But who am I to kill your picture... Namibia und visuelle Politiken

But who am I to kill your picture... Namibia und visuelle Politiken

Veranstalter
Berlin Institute for Cultural Inquiry (ICI)
Veranstaltungsort
Berlin Institute for Cultural Inquiry (ICI) Christinenstr. 18-19, Haus 8,
D-10119 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.03.2009 - 29.03.2009
Von
Evelyn Annuß

Wer beansprucht welche Bilder von Namibia? Postkarten, Bildbände und bundesdeutsches Fernsehen vermitteln den Eindruck, die Kolonialfotografie werde gegenwärtig neu formatiert. Immer wieder wird die namibische Bevölkerung als ‚unberührter Stamm’ erfunden – auch und gerade seit 2004, dem 100jährigen Gedenken an den Vernichtungskrieg der kaiserlichen Schutztruppe im damaligen Deutsch-Südwestafrika. Vor diesem Hintergrund versammelt das Symposion disziplinenübergreifend Beiträge zu (post-) kolonialen Bildpolitiken im namibisch-deutschen Kontext.

Programm

Freitag, 27. März

16.00-18.00 Uhr Keynotes
Begrüßung: Christoph Holzhey/Evelyn Annuß
Henning Melber (Uppsala, Politik)
(De-)Kolonisierung und patriotische Geschichte. Zum Stellenwert visueller Dokumente in Geschichte und Gegenwart Namibias
Gesine Krüger (Zürich, Geschichte)
Alltagswelten – Handlungsmacht. Zur Aneignung des visuellen Raums in Namibia

ab 19 Uhr
Ausstellungseröffnung:
STAGINGS MADE IN NAMIBIA. POSTKOLONIALE FOTOGRAFIE
Bethanien/Kapelle (Mariannenplatz 2, 10997 Berlin)

Samstag, 28. März

10.30-12.00 Uhr Koloniale Darstellungen
Moderation: Michaela Wünsch (Berlin)
Joachim Zeller (Berlin, Geschichte)
Exotik daheim. Kolonialismus in der visuellen Trivialkultur
Felix Axster (Wien, Geschichte)
Evidenzen des Kolonialismus? Visualisierungsstrategien auf Bildpostkarten um 1900

12.30-14.00 Uhr Visuelles Nachleben in der namibischen Alltagskultur
Moderation: Ina Kerner (Berlin, Politik/Gender Studies)
Dag Henrichsen (Basel, Geschichte)
Historischer Alltag und afrikanische Bilderpraktiken im (früh-) kolonialen Namibia
Larissa Förster (Köln, Ethnologie)
Zur performativen Erinnerungskultur der ,Oturupa’

16.00-18.00 Uh Literatur und Bild
Moderation: Sibylle Benninghoff-Lühl (Berlin)
Medardus Brehl (Bochum, Literatur)
Auflösungserscheinungen. ,Grenzläufer’ und ‚Mischlinge’ in der deutschen Kolonialliteratur um 1900
Stefan Hermes (Hamburg, Literatur)
‚Landraub’ und ‚Schuldlüge’. Zur Ästhetik des literarischen Kolonialrevanchismus in der Weimarer Republik und im ‚Dritten Reich’
Bruno Arich-Gerz (Darmstadt, Literatur)
Blickverhältnisse. 120 Jahre koloniale Vergangenheit in der Gegenwartsliteratur aus und über Namibia

18.30-19.30 Uhr Fotografie
Moderation: Akinbode Akinbiyi (Berlin)
Eva Leitolf (München, freie Fotografin)
Rostock Ritz, 2004

Sonntag, 29. März

10.30-12.30 Uhr Ausstellungskonzepte
Moderation: Martin Saar (Frankfurt)
Astrid Kusser (Köln): Bilder verkehren. Bildpostkarten in der visuellen Kultur des deutschen Kolonialismus
Larissa Förster (Köln): Namibia – Deutschland. Eine geteilte Geschichte
Dag Henrichsen (Basel): Posters in Action
Anette Hoffmann (Capetown): What We see. Voice, image and versioning

14.30-15.30 Uhr Theater
Moderation: Evelyn Annuß
Hans-Werner Kroesinger (Berlin, freier Regisseur)
Herero 100, Hebbeltheater am Ufer 2004

16.00-17.30 Uhr (Post-)Kolonialer Heimatfilm
Moderation: Evelyn Annuß/Oshosheni Hiveluah (Windhoek)
Wolfgang Struck (Erfurt, Literatur)
Die Wiederkehr des Kolonialismus als Melodram. Koloniale Bilder im deutschen Fernsehen.
Gabriele Dietze (Klagenfurt, Gender/Medien)
Melancholie, Schuld und Geschlecht im Kolonialepos. Genealogie eines Filmgenres

20 Uhr Filmtheater Hackesche Höfe
Reiter und Geister: Zur Herero-Deutschen Geschichte
Moderation: Reinhart Kößler (Münster)/Oshosheni Hiveluah (Wild Cinema, Windhoek)
mit Martin Baer (Berlin) und Israel Kaunatjike (Berlin)
In the Shadow of the Mountain (Andrew Botelle, Musik: Jackson Kaujeua, Namibia 2008)
Rider Without a Horse (Tim Hübschle, Namibia 2009)
„Weiße Geister“. Der Kolonialkrieg gegen die Herero (Martin Baer, Deutschland 2004)

Das Symposion flankiert die Ausstellung STAGINGS MADE IN NAMIBIA. POSTKOLONIALE FOTOGRAFIE, eine kollektive Versuchsanordnung, die inszenierte Alltagsbilder von 124 Fotografinnen und Fotografen aus dem seit 1990 unabhängigen Namibia präsentiert. Das Symposion ist gefördert durch die Bundezentrale für politische Bildung und unterstützt vom Berlin Institute for Cultural Inquiry (ICI).

stagings made in NAMIBIA
postkoloniale fotografie

Ausstellung im Bethanien / Kapelle
28. März – 19. April 2009
Eröffnung: 27. März 2009, 19 Uhr

in Kooperation mit dem
Kunstraum Kreuzberg
Mariannenplatz 2, D – 10997 Berlin
Tel: 030 - 902 98 14 55
www.kunstraumkreuzberg.de
Öffnungszeiten Di – Fr 14 – 19 Uhr
Sa/So/Feiertags 12 – 19 Uhr

Kontakt

Evelyn Annuß

Berlin Institute for Cultural Inquiry (ICI)
Christinenstr. 18-19, Haus 8,
D-10119 Berlin

info@ici-berlin.org

www.ici-berlin.org
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung