Grenzgebiete in Ost-, Südost- und Ostmitteleuropa – Menschen im Grenzgebiet und regionale Eliten

Grenzgebiete in Ost-, Südost- und Ostmitteleuropa – Menschen im Grenzgebiet und regionale Eliten

Veranstalter
Historisches Institut der Schlesischen Universität in Kattowitz
Veranstaltungsort
Ustron
Ort
Katowice / Polen
Land
Poland
Vom - Bis
07.12.2009 - 09.12.2009
Deadline
15.11.2009
Von
Roman P. Smolorz

Probleme breit aufgefasster Grenzgebiete beschäftigen seit langem sowohl die polnischen als auch die europäischen Geschichtswissenschaften. Die Schlesische Universität, die, historisch betrachtet, in einem Grenzgebiet zwischen Kulturen, Nationalitäten, Sprachen und Religionen besteht, strebt an, Vorhaben gerade dieses Forschungsfelds zu intensivieren.
Das Ziel der Konferenz ist es, das im Titel genannte Thema zu personalisieren und Prozesse, welche sich in den hier einschlägigen Grenzgebieten abspielten, aus der Perspektive des Individuums zu beleuchten. Menschen eines Grenzgebietes bildeten und bilden eine besondere Eigenwelt, die vom Zentrum weit abgelegen ist, deren Charakteristikum die Dynamik sozialer Prozesse darstellt. Wir erwarten zum einen ein breites Spektrum von Ansichten und Einstellungen präsentiert zu bekommen, welche für die Vita der im Grenzgebiet lebenden Menschen charakteristisch sind, zum anderen auch ein breites Spektrum von Ansichten und Einstellungen der sich in diesen Gebieten herausbildenden regionalen Eliten. Diese Konferenz widmet sich Ost- und Ostmitteleuropa. Wir verstehen unter diesem Begriff einen Grenzbereich, der zwischen dem östlichen und westlichen Kultureinfluss liegt und in der Regel in dem Streifen zwischen der Ostsee und dem Balkan eingeordnet wird. Wir gehen hierbei von einer „langen Bestehensdauer“ aus. Nach der Intention der Konferenzleitung geht es um Studien und Forschungen, die thematisch vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart reichen. Anlässlich des 70. Todestages von Adalbert (Wojciech) Korfanty soll der dritte Tag der Konferenz der vorwiegenden Betrachtung seiner Persönlichkeit vor dem Hintergrund des Themas „Der Mensch eines Grenzgebietes“ gewidmet sein.

Programm

Panel I (Mittelalter und Neuzeit) an beiden Konferenztagen:
8. Dezember 2009 (Dienstag)

9.00-9.20
Begrüßung aller Gäste und offizieller Beginn der Konferenz.
9.20-9.40 Uhr
Krzysztof Nowak M.A. (Universität Breslau) – Schlesische Eliten versus westeuropäische Kulturmuster im 13. Jahrhundert.
9.40-10.00 Uhr
Prof. Dr. Błażej Śliwiński (Universität Danzig) – Im Grenzland des väterlichen Hauses, des Verlobten und des Ehegatten. Über das Problem Ryksa, Tochter Königs Przemyslaw II., und deren Weggang aus Großpolen.
10.00-10.20 Uhr
PD Dr. Marek Smoliński (Universität Danzig) – Zwischen drei Staatswesen - Der Bischof von Cammin, Herman von Gleichen, und seine Beziehungen zu den Fürsten Westpommerns sowie zu den Markgrafen von Bandenburg.

10.20-10.40 Uhr
Kaffee-/Teepause

10.40-11.00 Uhr
Natalia Dubynka M.A. (Institut der Ukrainischen Namensforschung Ivana Krip’âkeviča der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften Lemberg) – Übergangszeit in Rotreußen. Die Jahre 1349-1387 im Urteil von Ivan Krip’âkevič.
11.00-11.20 Uhr
Dr. Marek Wójcik (Universität Breslau) – Schlesische Ritterschaft – weltgewandt oder provinzbezogen? Sphragistische Zeugnisse.
11.20-11.40 Uhr
PD Dr . Jerzy Sperka (Schlesische Universität Kattowitz) – Schlesische Ritterschaft in Rotreußen am Ende des 14. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

11.40-12.00 Uhr
Kaffee-/Teepause

12.00-12.20 Uhr
Prof. Dr. Jan Tęgowski (Universität Białostock) – Die Piasten und die Gediminas. Geschichte gegenseitiger Beziehungen.
12.20-12.40 Uhr
Univ.-Prof. Dr. Sobiesław Szybkowski (Universität Danzig) – Adelselite im Gebiet von Dobrzyń am Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts.
12.40-13.00 Uhr
PD Dr. Grzegorz Jawor (Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin) – Eliten walachischer Dörfer in Kleinpolen und in Rotreußen im 15. Jahrhundert. Veränderungen und Beständigkeit.
13.00-14.00 Uhr
Diskussion

15.30 Uhr
Beginn der Nachmittagsitzung.

15.30-15.50 Uhr
Janusz Szyszka M.A. (Historisches Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften Krakau) – Gestaltungsprozesse territorialer Teilungen in Rotreußen am Beispiel des Lemberger Landes.
15.50-16.10 Uhr
Dr. Bożena Czwojdrak (Schlesische Universität Kattowitz) – Königin Zofia Holszańska im Grenzgebiet von Russia, Fürstentum Litauen und Kronpolen.
16.10-16.30 Uhr
PD Dr. Janusz Kurtyka (Institut des Nationalen Gedenkens Warschau) – Vorfahren des Herrn Michał: Das Geschlecht Wołodyjowscy im 16. Jahrhundert.

16.30-16.50 Uhr
Kaffee-/Teepause

16.50-17.10 Uhr
Marcin Grulkowski M.A. (Historisches Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften Danzig) – Gefahren auf den Handelswegen Danziger Bürger im 14. und 15. Jahrhundert.
17.10-17.30 Uhr
Univ.-Prof. Dr. Beata Możejko (Universität Danzig) – Entferntes Grenzgebiet. Königliches Preußen sowie Danzig und die Türkengefahr im Spätmittelalter.
17.30-17.50 Uhr
Univ.-Prof. Dr. Stanisław A. Sroka (Jagiellonische Universität Krakau) – Bardiów – Stadt im polnisch-ungarischen Grenzgebiet des 15. Jahrhunderts.
17.50-18.30 Uhr
Diskussion und Zusammenfassung des ersten Konferenztages.

9. Dezember 2009 (Mittwoch)
9.00 Uhr
Eröffnung des zweiten Konferenztages.

9.00-9.20 Uhr
Marta Zhuk M.A. (Institut der Ukrainischen Namensforschung Ivana Krip’âkeviča der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften Lemberg) - Władysław von Oppeln im Urteil von M. Hruschewskyj.
9.20-9.40 Uhr
Dr. Małgorzata Kołacz-Chmiel (Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin) – Bauerneliten in Polen im 15. und 16. Jahrhundert.
9.40-10.00 Uhr
Dr. Piotr Wróbel (Jagiellonische Universität Krakau) – Unterschiedliche Gesichter eines Grenzgebietes. Ragusa zwischen christlicher Welt und der Türkei im15. und Anfang des 16. Jahrhunderts.

10.00-10.30 Uhr
Kaffee-/Teepause

10.30-10.50 Uhr
Maciej Kordas M.A. (Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin) – Aus den Untersuchungen zu kleinstädtischen Eliten im Polen des 15. und 16. Jahrhunderts. (Räte und Schöffen der Stadt Kamionka im Lubliner Land).
10.50-11.10 Uhr
Bogdana Petryshak M.A. (Zentralstaatliches Historisches Archiv der Ukraine in Lemberg) – Laufbahn öffentlicher Notare in Lemberg im 15. und 16. Jahrhundert.
11.10-11.30 Uhr
Dr. Dariusz Milewski (Katholische Stefan-Kardinal-Wyszyński-Universität Warschau) – Zwischen Patronat und Zusammenarbeit. Beziehungen von Jan Zamoyski und Ieremia Movilă, Voivode in Moldavia (1595-1606).

11.30-12.00 Uhr
Kaffee-/Teepause

12.00-12.20 Uhr
Iryna Jezerska M.A. (Zentral-Staatliches Historisches Archiv der Ukraine in Lemberg) – Magnaterie und Lemberger Prinzipat in den Matrikeln der Kathedrale von Lemberg im 17. und 18. Jahrhundert.
12.20-12.40 Uhr
Swiatoslaw Tersky M.A. (Institut der Ukrainischen Namensforschung Ivana Krip’âkeviča der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften Lemberg) – Forscher und Sammler mittelalterlicher Denkmähler Wolyniens des 19. und 20. Jahrhunderts. Fachwissen und Ideologie.
12.40-13.00 Uhr
Diskussion und Zusammenfassung des zweiten Konferenztages.
15.00
Abfahrt.

Panel II (19. und 20. Jahrhundert) an beiden Konferenztagen:
8. Dezember 2009 (Dienstag)

9.00-9.20
Begrüßung aller Gäste und offizieller Beginn der Konferenz.
9.20-9.40 Uhr
Dr. Valeria Hrtankowa – Eliten im Kischützer Bergland - herausragende Persönlichkeiten des geistigen Wandelns vom 19. zum 20. Jahrhundert.
9.40-10.00 Uhr
Dr. Przemysław Paradowski (Hochschule für Sozialpsychologie Warschau) – Hans Georg Schlichting – Parlamentskariere eines Repräsentanten des Kulturgrenzraumes.
10.00-10.20 Uhr
Oksana Pasicka M.A. (Institut der Ukrainischen Namensforschung Ivana Krip’âkeviča der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften Lemberg) – Ethnographische Prozesse im Lemberger Kreis und in Lemberg in den 1920er und 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts.

10.20-10.40 Uhr
Kaffee-/Teepause

10.40-11.00 Uhr
Maryna Czeban M.A. (Institut der Ukrainischen Namensforschung Ivana Krip’âkeviča der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften Lemberg) – Mykola Andrusiak als Forscher des ukrainisch-polnischen Grenzraumes in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts.
11.00-11.20 Uhr
Magdalena Wulczyńska M.A. (Jagiellonische Universität Krakau) – Traditionspflege der Adelsrepublik beider Nationen in Krakau in der Epoche des Jungen Polens.
11.20-11.40 Uhr
Dr. Joanna Januszewska-Jurkiewicz (Schlesische Universität Kattowitz) – Epilog polnisch-weißrussischer Gemeinschaft. Organisatoren und Anführer antibolschewistischen Widerstandes im polnisch-weißrussischen Grenzraum in den Jahren 1920-1922.

11.40-12.00 Uhr
Kaffee-/Teepause

12.00-12.20 Uhr
Iwona Nowak M.A. (Schlesische Universität Kattowitz) – Hofdame auf Teschener Gütern. Gräfin Gabriela von Thun und Hohenstein als Vertreterin schlesischer Eliten des Teschner Schlesiens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
12.20-12.40 Uhr
PD Dr. Pavel Kladiwa (Univesität Ostrau) – Hans Kudlich - Schlesier, Deutscher, Amerikaner.
12.40-13.00 Uhr
Prof. Dr. Bożena Górczyńska-Przybyłowicz (Adam-Mickiewicz-Universität Posen) – Einfluss deutscher Politik auf soziale Veränderungen in den Ländern Osteuropas 1933-1939.
13.00-13.20 Uhr
Diskussion.

15.30 Uhr
Beginn der Nachmittagsitzung.

15.30-15.50 Uhr
Marta Podolczak M.A. (Universität Passau) – Postkoloniale Betrachtung der Geschichte Niederschlesiens. Zwischen der Biographie und den Erzählungen von Henryk Worcell.
15.50-16.10 Uhr
Dr. Virgiliu Birladeanu (Moldawische Akademie der Wissenschaften Kischinau) – Symbolic construction of space in borderland: intellectual articulation of knowledge abaut nation in Republic of Moldova (1812-2005).
16.10-16.30 Uhr
Dr. Jacek Kurek (Schlesische Universität Kattowitz) – Eine Zeitung im Zug lesend … . Über manche Gründe des Mentalitätswechsels in Oberschlesiens in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

16.30-16.40 Uhr
Kaffee-/Teepause

16.40-17.00 Uhr
Maik Schmerbauch M.A. (Philosophisch-Teologische Hochschule Sankt Georgen Frankfurt am Main) - Das Diözesanblatt „Der Sonntagsbote“ und seine Bedeutung für die deutschen Katholiken in der Diözese Kattowitz 1925-1939.
17.00-17.20 Uhr
Dr. Elżbieta Opiłowska (Kreisau) – Über den Fluss sehen. Deutsch-polnische Grenze in der Erinnerung von Europa-Bürgern. Die Städte Görlitz-Zgorzelec.
17.20-17.40 Uhr
Dr. Tomasz Przerwa (Universität Breslau) – Grenzraum aus der Sicht eines Gebirges: Sudeten-Touristik als Waffe nationalen Ringens (bis 1945).
17.40-18.00 Uhr
Diskussion und Zusammenfassung des ersten Konferenztages.
18.30

9. Dezember 2009 (Mittwoch)
9.00 Uhr
Eröffnung des zweiten Konferenztages.

9.00-9.20 Uhr
Dr. Miłosz Skrzypek (Schlesische Universität Kattowitz) – Zygmunt Żurawski - Politiker südwestlicher Grenzgebiete der Zweiten Polnischen Republik.
9.20-9.40 Uhr
Dr. Maciej Fic (Schlesische Universität Kattowitz) – Jan Kustos - Konfrontationspolitiker im Grenzgebiet.
9.40-10.00
Dr. Lech Krzyżanowski (Schlesische Universität Kattowitz) – Henryk Slawik - Politisch engagierter Bürger im westlichen Grenzgebiet der Zweiten Polnischen Republik.

10.00-10.20 Uhr
Kaffee-/Teepause

10.20-10.40 Uhr
Dr. Piotr Żurek (Schlesische Universität Kattowitz) – Montenegriner Nationalität im Dual-Selbstbewusstsein.
10.40-11.00 Uhr
Dr. Krzysztof Zarski (Universität Breslau) – Karol Okoński - polnischer Schriftsteller deutscher Sprache.
11.00-11.20 Uhr
Dr. Marcin Kruszyński (Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin) – Interessierten sich polnische diplomatische Vertretungen für die „Weiße Emigration“ der Zwischenkriegszeit? Momentaufnahmen aus dem Schicksal russischer Flüchtlinge auf dem Balkan.

11.20-11.40 Uhr
Kaffee-/Teepause

11.40-12.00 Uhr
Pater Tadeusz Isakowicz-Zaleski (Erzbistum Krakau) – Polnisch-armenische Stadt Kuty am Grenzfluss Tscheremosch. Auf- und Untergang .
12.00-12.20 Uhr
Magdalena Maria Wróbel M.A. (Ludwig-Maximilian-Universität München) – Lemberg und Zionisten: Die Persönlichkeit von Leon Reich als zionistischer Anführer im Grenzgebiet.
12.20-12.40 Uhr
Mirosław Węcki M.A. (Schlesische Universität Kattowitz) – Grenzkreisleiter der NSDAP in Hindernburg O/S 1932-1945.
12.40-13.00 Uhr
Dr. Roman Smolorz (Osteuropa-Institut Regensburg) – Polnische und schlesische Juden in Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg und ihre neuen Eliten.
13.00-13.20 Uhr
Dr. Ludmila Cojocari (Internationale Freie Universität Moldavia) – Nature (Rebirth) end Nation (Rebuilding)iIn the Case of Borderland Societes: the International Music Festiwal „Martisor” form the Pepublic of Moldova.
13.20-13.40 Uhr
Andrij Kharuk (Nationale Universität "Lvìvska Polìtehnìka") – Luftfahrt und Flugzeugindustrie in Lemberg 1910-1939.
13.40-14.00 Uhr
Diskussion und Zusammenfassung des zweiten Konferenztages.
15.00
Abfahrt.

Kontakt

Dr. Bozena Czwojdrak
ul. Bankowa 11; PL-40-007 Katowice
+49 - 32 359 19 86
+49 - 32 359 21 26
bozena.czwojdrak@us.edu.pl

http://www.historia.us.edu.pl/konferencje.html
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger