Die GSU betrachtet die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der historischen und interdisziplinären Stadt- und Urbanisierungsforschung als eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Dazu veranstaltet die GSU eine Tagung in München, auf der einschlägige Dissertations- und Habilitationsprojekte präsentiert und diskutiert werden.
Zur Teilnahme sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgerufen, die zu folgenden Themenfeldern arbeiten:
Stadt und Natur – Stadt und Migration – Stadt und Krise
Zum Bereich ‚Stadt und Natur’ sind Projekte erwünscht, die die Präsenz und Wirkung von ‚Natur’ in der Stadt und für die Stadt, etwa in der Nutzung, Aneignung und Gestaltung von Frei- und Grünflächen oder in der Rolle von Tieren und im Umgang mit ihnen, reflektieren. Besonderes Interesse besteht auch an Studien, die Fragen nach dem „Stoffwechsel“, dem Materialfluss in Städten und durch Städte untersuchen und Formen und Folgen der Nutzung natürlicher Ressourcen, besonders auch in der Wechselbeziehung mit dem städtischen „Hinterland“, beleuchten.
Zum Bereich ,Stadt und Migration’ erwarten wir Forschungsprojekte, die den Wandel städtischer Gesellschaften und urbaner Räume durch Zuwanderung und die Auseinandersetzungen um Integration und Exklusion von Migranten in der Stadt untersuchen. Dabei sollen Migranten sowohl als Akteure als auch als Objekte, etwa politischer und administrativer Maßnahmen, thematisiert werden. Ebenfalls willkommen sind Projekte, die Veränderungen städtischer Selbst- und Fremdbilder unter dem Vorzeichen von Zuwanderung, aber auch Fragen der vielfältigen Identitäten und Rollen von Einwanderern im städtischen Kontext thematisieren.
Zum Thema ,Stadt und Krise’ erhoffen wir Beiträge, die sich speziell mit den städtischen Konsequenzen gesellschaftlicher Notstände auseinandersetzen. Welchen historischen Einfluss hatten wirtschaftliche Krisen, Kriege, Umweltkatastrophen oder politische Aufstände auf das Alltagsleben, aber auch auf die längerfristige Entwicklung von Städten und deren Bevölkerungen? Da der Begriff „Krise“ sehr weit gefasst werden kann, sollten die einzelnen Beiträge auch die spezifische Bedeutung dieses Konzeptes in ihrem jeweiligen historischen Kontext thematisieren, denn ein Ziel dieser Sektion ist es, die gesellschaftliche Relevanz der städtischen Krisenforschung zu analysieren und kritisch zu diskutieren.
Besonderes Interesse besteht an theoriegeleiteten, methodisch innovativen und interdisziplinär anschlussfähigen Projekten.
Die Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung übernimmt die Kosten für die Unterkunft der Referenten / Referentinnen und leistet einen Zuschuss zu den Reisekosten.
Erwartet wird ein ca. 20-minütiger Vortrag, dem sich eine etwa gleich lange Diskussion anschließt.
Interessenten schicken bitte bis zum 3. Mai 2009 eine Kurzfassung ihres Forschungsvorhabens (1/2 – 1 Seite) sowie einen kurzen Lebenslauf per Mail bitte an:
Prof. Dr. Martin Baumeister
Historisches Seminar
Ludwig-Maximilians-Universität München
Geschwister-Scholl-Pl. 1
D-80539 München
e-mail: sekretariat.baumeister@lrz.uni-muenchen.de
Eine Auswahl der eingereichten Projekte erfolgt bis Ende Juni 2009.