Elektrizität als Energieform im Übergang von der industriellen zur postindustriellen Gesellschaft

Elektrizität als Energieform im Übergang von der industriellen zur postindustriellen Gesellschaft

Veranstalter
Hendrik Ehrhardt M.A.; Prof. Dr. Thomas Kroll
Veranstaltungsort
Rosensäle (kleiner Sitzungssaal 101)
Ort
Jena
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.09.2009 - 19.09.2009
Website
Von
Ehrhardt, Hendrik

Die internationale Zeitgeschichtsforschung hat sich mit dem Übergang von der industriellen zur postindustriellen Gesellschaft bislang wenig befasst. Dies gilt auch für den Wandel der Wahrnehmung, Erzeugung und Nutzung von Energie, obwohl die Gegenwartsbedeutung von Energiefragen seit der Ölkrise von 1973 und den Wachstumskrisen der 1980er Jahre auf der Hand liegt. Darum wird im Mittelpunkt der Tagung die Frage stehen, wie sich die Auffassung von Energie seit den 1970er Jahren verändert und wie sich dies auf die Energiewirtschaft sowie den gesellschaftlichen Umgang mit Energie und der Innovation von Energieformen ausgewirkt hat.

Dem interdisziplinären Ansatz der Tagung entsprechend werden die skizzierten Problemlagen im Rahmen von drei Sektionen analysiert. In der ersten Sektion wird der Frage nachgegangen, wie sich in den letzten Jahrzehnten die politische und kulturelle Konzeption von "Elektrizität" verändert hat. Eine zweite Schneise schlägt die Tagung, indem sie die Problematik der Erzeugung, Verbreitung und Nutzung von Elektrizität diskutiert. Die dritte Sektion wird sich der Frage widmen, welche Rückwirkung der Wandel der Energieform und namentlich der "Elektrizität" auf das politische Gefüge der Bundesrepublik in den 1970er Jahren hatte. Elektrizität mußte nämlich mit dem Aufkommen der ökologischen Bewegungen politisch neu legitimiert werden.

Programm

Donnerstag, 17.09.2009, 18 Uhr

Begrüßung der Teilnehmer

I. Soziale und kulturelle Konzeptualisierung von Elektrizität

Freitag, 18.9.2009, 9.00 bis 13.00 Uhr

Prof. Dr. Thomas Kroll, Jena
Zeitgeschichte der Energie nach dem Boom

Prof. Dr. Dirk van Laak, Gießen
Unter Strom. Über Dynamos und politische Dynamik

Dr. Dirk Schaal, Mannheim
Ikonographie der Elektrizität. Zwischen Marketing und PR

Prof. Dr. Sören Schöbel, München
Die ‚neuen Landschaften’ der erneuerbaren Energien: Biomasse, Wind- und Solarenergie

II. Erzeugung, Verbreitung und Nutzung von Elektrizität

Freitag, 18.9.2009, 15.00 bis 19.00 Uhr

Dr. Rüdiger Graf, Bochum
Energiepolitischer Wandel und gesellschaftliche Selbstbeschreibungen in Europa und den USA in den 1960er und 1970er Jahren

Peter Döring, Essen
Von der Konfrontation zur Kooperation. Die Auseinandersetzung um die Steinkohlenverstromung zwischen dem Ruhrbergbau und der Elektrizitätswirtschaft von 1925 bis 1951/52

Mario Neukirch, Göttingen
Internationale Transformationen der Windenergienutzung im Elektrizitätssystem (1975-1995)

Michael Gerhold, Frankfurt/M.
Die elektronische Organisation: Der Weg der Unternehmen ins Informationszeitalter

III. Elektrizität im Spannungsfeld von politischer Legitimität, Ökonomisierung und Ökologisierung

Samstag, 19.09.2009, 9.00 bis 13.00 Uhr

Hendrik Ehrhardt, Jena
Energieversorgungsunternehmen und ihre Führungskräfte zwischen ökonomischer Rentabilität, ökologischen Herausforderungen und politischen Programmen (1973-1989/90)

John-Wesley Löwen, Bochum
Die Energiewirtschaft zwischen Markt und Staat

Dr. Holger Nehring, Sheffield
Kernenergie und politischer Protest seit den 1960er Jahren in Westeuropa

Dr. Gerhard Mener, Frankfurt/M.
Stabilität und Wandel in der Energieversorgung: Sonnenenergie und Kraft-Wärme-Kopplung im Vergleich

Kontakt

Hendrik Ehrhardt M.A. und Prof. Dr. Thomas Kroll

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Historisches Institut
Professur für Westeuropäische Geschichte
Fürstengraben 13
07743 Jena

03641/9 444 76

h.ehrhardt@uni-jena.de


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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