Iupiter Dolichenus – Lokalkult und Reichsreligion im Vergleich

Iupiter Dolichenus – Lokalkult und Reichsreligion im Vergleich

Veranstalter
Prof. Dr. Engelbert Winter; Michael Blömer, M.A.; Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Exzellenzcluster 212 "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne", Projekt C 9 "Konkurrenz und Identität in polytheistischen Gesellschaften des antiken Kleinasien – Lokale Kulte zwischen Abgrenzung und Integration"
Veranstaltungsort
Öffentlicher Abendvortrag: Hörsaal F 6 im Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, 48143 Münster, Workshop: Exzellenzcluster „Religion und Politik“, Johannisstr. 1-4 (J.119), 48143 Münster
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.02.2010 - 25.02.2010
Website
Von
Michael Blömer, Klassische Archäologie, Universität Münster

In militärischem Kostüm auf einem Stier stehend erhebt Iupiter Dolichenus drohend seine Waffen, Doppelaxt und Blitzbündel. Sein Kult erlangte im Laufe des 2. Jh. n. Chr. in vielen Provinzen des Römischen Reiches große Popularität. Das angestammte Heiligtum des Gottes in Doliche (Südosttürkei) wird seit 2001 von der Forschungsstelle Asia Minor, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, untersucht. Die Resultate dieser Arbeiten vermehren kontinuierlich das Wissen über die Genese des Kultes, den Kultvollzug und die Ausstattung des Heiligtums.
Gleichzeitig haben seit dem Erscheinen des Corpus Cultus Iovis Dolicheni im Jahre 1987 eine Vielzahl neuer Funde in verschiedenen Regionen des Reiches dem Bild vom Kult des Gottes weitere Facetten hinzugefügt. Neue Forschungsdiskurse erlauben zudem eine differenziertere Betrachtung des Kultes und seiner Verbreitung. In dem Münsteraner Workshop sollen die Ergebnisse der Arbeiten in Doliche mit den aktuellen Forschungen zum Kult des Iupiter Dolichenus im Westen des Römischen Reiches zusammengeführt werden. Welcher Art war der Kontakt zwischen dem Heiligtum von Doliche und den Kultgemeinschaften im Westen des Reiches? Welche Rolle spielte die syrische Herkunft des Gottes im Bewusstsein der Anhänger und wie äußert sich diese im materiellen Befund? Welche allgemeinen und individuellen Transformationsprozesse durchläuft der Kult in den verschiedenen neuen Kontexten mit ihrer spezifischen Umwelt? Wie wirkt die Entwicklung des Gottes im Westen auf die syrische Heimat zurück? Welche integrativen Verfahren machten den Kult für eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichen Hintergrundes attraktiv? Was zeichnete den Gott von Doliche vor einer Vielzahl ähnlicher syrischer Lokalgötter aus und ermöglichte seinen großen Erfolg?
Veranstaltet wird der Workshop im Rahmen des Projekts „Konkurrenz und Identität in polytheistischen Gesellschaften des antiken Kleinasien – Lokale Kulte zwischen Abgrenzung und Integration“ des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der WWU Münster, in dem die Erforschung von Genese und Entwicklung des Kultes im Kontext des religiösen und kulturellen Umfeldes seiner Heimat von der späten Eisenzeit bis in die Spätantike einen besonderen Schwerpunkt darstellt.

Programm

Mittwoch, 24.02.2010

18.15
Öffentlicher Abendvortrag
Prof. Dr. Christian Witschel (Heidelberg)
„Orientalische“ Kulte im römischen Reich - neue Perspektiven der altertumswissenschaftlichen Forschung

Donnerstag, 25.02.2010

9.00 – 9.15
Prof. Dr. Engelbert Winter (Münster)
Begrüßung und Einführung

9.15 – 10.00
Michael Blömer, M.A. (Münster)
Doliche und sein Heiligtum in römischer Zeit

10.00 – 10.15
Dr. Margherita Facella (Pisa)
Iuno Regina Dolichena – A New Project (Alexander von Humboldt- Foundation)

10.15 – 10.45
Kaffee

10.45 – 11.30
Dr. Anna Collar (Liverpool)
Commagene, Communication and the Cult of Iupiter Dolichenus

11.30 – 12.15
Blair Fowlkes-Childs, M.A. (London/New York)
The Cult of Jupiter Dolichenus in the City of Rome: an Exploration of Local Contexts and Syrian Connections

12.30 – 13.30
Mittagspause

13.30 – 14.15
Prof. Dr. Rudolf Haensch (München)
Die Rolle und Bedeutung des Kultes des Iupiter Dolichenus für die Angehörigen des römischen Heeres

14.15 – 15.00
Prof. Dr. Detlev Kreikenbom (Mainz)
Weihende Frauen im Kult des Iupiter Dolichenus

15.00 – 15.30
Kaffepause

15.30 – 16.15
Prof. Dr. Anthony Birley (Newcastle upon Tyne)
A New Dolichenum, Inside the Fort at Vindolanda

16.15 – 17.00
Prof. Dr. Werner Jobst (Wien)
Der Kult des Iupiter Dolichenus und der Iuno Regina im Alpen- und mittleren Donauraum

17.00 – 17.45
Dr. Holger Schwarzer (Berlin)
Die Heiligtümer des Iupiter Dolichenus - Bemerkungen zur Architektur und Innenausstattung

anschließend
Abschlussdiskussion

Kontakt

Forschungsstelle Asia Minor
Georgskommende 25
48143 Münster

bloemerm@uni-muenster.de


Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
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Deutsch
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