Workshop zur Gesch. d. KZ (17.-20.10.2002 Hustedt b. Bergen Belsen)

Workshop zur Gesch. d. KZ (17.-20.10.2002 Hustedt b. Bergen Belsen)

Veranstalter
Silvija Kavcic, Uli Fritz, Nicole Warmbold
Veranstaltungsort
Heimvolkshochschule Hustedt
Ort
Hustedt (nahe Gedenkstätte Bergen Belsen)
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.10.2002 - 20.10.2002
Deadline
31.05.2002
Website
Von
Schmolling, Rolf

CFP: "Workshop zur Geschichte der Konzentrationslager" 17.-20.
Oktober 2002 in Hustedt nahe der Gedenkstaette Bergen-Belsen

Liebe Listenmitglieder,

bereits seit 1994 findet jaehrlich eine von DoktorandInnen selbstorganisierte Tagung, der "Workshop zur Geschichte der Konzentrationslager" statt. Der Workshop richtet sich erklaertermassen an Forschende, die noch nicht in Wissenschaft oder Gedenkstaetten etabliert sind. Als ueberregionales Diskussionsforum bietet er den TeilnehmerInnen die Gelegenheit, sich auszutauschen, aktuelle Forschungsvorhaben und -ergebnisse und die speziellen Probleme der Konzentrationslagerforschung zu diskutieren.

In den letzten beiden Jahren war es uns moeglich, die Beitraege und Ergebnisse des Workshops in einem Tagungsband zu veroeffentlichen: Haustein/Schmolling/Skribeleit (Hgg.): Konzentrationslager - Geschichte und Erinnerung: Neue Studien zum KZ-System und zur Gedenkkultur. Tagungsband zum "Workshop zur Geschichte der KZ 2000", 12.-15.10.2000 an der Gedenkstaette Flossenbuerg, Ulm 2001. ISBN: 3-932577-36-1. Der Tagungsband zum Workshop 2001 ist im Erscheinen begriffen.

Im November 2001 haben wir uns in Weimar der Geschichte der Konzentrationslager aus der Perspektive der verschiedenen, insbesondere der sog. "vergessenen" Haeftlingsgruppen angenaehert. Durch Einbeziehung der Nachkriegsprozesse wurde die Diskussion auf den Umgang mit der Geschichte der Konzentrationslager nach 1945 ausgeweitet und ihre politische Instrumentalisierung vor dem Hintergrund des deutsch-deutschen Systemkonflikts betrachtet. Waehrend einer Exkursion in die Gedenkstaette Buchenwald haben wir diese Diskussion auch am authentischen Ort nachvollzogen.

Der diesjaehrige Workshop findet vom 17.-20. Oktober 2002 in der Heimvolkshochschule in Hustedt, nahe der Gedenkstaette Bergen-Belsen, statt. Im Mittelpunkt unserer Diskussion werden voraussichtlich drei groessere Themenbloecke stehen, die mit einer Exkursion in die Gedenkstaette Bergen-Belsen am konkreten Beispiel vertieft werden sollen.

Thema des ersten Blocks wird die allgemeine KZ-Geschichte sein. Hier koennen Forschungsvorhaben vorgestellt werden, die beispielsweise Ueberblicksdarstellungen oder grundlegende Studien erarbeiten oder denen uebergeordnete Fragestellungen - etwa das System der Lager, seine Entwicklung, Funktionswandel, Organisation, innere und aeussere Struktur - zugrunde liegen.

Im zweiten Block moechten wir uns der lange vernachlaessigten TaeterInnenforschung zuwenden. Wer waren die Taeter und Taeterinnen? Wie werden normale Menschen zehntausendfach zu MoerderInnen und noch weitaus mehr zu MordgehilfInnen? Organisationsstrukturen und Personalpolitik der SS, Herkunft und Zusammensetzung, Handlungsmotive und Selbstverstaendnis der KZ-Wachmannschaften sind noch weitgehend unbekannt. Ebenso bedarf es weiterer Arbeiten aus der Gender-Forschung, um geschlechtsspezifische Faktoren herauszuarbeiten. In diesen Themenblock nehmen wir auch Forschungsvorhaben auf, die sich mit der Grauzone der Funktionshaeftlinge, die als Opfer zur Mittaeterschaft gezwungen oder zu (Mit-)Taetern wurden, obwohl wir uns der grundsaetzlichen Problematik dieser Zuordnung bewusst sind.

Schliesslich moechten wir uns mit den Vorgaengen unmittelbar vor, waehrend und nach der Befreiung beschaeftigen. Forschungsvorhaben beispielsweise zu den Todesmaerschen, ueber die Verhaeltnisse in den Lagern waehrend der letzten Wochen ihrer Existenz, der beginnende Zerfall der Lager, zu Ablauf und Vorgaengen waehrend der Befreiung, zur Problematik der Displaced Persons, zu Reaktions- und Verhaltensweisen der Bevoelkerung, zur Darstellung der Lager in Presseberichten und zur fruehen Rezeption koennen hier vorgestellt werden.

Der "Workshop zur Geschichte der Konzentrationslager" verfolgt einen interdisziplinaeren Ansatz und richtet sich daher nicht nur an HistorikerInnen, sondern in gleicher Weise an PolitologInnen, PsychologInnen, Sozial-, Sprach- und KulturwissenschaftlerInnen. In den letzten Jahren nahmen mehr und mehr auch ForscherInnen aus dem Ausland an der Tagung teil. Wir wuerden uns freuen, diese "Tradition" in diesem Jahr fortsetzen zu koennen, moechten aber darauf hinweisen, dass die Tagungssprache deutsch sein wird.

Nun suchen wir ReferentInnen, die mit ihren Vortraegen das Geruest fuer die Diskussion der im Vordergrund stehenden Fragen und Probleme der Konzentrationslagerforschung liefern. Auf dem Workshop sollen die Diskussion von Forschungsfragen und -Ansaetzen, der Austausch ueber Forschungsprobleme im Vordergrund stehen, der Ablauf soll sich also weniger an einem klassischen Tagungskonzept orientieren. Wir suchen nun ReferentInnen, die mit ihren maximal 20 minuetigen Impuls-Referaten jeweils den Einstieg in die Diskussion liefern.

Die ReferentInnen werden gebeten, den OrganisatorInnen bis spaetestens eine Woche vor dem Workshop ein kurzes Thesenpapier zuzuschicken, das auf dem Workshop an die TeilnehmerInnen verteilt werden kann. Hinweise auf 1-2 in das jeweilige Thema einfuehrende Veroeffentlichungen nehmen wir dankend entgegen.

Anfragen und Vorschlaege bitte bis zum 31. Mai 2002 an die nachfolgend genannten OrganisatorInnen:

Programm

Kontakt

Silvija Kavcic, email: <skavcic@berlin.de>,
Tel.: (030) 612 73 50
Uli Fritz, email: <UFritz@gedenkstaette-flossenbuerg.de>,
Tel.: (09603) 921984
Nicole Warmbold, email: <nicole.warmbold@firemail.de>,
Tel.: (0172) 366 80 53


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Deutsch
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