Ist das jüdisch? Jüdische Volkskunde im historischen Kontext

Ist das jüdisch? Jüdische Volkskunde im historischen Kontext

Veranstalter
Institut für jüdische Geschichte Österreichs / Österreichisches Museum für Volkskunde, Wien
Veranstaltungsort
Österreichisches Museum für Volkskunde
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
19.11.2009 - 20.11.2009
Deadline
19.04.2009
Von
Barbara Staudinger

Die Jüdische Volkskunde, um 1900 als Reaktion auf die veränderten Lebenssituationen, auf den Wandel der Werte und Normen in der jüdischen Gesellschaft ins Leben gerufen, trug bis in die 1930er Jahre wesentlich zur wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Verortung des Judentums bei. Nach der Schoa geriet sie in Mitteleuropa nahezu in Vergessenheit. Eine intensivere Auseinandersetzung mit dieser Disziplin fand in den deutschsprachigen Ländern erst in den 1980er Jahren statt, jüngere Forschungen stammen auch aus den USA und Israel. Um einen Überblick über die gegenwärtige Forschungslandschaft zu gewinnen, aber auch um neue Forschungsimpulse diskutieren zu können, soll im November 2009 ein Workshop zur jüdischen Volkskunde in Wien stattfinden.

Neben einer Aufnahme des Forschungsstandes soll sich die Tagung inhaltlich mit Alltagskultur, Ritualen und Bräuchen in der jüdischen Geschichte und Volkskunde sowie mit deren Deutungen und Kontextualisierungen auseinandersetzen. Der wissenschaftlich-kategorisierende Blick der jüdischen (aber auch der nichtjüdischen) Volkskunde formulierte, was jüdisch war, sammelte und archivierte Rituale und Bräuche, nicht zuletzt um sie in einer Zeit des Wandels jüdischen Lebens vor dem drohenden Vergessen zu bewahren. Vermeintlich marginale, heute nicht mehr in diesem Kontext behandelte Themengebiete wie die jüdische Namenskunde gerieten dabei ebenso ins Blickfeld wie zu jener Zeit aktuelle volkskundliche Fragestellungen.
Wissenschaftsgeschichtliche Überlegungen über Kontinuitäten und Wandel des Jüdischen im Spiegel der Jüdischen Volkskunde sollen ebenso im Fokus der Tagung stehen wie einzelne Forscher und Sammler und deren unterschiedliche Zugänge.

Der Workshop versteht sich ausdrücklich interdisziplinär und versucht, ForscherInnen aus den Gebieten der Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde zu vereinen sowie jüdische Museen und Volkskundemuseen aktiv in den Dialog einzubinden.

Interessentinnen und Interessenten werden gebeten, eine kurze Skizze ihres Vortragsthemas bis zum 19. April 2009 an eine der folgenden Adressen zu senden.

Dr. Barbara Staudinger
Institut für jüdische Geschichte Österreichs
barbara.staudinger@injoest.ac.at

Mag.a. Birgit Johler
Österreichisches Museum für Volkskunde / Wien
birgit.johler@volkskundemuseum.at

Eine Publikation der Beiträge des Workshops ist geplant.
Die Erstattung von Fahrt- und Übernachtungskosten wird angestrebt.

Programm

Kontakt

Barbara Staudinger

Institut für jüdische Geschichte Österreichs
Dr. Karl Renner Promenade 22, A-3100 St. Pölten
+43-(0)2742-77171-0

barbara.staudinger@injoest.ac.at

http://www.injoest.ac.at