Transkulturelle Geschichte der Vormoderne. Eine Bestandsaufnahme

Transkulturelle Geschichte der Vormoderne. Eine Bestandsaufnahme

Veranstalter
Arbeitskreis Transkulturelle Geschichte der Vormoderne (Sprecherin: Almut Höfert)
Veranstaltungsort
Historisches Seminar, Hirschgässlein 21
Ort
Basel
Land
Switzerland
Vom - Bis
13.02.2009 - 14.02.2009
Website
Von
Almut Höfert, Basel

Diese Tagung wird vom Arbeitskreis für transkulturelle Geschichte der Vormoderne veranstaltet. Der Arbeitskreis wurde 2005 von NachwuchshistorikerInnen gegründet, die sich einerseits methodisch der Disziplin der Geschichtswissenschaft verpflichtet fühlen, andererseits jedoch über Geschichte von Regionen, Religionen und Ethnien arbeiten, die im allgemeinen nicht von der Geschichtswissenschaft, sondern der Islamwissenschaft, Byzantinistik, Judaistik, Indologie etc. abgedeckt werden. Diese institutionelle Trennung zwischen einer „allgemeine Geschichtswissenschaft“, die für die Vormoderne de facto (neben wenigen Lehrstühlen für ost- und außereuropäische Geschichte) nur die westeuropäische Geschichte abdeckt, einerseits und der nahöstlichen, indischen, byzantinischen (etc.) Geschichte in den Spezialdisziplinen andererseits wurde im 19. Jahrhundert vorgenommen. Diese Trennung ist konzeptionell mit dem Zivilisationsparadigma verbunden, mit dem ebenfalls ab dem 18./19. Jahrhundert die Menschheitsgeschichte mittels der Großkategorie der Zivilisation oder Kultur (beide Begriffe werden in dieser Bedeutung inzwischen auch im Deutschen synonym gebraucht) klassifiziert wurde. Das Attribut „transkulturell“ bezieht sich daher auf historische Studien, die über die historiographisch und institutionell postulierten Zivilisationsgrenzen hinausgehen und diese hinterfragen. Dabei kann es sich etwa um Ansätze der Entangled, Shared oder Connected History handeln, die um transkulturell vergleichende Fallstudien ergänzt werden.

Dieser Arbeitskreis dient als Forum für jene, denen erfahrungsgemäß sowohl von der Geschichtswissenschaft als auch den jeweiligen regionalen Spezialdisziplinen (die für ihre Region jeweils Geschichte, Philologie, Literatur-, Religions- und Politikwissenschaft etc. abdecken) zwar mit grundsätzlicher Affirmation, aber gleichzeitig mit praktischer Skepsis begegnet wird. Nach der Vorstellung von exemplarischen Einzelprojekten wird der zweite Teil der Tagung der methodischen Diskussion über den Begriff der "transkulturellen" Geschichte gewidmet sein.

Auswärtige Teilnehmende sind herzlich willkommen und gebeten, sich per e-mail anzumelden.

Programm

Freitag, 13. Februar
14.30h Begrüßung und Einführung

14.45-15.45h
Isabelle Dolezalek, FU Berlin:
„Verrückte Heilige“. Untersuchungen zum gesellschaftlichen Status der in Gott vernarrten Sufis und Franziskaner im 13. Jahrhundert.

15.45h-16.45h
Rainer Brömer, Universität Mainz:
Medizinische Körper im Osmanischen Reich.

Kaffeepause

17.15-18.15h
Vera Beyer, FU Berlin:
Gute Beziehungen? Zur Komplementarität von direktem Transfer und indirekter Vergleichbarkeit insbesondere in der Kunstgeschichte.

Samstag, 14. Februar
Methodendiskussion: Jenseits des Eurozentrismus? Konzepte von Transkulturalität und ihre heuristische Tragfähigkeit.

9.30h-10.00h
Julia Dücker, Universität Heidelberg / Marcel Müllerberg, HU Berlin / Juliane Schiel, HU Berlin/Zürich:
Das Konzept von Transkulturalität im SPP Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter.

10.00-10.30h
Almut Höfert, Universität Basel:
Transkulturelle Geschichte und ihr Verhältnis zu den Shared, Connected und Entangled Histories: Ein Ausweg aus dem Dilemma zwischen Eurozentrismus und Kulturalismus?

10.30-12.15h
Diskussion

12.15-13.00h
Planung für das weitere Vorgehen des Arbeitskreises (intern)

Kontakt

Almut Höfert
Historisches Seminar
Hirschgässlein 21
CH-4051 Basel
0041-61-295 96 59
almut.hoefert@unibas.ch


Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung