Neue Technologien im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik, Öffentlichkeit und Wirtschaft

Neue Technologien im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik, Öffentlichkeit und Wirtschaft

Veranstalter
Prof. Dr. Helmuth Trischler, Leiter des Bereiches Forschung am Deutschen Museum Dr. Walter Hauser, Leiter des Zentrums für Neue Technologien am Deutschen Museum Dr. Christian Kehrt Dipl. Soz. Peter Schüßler
Veranstaltungsort
Deutsches Museum, Forschungsinstitut für Wissenschafts- und Technikgeschichte
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.07.2009 - 18.07.2009
Deadline
28.02.2009
Von
Christian Kehrt

„Neue Technologien“ stehen nicht erst seit Beginn des 21. Jahrhunderts im Fokus der Öffentlichkeit. Von der Kernenergie über die Mikroelektronik bis hin zur Bio- und Nanotechnologie oder dem Internet scheinen Neue Technologien die Möglichkeitshorizonte moderner Gesellschaften zu definieren. Einigen jeweils als „neu“ wahrgenommenen Technologien wird eine gesellschaftsverändernde Kraft und eine allgemein große Bedeutung für die Zukunft von technik- und innovationsabhängigen Industrienationen oder gar postindustriellen Gesellschaften zugesprochen. Die Debatten um Neue Technologien erlauben deshalb Einblick in zentrale gesellschaftliche Interessenlagen, Konfliktlinien und Entwicklungsdynamiken. Was jedoch genauer als „Neue Technologien“ verstanden werden kann und worin ihre Bedeutung liegt, bleibt gerade wegen der großen symbolischen Aufladung des Begriffes unklar.
Die Tagung lädt dazu ein, den meist in forschungs- und innovationspolitischen Kontexten verwendeten Begriff der „Neuen Technologien“ anhand konkreter Beispiele in soziologischer und historischer Perspektive zu beleuchten. Vergleichende Ansätze sind hierbei besonders willkommen. Wie wird der mit Neuen Technologien einhergehende und erwartete gesellschaftliche Wandel erfasst, beschrieben und analysiert? Was ist „neu“ an Neuen Technologien und welche historischen Pfade, Erfahrungsräume und Innovationsmuster lassen sich insbesondere sei dem Ende des Zweiten Weltkrieges feststellen? Wie werden Neue Technologien medial vermittelt, kritisiert, verteidigt und letztendlich realisiert? Welche Strategien verfolgen die verschiedenen Akteure im Spannungsfeld von Wissenschaft, Staat, Wirtschaft und Öffentlichkeit? Auf einer metatheoretischen Ebene stellt sich ferner die Frage, inwieweit Theorien des wissenschaftlich-technischen Wandels wie Mode II, Technoscience, Triple Helix etc. dazu beitragen, die neuen Formen der Wissensproduktion und Innovation analytisch zu fassen.

Mögliche Themenfelder
1) Visionen: Welche Gesellschaftsvorstellungen verbinden sich mit den Zukunftsvisionen Neuer Technologien und in welchem Verhältnis stehen die teilweise überbordenden Erwartungen zu den tatsächlichen Innovationsprozessen und Entwicklungen? Ein Blick auf die vergangene Zukunft Neuer Technologien ist hierbei ebenso von Interesse wie die produktive Funktion von Erwartungsstrukturen in konkreten Innovationsprozessen.

2) Akteure: Welche Akteure sind am Diskurs und an der Entwicklung von Neuen Technologien beteiligt? Welche Rolle spielt der Staat im Spannungsfeld von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Wirtschaft? Welche Strategien verfolgen die verschiedenen Akteure und Expertengruppen?

3) Theorien: Technik- und wissenschaftssoziologische Ansätze, die den Begriff der Neuen Technologien anhand konkreter Beispiele behandeln und dazu beitragen können, ihn analytisch zu fassen.

Die Tagung findet vom 17.-18.07.09 am Deutschen Museum in unmittelbarer Nähe zum Zentrum für Neue Technologien des Museums statt, das 2009 eröffnet werden wird. Sie lädt zu einer zu einer interdisziplinären Auseinandersetzung zwischen Historikern, Soziologen, Philosophen, Politologen, Natur- und IngenieurwissenschaftlerInnen ein.

Die Reise- und Übernachtungskosten werden im üblichen Umfang (Bahnfahrt 2. Klasse) erstattet und Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist vorgesehen. Die Tagungssprache ist deutsch. Englischsprachige Beiträge sind willkommen. Die Tagung wird von der VolkswagenStiftung gefördert.

Programm

Kontakt

Christian Kehrt

Deutsches Museum; Forschungsinstitut, Museumsinsel 1,
80538 München
089/2179 545
089 2179 239
c.kehrt@deutsches-museum.de

www.deutsches-museum.de