2008 jährt sich der Geburtstag des Aachener Ehrenbürgers, Diplomaten und Gelehrten Alfred von Reumont zum 200. Mal. Das Lehr- und Forschungsgebiet Geschichte der Frühen Neuzeit des Historischen Instituts der RWTH stellt daher, in Zusammenarbeit mit dem Aachener Geschichtsverein und dem Geschichtsverein für das Bistum Aachen, Leben und Werk dieses bedeutenden Historikers in den Mittelpunkt eines wissenschaftlichen Kolloquiums.
Reumont, seit 1835 in diplomatischen Diensten Preußens und ein persönlicher Freund König Friedrich-Wilhelms IV., war ein äußerst produktiver Autor, der in fast allen seinen Arbeiten ein tieferes Verständnis der italienischen Politik, Geschichte, Kunst und Kultur zu vermitteln trachtete. Seine Schriften über Italien in der Renaissance zählen zu den bedeutendsten, welche die deutsche Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts hervorgebracht hat, und sind zum Teil noch heute Standardliteratur.
In ungezählten Zeitungsartikeln vermittelte Alfred von Reumont den gebildeten Ständen Einblicke sowohl in die italienische Politik, als auch in alle Bereiche der italienischen Kultur und Geschichte. Darüber hinaus hinterließ er Tausende von Briefen - Zeugnisse eines lebhaften Austauschs mit Fachkollegen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die in großen Teilen noch nicht untersucht und ausgewertet sind.
Der Stadt Aachen vermachte Reumont zudem seine Bibliothek, darunter eine berühmte Dante-Sammlung, die die Aachener Stadtbibliothek noch heute zu ihren besonderen Kostbarkeiten zählen kann.