantike und Mittelalter

Veranstalter
Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Veranstaltungsort
Ort
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.11.2010 - 27.11.2010
Deadline
05.04.2010
Website
Von
Gabriele Annas

Zu den Schlüsselelementen der im Kontext normativer Ordnungen geführten Legitimationsdiskurse gehören nicht zuletzt historisch konditionierte Gerechtigkeitskonzepte, deren theoretische Formulierung, Erörterung und Modifikation in enger Anlehnung an die jeweils verfügbaren gesellschaftlichen Wissensbestände – sie seien mündlich tradiert oder schriftlich fixiert – erfolgte. Vor dem Hintergrund dieses interaktiven Zusammenspiels von normativen Ordnungen, Wissensformationen und Gerechtigkeitsnarrativen soll im Rahmen eines vornehmlich von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern bestrittenen Workshops der Zusammenhang zwischen „Text und Gerechtigkeit“ unter ideen-, politik- und rechtsgeschichtlichen Gesichtspunkten epochenübergreifend – mit Blick auf Spätantike und Mittelalter – diskutiert werden. Im Mittelpunkt der Überlegungen steht dabei jedoch nicht das in der rechtshistorischen und kriminalitätsgeschichtlichen Forschung bereits verschiedentlich thematisierte Verhältnis von Normen, Rechtsbruch und Sanktionen, von Gesetzestext und Rechtspraxis („Richten nach Gnade oder nach Recht“), sondern die Frage, wie – in welchem Umfang und auf welche Weise – bestimmte autoritative Texte, die entstehen, entdeckt oder neu angeeignet werden, die gesellschaftspolitischen Vorstellungen von Gerechtigkeit beeinflussen und welche Veränderungsdynamiken das Vorhandensein eines Textes auslöst, den man respektieren muss. Welchen Einfluss hatte beispielsweise die Bibel auf Gerechtigkeitsvorstellungen der Spätantike? Welche Auswirkungen hatte die Tradition der Panegyrik? Was bedeutete die Neuentdeckung der justinianischen Rechtstexte im Hochmittelalter? Welche Konsequenzen ergaben sich aus der seit dem 13. Jahrhundert einsetzenden Rezeption der Schriften des Aristoteles (und hier namentlich der Nikomachischen Ethik) für die Gerechtigkeitslehren des Spätmittelalters? Führten neue Zugänge zur Bibel im Mittelalter zu veränderten Vorstellungen von Gerechtigkeit?
Interessenten, die mit einem entsprechenden historischen, ideen- oder rechtsgeschichtlichen Beitrag an diesem Workshop teilnehmen möchten, werden gebeten, eine etwa halb- bis einseitige Themenskizze bis zum 5. April 2010 per E-Mail bei den Organisatoren einzureichen. Reise- und Unterbringungskosten werden vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ übernommen.

Organisatoren:
Prof. Dr. Hartmut Leppin (H.Leppin@em.uni-frankfurt.de), Tel.: 069 / 79832462
Prof. Dr. Bernhard Jussen (jussen@em.uni-frankfurt.de), Tel.: 069 / 79832427
Dr. Gabriele Annas (annas@em.uni-frankfurt.de), Tel.: 069 / 79832806

Programm

Kontakt

Dr. Gabriele Annas

Goethe-Universität, Historisches Seminar
Grüneburgplatz 1, 60629 Frankfurt am Main

annas@em.uni-frankfurt.de


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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