Um 1890 nahmen Deutschland und die USA als „junge Nationen“ international eine ganz besondere Stellung ein: Beide strebten nach Weltgeltung und noch war unklar, ob das kommende Jahrhundert ein deutsches oder ein amerikanisches werden würde.
Fortschrittsoptimismus und Technikgläubigkeit, aber auch nationaler Größenwahn, wirkten als Triebfedern für zwei Gesellschaften, die viele traditionelle Werte hinter sich ließen und sich auf ihre jeweils eigene Weise als „modern“ definierten.
In dem 2008 erschienenen Band „Wettlauf um die Moderne“ von Christof Mauch und Kiran Klaus Patel haben sich zum ersten Mal Deutschland- und Amerikaexperten zusammengefunden, um die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungslinien beider Länder über einen langen Zeitraum von über einhundert Jahren vergleichend in den Blick zu nehmen.
In den thematischen Essays der Autorenteams wird nicht nur deutlich, wo die im Kalten Krieg oft beschworenen „gemeinsamen transatlantischen Werte“ ihren Ursprung haben. Vielmehr zeigt sich auch, wann und warum Deutsche und Amerikaner im 20. Jahrhundert vielfach getrennte Wege gegangen sind ― nicht zuletzt nach dem 11. September 2001.
Im Rahmen des Symposiums in Hamburg werden die Essays zu den Themen Recht, Religion, Umwelt und Wissen im Mittelpunkt der Diskussion stehen.