Der Einbruch des Realen

Der Einbruch des Realen

Veranstalter
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Veranstaltungsort
Reichsratsstraße 17, 1010 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
11.12.2008 - 12.12.2008
Website
Von
IFK

In den Kulturwissenschaften gaben im letzten Jahrzehnt konstruktivistische Ansätze den Ton an: Wir konstruieren die Welt durch Symbole und Repräsentationen. Das heißt aber auch, dass wir das Reale "als solches" von uns fernhalten und ungreifbar machen. Wenn dieses Verfahren versagt, kommt es zum "Einbruch des Realen" in die Bedeutungswelt der Kultur. Vor allem in Horror und Trauma zeigen sich, so die These, Einbruchsstellen des Realen, weil Traumaerfahrungen sich nicht in symbolischen Praktiken bewältigen lassen. Literatur, Kunst und Film gestalten die Schauplätze solcher Einbrüche, die in der Moderne an die Stelle älterer Erfahrungen von Epiphanie und Erhabenheit treten: Überwältigung der Sinne, Überflutetwerden durch Licht und Lärm, Verlust aller Unterscheidungen, Bildstörung, Rauschen. Aber auch nach anderen Spielarten des Realen in der Moderne soll gefragt werden: der "Entzauberung der Welt" durch wissenschaftliche Praktiken und der "Prosa der Verhältnisse", wie sie insbesondere in nachrevolutionären Epochen (nach 1848, nach 1918) zum Thema wird.

Programm

Donnerstag, 11. Dezember 2008, Ort: IFK

10.00 Begrüßung
Helmut Lethen

Einleitung
Juliane Vogel, Albrecht Koschorke

Moderation: Karl-Heinz Kohl
DER SCHAUPLATZ DER THEORIE

10.30 Albrecht Koschorke
Das Gespenst des Realen. Zur epistemologischen Situation in den Kulturwissenschaften

11.30 Kaffeepause

12.00 Ludwig Jäger
Zeichen und Realität. Bemerkungen zum Verhältnis von referentieller und inferentieller Bezugnahme

13.00 Mittagspause

Moderation: Helmut Lethen
15.00 Dieter Thomä
Wirklichkeit und Wirklichkeitswissenschaft. Vorläufige Überlegungen zum Verhältnis von Erfahrung und Methode

16.00 Kaffeepause

16.30 Oliver Simons
Geister und Gespenster – Realismus-Effekte in Kants kritischer Philosophie

17.30 Susanne Lüdemann
Das Reale jenseits der Realität. Zur Ambivalenz einer modernen Unterscheidung

18.30 Ende

Freitag, 12. Dezember 2008, Ort: IFK
Moderation: Peter Schnyder
DER SCHAUPLATZ DER LITERATUR – DAS REALISMUSPROBLEM

9.30 Juliane Vogel
Brennpunkte. Temperatur und Konstruktion in Texten der Romantik

10.30 Werner Michler
"Wirklicher Lebensprozeß" und "wirkliche Wirklichkeit". Realitäten um 1848

11.30 Kaffeepause

12.00 Leigh Ann Smith-Gary
"Da ist der Niederschlag."
Sensing the sublime in Stifter's "Nachsommer"

13.00 Mittagspause

15.00 Inka Mülder-Bach
"Da ist nun eigentlich vollends nichts." Geschichte und Prosa in "Effi Briest"

16.00 Kaffeepause

Moderation: Daniela Hammer-Tugendhat
DER SCHAUPLATZ DER BILDER

16.30 Brigid Doherty
Raphaels "Sixtinische Madonna" um 1920.
Über den Wiederbesuch einer "Revelatio" als "Einbruch des Realen"

17.30 Bernd Stiegler
14 Arten das Reale zu beschreiben. Fotografie als Reflexionsmedium

18.30 Ende

Kontakt

Edith Wildmann

Reichsratsstraße 17, 1010 Wien
Österreich
0043-1-5041126
0043-1-5041132
wildmann@ifk.ac.at

www.ifk.ac.at
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Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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