Damenstifte in Oberschwaben in der Frühen Neuzeit

Damenstifte in Oberschwaben in der Frühen Neuzeit

Veranstalter
Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart; Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur; Landesarchiv Baden-Württemberg; Verein für Augsburger Bistumsgeschichte; Pädagogische Hochschule Weingarten / Zentrum für Regionalität und Schulgeschichte (ZeReS); Stadt Bad Buchau
Veranstaltungsort
Bad Buchau Schlossklinik (ehemaliges Damenstift), Schlossplatz 2 88422 Bad Buchau
Ort
Bad Buchau
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.02.2009 - 01.04.2009
Deadline
23.03.2009
Von
Dr. Maria E. Gründig

Weltliche Damenstifte boten adligen Frauen einen spezifischen Lebensraum, der sich im Spannungsfeld von ständischem Selbstbewusstsein und religiöser Praxis bewegte. Bedeutende Stifte, deren Wurzeln wie im Fall von Buchau bis in das Frühmittelalter zurückreichen, prägten die Sakrallandschaft Schwabens.

Welche Bedeutung besaßen solche Damenstifte für die Reichskirche? Welche herrschaftlichen Handlungsmöglichkeiten hatten adlige Äbtissinnen und Chorfrauen? Wie gestaltete sich der Alltag in einem Frauenstift? Können wir von einer eigenen Spiritualität der Damenstifte sprechen?

Gerade für die Frühe Neuzeit sind diese Problemfelder noch weitgehend unerforscht. Ausgehend von Stiften im Raum Oberschwaben möchte die Studientagung diesen Fragen nachgehen. „Politik und Verfassung“ sowie „Kultur, Religion und Alltag“ sind die Schlagworte, in deren Spannungsfeld sich die Vorträge bewegen. Dabei sind die Beobachtungen der „schwäbischen“ Stifte jeweils in den größeren Kontext der frühneuzeitlichen Reichskirche einzuordnen.

Das historische Ambiente des ehemaligen Damenstifts Buchau bietet den besonderen Rahmen für diese Tagung. Festlicher Höhepunkt der Veranstaltung ist die Präsentation des neuen Urkundenbuchs des Stifts Buchau. Nach jahrelangen Arbeiten kann das Landesarchiv Baden-Württemberg dieses Grundlagenwerk für die mittelalterliche Geschichte der Reichskirche und die südwestdeutsche Landesgeschichte der Öffentlichkeit präsentieren. Erstmals wird die reiche Urkundenüberlieferung Buchaus, die heute überwiegend im Staatsarchiv Sigmaringen und dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt wird, von den Anfängen bis in das Jahr 1500 in ausführlichen Regesten erschlossen.

Programm

Programm Freitag, 27. März 2009

ab 13:15
Tagungsbüro vor dem Goldenen Saal im 1. OG
14:00
Eröffnung
Dr. Wolfgang Zimmermann, Stuttgart
Einführung
Prof. Dr. Dietmar Schiersner, Weingarten

Session I. Politik und Verfassung

Vorträge

Prof. Dr. Helmut Flachenecker, Würzburg
Weltliche Damenstifte in der Germania Sacra – Überblick und Forschungsfragen

Dr. Bernhard Theil, Stuttgart
Hochadelige Damenstifte zwischen Kirche und Reich: das Beispiel Buchau am Federsee

Prof. Dr. Franz Quarthal, Stuttgart
Äbtissinnen als Politikerinnen – Prägungen, Spielräume und Stil. Das Beispiel Oberstenfeld während und nach der Reformation

18:30 Stiftskirche
Präsentation des Bandes:
Die Urkunden des Stifts Buchau. Regesten 819-1500. Bearbeitet von Rudolf Seigel, Eugen Stemmler (+) und Bernhard Theil. Hgg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg. Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag 2009. 728 Seiten mit 25 Abbildungen. 56,-- €.

Begrüßung
Pfarrer Karl Erzberger, Bad Buchau
Grußwort
Bürgermeister Peter Diesch, Bad Buchau

Buchübergabe
Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Präsident des Landesarchivs Baden- Württemberg

Vortrag
Prof. Dr. Rudolf Seigel, Sigmaringen
Liturgischer Alltag und Feste im Stift Buchau

Kompositionen aus oberschwäbischen Frauen- und Männerklöstern:
Berthold Büchele (Violine und Gesang) und Bernhard Ladenburger (Orgel)

Danach Stehempfang auf Einladung der Stadt Bad Buchau im Foyer des Kurzentrums

Programm Samstag, 28. März 2009

9:00 Goldener Saal

Sabine Klapp M.A., Trier
Mehr als Politik: Die Äbtissinnen der elsässischen Kanonissenstifte 1350 bis 1550. Handlungsmöglichkeiten zwischen Kirche und Welt, Individuum und Gemeinschaft, Amt und Familie

Session II: Kultur, Religion, Alltag

Dr. Ute Küppers-Braun, Essen
„... dausendtmahl lieber zu Buchaw wolldte sein, so ich einen Titul hette“. Frömmigkeit und Selbstverständnis hochadeliger Frauen in nordwestdeutschen Damenstiften

Dr. Thomas Groll, Augsburg
Statuten im Wandel – Regeln zwischen Anspruch und Wirklichkeit ? Das Beispiel St. Stephan in Augsburg

Prof. Dr. Marieluise Kliegel, Weingarten
Gut betucht – Das Selbstverständnis adeliger Damenstifte Oberschwabens in Gewand und Stand

Prof. Dr. Dietmar Schiersner, Weingarten
Krankheit und Tod im Damenstift

Schlussdiskussion
Moderation:
Prof. Dr. Ewald Frie, Tübingen

17:30
Ende der Tagung

Tagungsgebühr 15,-- €

Kontakt

Dr. Maria E. Gründig

Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Stafflenbergstraße 46 70184 Stuttgart
0711/1645-560
0711/1645-570
info@geschichtsverein-drs.de

http://www.gv-drs.de
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